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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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Zweck erfüllen.
    Ein weiterer Beweis, dass Donovan wirklich seine Liebste vor sich hatte.
    Als Margeau den Zettel im Ausschnitt ihres Hemdes verstaut hatte, nahm sie einen Umschlag und übergab ihn Blandine. Er war mit dem Siegel der Fürstin verschlossen.
    »Hier, meine Kleine, dies ist dein letzter Auftrag. Zeig den Wachen das Siegel unserer Herrin und sage ihnen, die Fürstin habe dir befohlen, ihn persönlich in die Gemächer des jungen Herrn zu legen. Wenn ich mich nicht irre, hat er Bonventura weggeschickt, so dass du dich ohne Angst bewegen kannst. Nimm unsere Nachricht heraus und steck sie an die gewohnte Stelle, den Umschlag bringst du der Herrin zurück. Ich bin sicher, sie wird dich reich belohnen.«
    Margeau stieß ihre Kusine, die träumerisch vor sich hinblickte, in die Seite. Isabeau fuhr zusammen.
    »Wie? Oh ja, ja, gewiss, du kannst haben, was dir gefällt, Kind«, stieß sie hervor. »Wie ist es hiermit oder gefällt dir dies ...?«
    Zerstreut hob sie einen elfenbeinernen, goldgefassten Fächer, dann eine Agraffe mit blitzenden Steinen und einer großen grünschillernden Feder. Blandine starrte mit gierigen Augen darauf, doch Margeau runzelte hinter ihrem Rücken ärgerlich die Stirn. Isabeau übertrieb, das Mädchen würde bei den reichen Geschenken noch misstrauisch werden.
    »Ja, ja, ihr könnt es nachher klären. Aber beeil dich, Blandine, damit der junge Herr nicht zurückkehrt und dich entdeckt, dann wäre der schöne Spaß verdorben.«
    Wieder tätschelte sie Blandines Wange, die vor Aufregung glühte.
    »Danach kannst du dich mit deinem Schatz treffen. Oder lässt er dich auch im Stich, um Steinchen zu werfen?«
    Blandine schüttelte stolz den Kopf.
    »Oh, nein, er hat versprochen, mit mir zu den Gauklern am Hafen zu gehen, da gibt es Tanz und Wahrsager, die einem die Zukunft voraussagen.«
    »Sie werden dir ein schönes Leben prophezeien, Blandine. Jetzt lauf.«
    Das Mädchen nahm den Brief an sich, knickste keck und mit einem letzen, gierigen Blick auf die versprochenen Schätze lief sie hinaus.
    Margeau sah ihr lächelnd nach. Dann wandte sie sich Isabeau zu.
    »Nun, liebe Kusine, auf zu unserem Schaf, es wartet darauf, geschoren zu werden. Wie gut, dass gerade die Tage der Himmelsspiele sind und unser guter Battiste heute seinen Jahrestag feiert, ich wette, wir sind die einzigen, die heute Nacht im Palast herumschleichen.«

    Missmutig beobachteten die Wächter den Mann, der sich, einen schweren Kasten auf dem Buckel, dem Gesindetor näherte. Das Los hatte bestimmt, dass sie Wache halten mussten, während ihre Kameraden mit dem Hauptmann feierten, und sie versahen ihren Dienst gehorsam - freuen mussten sie sich nicht darüber. Die schwüle Luft brachte sie zum Schwitzen, der Helm drückte und verursachte ihnen Schädelweh, sie waren denkbar schlechter Laune.
    »Das Tor ist geschlossen, es ist nach Sonnenuntergang«, sie kreuzten die Hellebarden vor dem Ankömmling, obwohl sie ihn an der Kopfbinde als Bader erkannt hatten.
    »Verzeiht, edle Herren«, demütig blickten die hellen Augen von einem zum anderen, »man schickte nach mir - ein Kammerherr hat das Zahnreißen ...«, bedauernd zuckte er die Schultern. Die Wächter ließen ihn passieren. Das Übel war ihnen nicht unbekannt und sie waren kaltherzig genug, einen schadenfrohen Blick zu wechseln. Warum sollten in dieser Nacht sie allein leiden?
    Doch der Bader kletterte nicht die engen Stiegen zu den Gesindestuben unter dem Dach hinauf und die Männer, die den Trakt der fürstlichen Gemächer bewachten, sahen keinen einfachen Feldscher, sondern einen würdigen Heilkundigen in noblem, schwarzem Tuch. Er trug ein Kästchen aus schwarzem Leder vor sich her, gewiss die wertvollen Tinkturen für den Patriarchen, und die Gardisten ließen ihn ohne Zögern ein.
    Der Heilkundige erschien niemals im Vorzimmer des kranken Fürsten, nur eine unauffällige graue Gestalt huschte verstohlen von einer Nische in die andere und schlüpfte endlich durch eine Tapetentür in die verborgenen Dienstbotengänge.
    Kurz darauf öffnete sich sachte die kleine Tür, die vom Gang in Donovans Ankleideraum führte.

    Das Portfolio war auf die Bettdecke gesunken, als sich dem Patriarchen der flüchtige Schlummer auf die Lider gelegt hatte, der ihm allein noch zu Teil wurde. Rasch, um den scheuen Gast nicht zu verscheuchen, hatte der alte Mann die Hülle über die Öllampe an seinem Bett gestülpt. Dösend lag er in der Dunkelheit, bis er merkte, dass er nicht mehr

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