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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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war, dass Cheroot gelaufen kam, weil er glaubte, Messala wolle mir etwas antun. Als ob ...«
    Sie lachte grimmig und ließ die kräftigen Muskeln an ihren Oberarmen spielen. Messala war der größte Bordellwirt der Stadt. Ihm gehörte die Hälfte aller Freudenhäuser und er war so reich, dass er prahlte, er könne die ganze Stadt aufkaufen. Aber manche Dinge konnte man eben nicht mit Geld kaufen.
    Er war ein häufiger Gast bei LaPrixa, die schon große Teile seines unmäßig fetten Körpers mit phantastischen Ungeheuern verziert hatte. Es hieß, sie wänden sich wie lebende Wesen, wenn seine Fettmassen in Bewegung kamen. Er merkte kaum etwas von der schmerzhaften Behandlung, so gut waren Leib und Glieder gepolstert, und hatte immer Atem genug, um mit LaPrixa zu schwatzen.
    Die Hautstecherin duldete ihn als einzigen Bordellwirt in ihren Räumen. Die Huren in seinen Häusern wurden leidlich anständig behandelt und seine Leute waren angewiesen, keine Mädchen aufzunehmen, die unter Rauschmitteln standen. Trotzdem forderte sie horrende Summen von ihm, die er zahlte, ohne mit der Wimper zu zucken. Im Gegenteil, er tat immer noch so, als erstaune ihn ihre Bescheidenheit. Jetzt aber half ihm sein ganzer Reichtum nichts, und wenn LaPrixa auch über seinen hilflosen Zorn lachte, so ging es ihr um keinen Deut besser.
    »Aber was ist ungehörig daran, ein Badehaus zu betreiben?«, fragte Ninian, »und Pfandleiher sind oft die letzte Rettung, wenn die Steuereintreiber kommen.«
    »Viele von ihnen verleihen Geld auf Wucherzinsen, mein ahnungsloses Kind, und in den meisten Badehäusern gibt es käufliche Liebe. Auch ich verbiete meinen Mädchen nicht, ein Geschenk anzunehmen, wenn sie ihren Spaß mit einem Kunden hatten.«
    Ihre Augen funkelten hinterhältig, aber die Erinnerung an Jermyns Tändelei mit Bysshe verfehlte ihre Wirkung. Ninian hatte sich besser in der Gewalt als früher und im Moment herrschte zwischen Jermyn und ihr eitel Wonne. So hob sie nur die lang geschwungenen Brauen und blies gelassen einen Rauchring an die Decke. Ein wenig ärgerlich, dass ihre Spitze nicht getroffen hatte, sagte LaPrixa:
    »Wie auch immer, mich trifft es jedenfalls doppelt, Badehaus und Hautstecherei, ich darf also nicht rein, denn auch ich lege keinen Wert darauf, mich auf die Galerie zu zwängen.«
    »Soll Jermyn versuchen«, begann Ninian zögernd, aber LaPrixa unterbrach sie brüsk.
    »Danke bestens, Schätzchen, ich stehe schon genug in seiner Schuld, ich nehme ungern Gefälligkeiten von ihm an.«
    Sie nickte bekräftigend und die Metallplättchen an ihren Zöpfen klirrten.
    »Aber deine Besorgnis ehrt mich«, fuhr sie weicher fort, »dieses Theater machen sie nur wegen der Eröffnungsfeier, später werden sie sicher nur zu dankbar sein, auch unser Geld anzunehmen. Ich schaue mir eben die nächsten Spiele an, auf die Anwesenheit des alten Bocks lege ich keinen Wert.«
    »Er wird aber meistens dabei sein, schließlich ist er ein großer Freund des Zirkus,« warnte Ninian lachend, aber wieder zuckte LaPrixa nur die Schultern.
    »Was ist denn mit euch? Lassen sie euch rein?«
    »Sie sollen mal versuchen, uns den Eintritt zu verwehren. Jermyn ist Besitzer der Scytenschule, ich weiß nicht, mit welcher Begründung sie ihm verbieten wollten, an der Eröffnung teilzunehmen.«
    »Vielleicht verbannen sie euch an den Dienstboteneingang«, meinte LaPrixa boshaft, »oder habt ihr schon Sitzplätze erworben?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Ninian ärgerlich, »Jermyn tut mal wieder geheimnisvoll und rückt nicht mit der Sprache heraus. Wie du weißt, dürfen Frauen nicht in die Urnen greifen, sonst wäre ich schon alleine hingegangen.«
    »Stimmt, ich hätte Cheroot schicken müssen, aber leider gehört er ja meinem anrüchigen Gewerbe an.«
    »Kannst du nicht einen deiner ehrbaren Kunden bitten, dich mitzunehmen?«
    »Wahrhaftig, Kindchen, manchmal redest du wie eine Provinzgans. Erstens haben die alle selber Frauen, die sie mitnehmen müssen, und glaubst du im Ernst, auch nur einer von meinen ehrbaren Kunden würde sich mit mir dort sehen lassen?«
    Die Hautstecherin legte ihre gefährlichen Werkzeuge aus der Hand, um aus vollem Halse lachen zu können. »Einige von ihnen sind sogar ganz anständige Kerle, aber keiner von ihnen würde so weit gehen, mich an seiner Seite zu dulden. Sieh mich doch nur an.«
    Sie bleckte die Zähne, der Metallknopf in ihrer Zungenspitze klirrte gegen ihre Zähne und sie ließ die Narben auf ihrem halb

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