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AvaNinian – Zweites Buch

AvaNinian – Zweites Buch

Titel: AvaNinian – Zweites Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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er nicht. Dann könnt Ihr nach Eurem Gutdünken in Dea schalten und walten. Ihr seid weder von den alten, abgewirtschafteten Familien noch von den aufgeblasenen Pfeffersäcken abhängig.
    Der Nizam hat mächtige Gedankenlenker in seinem Gefolge, die ihm helfen, sein Reich zu ordnen. Er würde sie Euch zur Verfügung stellen und das Beste ist - der Nizam ist weit. Der Patriarch ist alt und viel kränker als er die Leute glauben macht. Nach seinem Tod wird Donovan Patriarch sein. Wollt Ihr auch unter ihm den Wachhund spielen, der auf Befehl kommt und geht? Ah, ich sehe, ein wunder Punkt ... Überlegt Euch meinen Vorschlag, Duquesne.«
    »Ihr sprecht von Hochverrat - diese Worte reichen, um Euch an den Galgen zu bringen!«
    »Warum? Ihr habt keine Zeugen für unser Gespräch, mein Freund. Selbst ein aufmerksamer Beobachter - und in diesem Zustand beachtet hier niemand mehr etwas außer seiner eigenen Befindlichkeit - sähe nur zwei Männer, die nebeneinander stehen und ein paar Worte wechseln. Aber rennt immerhin zu Cosmo und erzählt ihm, was ich gesagt habe. Er kennt mich für meine respektlosen Reden, noch dazu in diesen Nächten. Ihr werdet Euch nur einen Rüffel holen. Überlegt in Ruhe. Wenn Ihr meinen Vorschlag annehmen wollt, sendet mir eine durchschlagene Silbermünze.«
    Duquesne fluchte leise - das Rohr der Bilha war so verbogen, dass es unbrauchbar geworden war. Er stand auf und zog an der Klingelschnur.
    »Bring eine neue!«, befahl er, als Opadjia lautlos eintrat.
    Die Kaltblütigkeit des Ehrenwerten wurde nur von seiner Dreistigkeit übertroffen - mit seinem Vorschlag unterstellte er Duquesne, dass es ihm nicht ernst war mit der Treue zu Dea und ihrem Fürsten. Aber auch der Arit schien keinen Begriff von der Ehre eines Mannes zu haben.
    Es klopfte und Opadjia trug die neue Bilha herein. Gierig nach der beruhigenden Wirkung des Krautes, rauchte Duquesne sie an. Als er dem Ariten von dem Zusammenstoß mit Jermyn in den Gewölben des Palastes berichtete, hatte der Gedankenlenker beifällig genickt.
    »Ein begabter Junge. Ihr habt ihn schon einmal unterschätzt, Duquesne. Ich bin ihm neulich begegnet. Er hat versucht, eine Sperre zu durchbrechen, die ich um das Haus eines Kunden aufgebaut habe. Freilich ist es ihm nicht gelungen und auch Ihr habt ihm widerstanden - nichts anderes erwarte ich von meinem Schüler. Sagt ein Wort und ich werde ihn auslöschen. Ihr könnt dabei zusehen, es wird ein nettes kleines Lehrstück sein und Ihr habt einen Widersacher weniger!«
    Für einen Augenblick hatte Duquesne Jermyns triumphierendes Gesicht vor sich gesehen, als er so unbegreiflich mit dem Mädchen davongeflogen war, und er war versucht gewesen, das Angebot des Ariten anzunehmen. Dann hatte er den Kopf geschüttelt.
    »Nein.Wie Ihr sagt habe ich ihm widerstanden und in jeder anderen Hinsicht bin ich ihm überlegen. Ich werde selbst mit ihm fertig. Rührt ihn nicht an!« Er sog heftig am Mundstück der Bilha und das Wasser wallte zornig auf. Für Jermyn hatte er jetzt keine Zeit, zudem stand er im Moment auf Donovans Wunsch unter dem ausladenden Schutz des Alten, aber es würden schon wieder Gelegenheiten kommen. Auch um den Verräter Fortunagra würde er sich nach den Wilden Nächten kümmern. Wenn er die Angelegenheit im Rat vorbrachte, konnte der Patriarch sie nicht so leicht als Ausgeburt eines zynischen Geistes beiseite tun.
    In einem hatte Fortunagra recht: Der alte Mann war nachlässig geworden und die Ärzte betrachteten seinen Zustand mit Sorge. Er durfte sich nicht aufregen, wenn die Säfte zu schnell durch den fetten alten Leib strömten, so wollten sie für nichts garantieren. Und wenn er starb ...
    Duquesne legte die Bilha beiseite und stand auf. Er nahm den Gürtel vom Tisch und prüfte nach alter Gewohnheit das Messer. Kalt schimmerte der Stahl im zunehmenden Licht. Donovan war ein Schwächling, unter ihm würden die unvernünftigen, lasterhaften Bewohner der Stadt störrisch ihre eigenen Ziele verfolgen und Dea würde ins Chaos zurücksinken. Der Plan, sie zu neuer Größe zu führen, wäre zum Scheitern verurteilt ...
    Duquesne sah Thybalt in großen Schritten über den Hof laufen, eine große Platzwunde über der Braue. Er verschwand unter dem Rundbogen des Eingangs und kurz darauf pochte es laut und drängend an Duquesnes Tür.
    Das Fest der Dunklen Götter nahm seinen Fortgang.
    Schlaftrunken zog Margeau zum zweiten Mal an der Klingelschnur, als ihr einfiel, dass an diesem Tag keine willfährige

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