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AvaNinian – Erstes Buch (German Edition)

AvaNinian – Erstes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian – Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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gesehen.«
    Jermyn grinste Ninian an. »Na, das ist doch ein Wort, oder?«
    »Sicher, eine Glasbilha brauch' ich auch unbedingt«, erwiderte sie giftig, aber sie wusste, dass es keinen Zweck hatte. Er würde sich nicht aufhalten lassen.
    Sie setzte sich auf eine Taurolle und sah zu, wie der Obermaat den beiden Gegnern die linke Hand mit Lederstreifen auf den Rücken band. Als er sicher war, dass keiner die Hand bewegen konnte, wartete er, bis sie in Position standen und gab das Startzeichen.
    Diesmal ging es langsamer, dennoch blieben sie zunächst auf gleicher Höhe. Nach zwei Dritteln der Strecke gewann Dubaqi allmählich einen kleinen Vorsprung. Eine Armlänge vor Jermyn berührte er den Korb, sein triumphierender Schrei scholl zu ihnen hinunter.
    Alle, die auf ihn gesetzt hatten, schrieen sich die Kehle heiser. Die anderen murmelten: »Wartet nur, noch sind se nich unten ...«
    Ninian starrte zu Jermyn hinauf. Es wäre ihm ein Leichtes, Dubaqi aufzuhalten, aber das widersprach seinem seltsamen Ehrgefühl. Lieber tat er etwas Verrücktes, Halsbrecherisches ...
    Die Zuschauer schrien auf und sie riss die Fäuste vor den Mund.
    Jermyn hatte die Hand weggenommen und ließ sich, nur die Beine um den Mast geschlungen, in die Tiefe fallen. Er sauste an Dubaqi vorbei, der wütend hinter ihm her schrie. Nach ein paar Längen packte er wieder zu, ein grausamer Ruck ging durch seinen Körper als der Fall jäh gebrochen wurde. Aber er hatte sein Ziel erreicht und langte kurz vor dem Seemann unten an.
    Lauter Jubel empfing ihn und niemand achtete auf Dubaqi, der sich mit saurem Gesicht die Fessel abnehmen ließ. Er griff seine Kleider und drängte sich mit einem hasserfüllten Blick auf den Sieger durch die Menge.
    Jermyn nahm grinsend die Glückwünsche der Wettgewinner entgegen. Dem Schiffseigner, der davon watscheln wollte, um die versprochene Bilha zu holen, rief er zu, dass er am nächsten Tag danach schicken würde. Dann schüttelte er seine Bewunderer ab und zog sich rasch an.
    Auf dem Weg in die Ruinenstadt war er sehr aufgekratzt. »Oh, er wird sich giften, unser prächtiger Seemann. Daran wird er lange schlucken. Was sagst du jetzt, meine Süße?«
    »Dass du dich morgen nicht bewegen kannst«, erwiderte Ninian ungerührt – die Grimasse, als er sein Hemd übergestreift hatte, war ihr nicht entgangen.
    Er schnaubte verächtlich und später gab er sich alle Mühe, sie von seiner uneingeschränkten Beweglichkeit zu überzeugen.
    Als er jedoch am nächsten Tag erwachte und seinen Arm unter Ninians Nacken hervorziehen wollte, hätte er beinahe laut geschrien. Eine Stahlklammer schien seine rechte Schulter zu umschließen und stöhnend ließ er sich zurücksinken. Ninian rührte sich schlaftrunken. Beim Anblick seines schmerzverzerrten Gesichtes setzte sie sich auf.
    »Was ist? Hatte ich recht, großer Meister?«
    »Hör auf zu meckern«, knurrte er, »geh lieber runter und sag Wag, er soll Öl warm machen. Damit kannst du mich einreiben, autsch, das hilft meistens.«
    »Das hast du jetzt davon! Warum musst du so stur sein?«, erwiderte sie ohne Mitleid, aber sie streifte eines der herumliegenden Hemden über, um das Verlangte zu holen. Als sie zurückkam, lag er ächzend auf dem Bauch. Sie setzte sich rittlings über ihn, träufelte ein wenig Öl auf seine Schultern und begann es in seine Haut zu reiben. Zuerst packte sie kräftig zu und ein paar Mal zischte er Schimpfworte in seine Armbeuge, aber als sich die verhärteten Muskeln lockerten, wurde ihre Berührung sanfter.
    Mit einem dankbaren Seufzer schloss er die Augen und gab sich ihren Händen hin, bis er vor Behagen schnurrte. Er spürte ihre Wärme, wo sie auf ihm saß, sie erregte ihn und eine sanfte, verheißungsvolle Glut breitete sich in seinen Lenden aus.
    »Hör nicht auf«, murmelte er, als sie innehielt.
    »Sag mal ...« Sie knetete eine Weile schweigend weiter und begann von neuem: »Wer hat dich früher eingerieben? Als ich nicht da war?«
    Mit einem Schlag erwachte Jermyn aus seinem angenehmen Dösen. Ein eisiger Klumpen formte sich in seinem Magen und er merkte, dass er zu lange für seine Antwort brauchte. Um Zeit zu gewinnen, fragte er:
    »Was meinst du?«
    »Du sagtest, es hilft meistens. Also hat dich schon öfter jemand eingerieben, wenn du Schmerzen hattest. Wer war das? Wag?«
    Eine Bitte lag in der Frage, aber wieder wartete er zu lange. Es wäre so einfach, ja zu sagen, aber er wollte sie nicht anlügen, nicht sie. Doch wenn er jetzt bei der

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