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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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herrlicher Tag zu werden?«
    Er wies mit weitausholender Gebärde auf den Garten unter seinem Fenster, dessen flammende Farbenpracht allmählich zu dunkler Glut wurde.
    »Ja, Herr, so sieht es aus«, erwiderte Duquesne ruhig, nachdem er einen flüchtigen Blick hinausgeworfen hatte. »Euer Ruhebett ist fertiggestellt«, fuhr er fort, »es sieht genauso aus, wie die Liegen der Alten auf den Abbildungen. Der Meister hat einen Mechanismus eingebaut, der es erlaubt, die Höhe der Rückenlehne zu verändern, so dass Ihr Euch zurücklegen könnt, wenn Euch danach zumute ist.«
    »Sehr fürsorglich von ihm, aber ich glaube nicht, dass es nötig sein wird«, lachte der Patriarch, »ich fühle mich prächtig, und die Spiele werden nicht so viel Aufregung bieten, dass es mich überwältigen wird. Trotzdem aber danke ich dir für deine Mühe, gewiss ist es deinem guten Zureden zu verdanken, dass der gute Tischlermeister die Arbeit rechtzeitig beendet hat.«
    Er betrachtete den jüngeren Mann lauernd, aber Duquesne neigte nur den dunklen Kopf, ohne eine Miene zu verziehen, und der Patriarch ließ es dabei bewenden. Er musste nicht unbedingt wissen, auf welche Weise der Hauptmann seine Ziele erreichte, solange es ohne Aufsehen geschah.
    »Alles andere ist bereit? Die Liege für Donovan und der Stuhl für meine Gemahlin?«
    Die Fürstin hatte sich mit dem Hinweis auf ihre empfindliche Robe und die Schwierigkeit, sich schicklich niederzulassen und zu erheben, entschieden geweigert, eine Liege zu benutzen. Der Patriarch hatte nachgegeben und ihr gestattet, mit ihren vier Damen hinter ihm und seinem Sohn Platz zu nehmen, aber Donovan blieb nichts anderes übrig, als sich ebenfalls niederzulegen.
    Wieder neigte Duquesne den Kopf.
    »Alles ist bereit, Herr. Verzeiht ...«
    Er schwankte und suchte hastig Halt am Marmorsockel einer kleinen Stierbronze. Überrascht griff der Patriarch nach seinem Ellenbogen. Er bemerkte die blutunterlaufenen Augen seines Hauptmannes.
    »Duquesne, du bist überanstrengt«, sagte er ehrlich betroffen. »Wahrhaftig, ich muss mich schelten, ich habe mich deiner Kräfte in der letzten Zeit über die Maßen bedient. Du solltest dich heute Nacht ausruhen, mein Freund, auch morgen lastet viel auf deinen Schultern.« Seine besorgte Miene erhellte sich. »Ich will dir meinen Leibarzt schicken, er soll dir ein Stärkungsmittel geben.«
    Duquesne, der sich wieder in der Gewalt hatte, machte sich sanft los.
    »Ich danke Euch für Eure Güte, Herr«, erwiderte er steif, »aber ich darf Euch seines Beistands nicht berauben. Es war nichts, eine leichte Schwäche, kaum der Rede wert. Mein Leibdiener wird sich meiner annehmen.«
    Der Patriarch nickte, ein wenig verstimmt über die Zurückweisung. Aber dann sah er wieder in das müde Antlitz vor sich und sein Ärger schwand. Ganz ungebeten drängte sich die Erinnerung an die Mutter des jungen Mannes vor sein inneres Auge und die einstmals geliebten Züge mischten sich mit denen des Sohnes.
    Getrieben von einem ungewissen Schuldgefühl, der Vorfreude auf den morgigen Tag und dem Wunsch, etwas gutzumachen, reichte der Patriarch hinauf, legte Duquesne die Hand in den Nacken - er musste sich recken und spürte die ungewohnte Bewegung in allen Gliedern - und zog seinen Kopf zu sich herab.
    »Du wirst deine Treue nicht bereuen, Duquesne, ich werde deiner nicht vergessen. Es ist gut, wenn man sich auf einen Menschen verlassen kann, mein Sohn ...«
    Die alte Stimme war zu einem heiseren Flüstern hinabgesunken, aber Duquesne hatte ihn wohl gehört.
    Seine Schultern sackten ein wenig zusammen, die Kälte wich aus den eisblauen Augen und der Patriarch sah in ihnen die brennende Sehnsucht, die er schon in den Augen des Knaben gefunden hatte. Für einen kurzen Moment fiel die undurchdringliche Maske.
    »Ich ... ich danke Euch. Ich diene Euch und Dea mit allem was ich habe ... Vater ... «
    Eine Tür klappte.
    Donovan fand sich zur verabredeten Stunde ein, um die Ansprache durchzugehen, die der Patriarch an seine Untertanen richten wollte, aber er betrat die väterlichen Gemächer von der Dienstbotenseite. Er schätzte Malateste nicht und so entging er dem aufgeputzten, parfümierten Greis im Vorzimmer und seinen gewisperten Ermahnungen.
    Unter der niedrigen Tapetentür musste er sich bücken, und als er sich aufrichtete, blieb er wie erstarrt stehen.
    In dem großen, dämmrigen Raum, in dem noch keine Kerzen brannten, hoben sich die Gestalten der beiden Männer dunkel vor dem

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