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AvaNinian – Zweites Buch

AvaNinian – Zweites Buch

Titel: AvaNinian – Zweites Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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Staatssiegeln - falsche Erlasse verbreiten oder Falschgeld in Umlauf bringen? Wozu?«
    »Vielleicht wollte er sie dem Patriarchen gegen viel Geld zurückgeben. Andere Leute haben schließlich auch schon zu diesem Zweck Siegel geklaut, oder?«, stichelte sie und zog sachte an seinem Zopf.
    »Pah, da versucht er aber, den Teufel zu reiten. Der Patriarch würde ihm alle Wachen der Stadt auf den Hals hetzen, wenn er versucht, das Lösegeld einzusammeln, einschließlich Duquesne und der ist schlimmer als der Teufel. Au, lass los!«
    Er rettete seinen Zopf und zog ihre Finger an die Lippen.
    »Wer könnte so was Nutzloses und Gefährliches begehren? Jemand, der sein eigenes Fürstentum aufmachen will?«
    Er sprach in ihre Handfläche und sie ballte kichernd die Hand zur Faust.
    »Huh, das kitzelt ... und seine Erlasse mit Cosmo Politanus siegelt? Na, ich weiß nicht ...«
    »Mehr interessiert mich allerdings, warum plötzlich dieser ganze Haufen Wachmänner vor der Schatzkammer auftauchte, samt Duquesne und Donovan«, er machte eine rüde Geste, »es sollten nur zwei Männer dort stehen und nach den Hinweisen unseres Auftraggebers hätten wir zwei Stunden bis zum nächsten Wachwechsel haben sollen. Jemand hat gequatscht und ich frage mich, wer?!«
    Er schwieg und starrte zur Decke.
    »Ob Tartuffe dahintersteckt?«
    »Ja, am Ende war er nicht wirklich begeistert, dass du ihn rausgeschmissen hast«, spottete Ninian.
    »Er hatte sich sehr gut verschlossen«, wehrte er sich, »ich wette, er konnte sehen , was in Babitts Schädel vorging.«
    Gedankenverloren fuhr er über ihre Fingernägel, unter denen immer noch Ruß klebte. »Sie hatten es auf Ciskes Hände abgesehen. Genau wie bei Wag, als ich ihn damals gefunden habe. Das waren Fortunagras Leute«, er spürte, wie sie schauderte. »Gibt es wohl noch mehr Kerle, die Gefallen daran finden, anderen die Nägel auszureißen?«
    »Hör auf, Jermyn, ich will nicht mehr daran denken!«, sagte sie scharf und entzog ihm ihre Hand. Er wälzte sich im Wasser herum. Sie war blass geworden und er ärgerte sich, dass er sie an das tote Mädchen erinnert hatte.
    »Warum warst du so sicher, dass wir heute keinen Besuch von Duquesne zu befürchten hätten?«, fragte er, um sie abzulenken.
    »Immerhin hast du Donovan das Leben gerettet.« Auf dem Weg zu LaPrixa hatte er ihr erzählt, was sich in dem unterirdischen Gewölbe abgespielt hatte, nachdem sie verschwunden war. »Ohne dich wäre er da unten gestorben oder verrückt geworden. Ich bin sicher, dass er seinem Vater davon erzählt hat. Donovan ist ein Ehrenmann«, setzte sie boshaft hinzu und Jermyn, der bis zum Kinn ins Wasser eingetaucht war, fuhr auf.
    »Im Gegensatz zu mir, oder was?«
    Ninian musterte ihn, die roten Stacheln, die böse funkelnden Augen und den sehnigen, mit Schnittwunden und Prellungen bedeckten Körper.
    »Ich weiß nicht. Bist du denn einer?«
    »Nein, stört es dich?«
    Herausfordernd erwiderte sie seinen Blick.
    »Offenbar nicht. Merkwürdig, oder?«
    Sie zog ihn zu sich herunter und sie dachten nicht mehr an die Ereignisse der vergangenen Nacht, bis sie in dem abkühlenden Wasser zu frieren begannen.
    »Lass uns rausgehen, sonst können wir uns morgen nicht rühren, Süße!«
    Sie wickelten sich in die Tücher, die in dem Weidenkorb durch einen erhitzten Ziegelstein angenehm erwärmt worden waren. Während sie sich abtrocknete, sah Ninian sich in dem fensterlosen Gemach um.
    »Es wundert mich, dass Donovan sich unter die Erde gewagt hat. Ich weiß nicht, ob ich in einen Hundezwinger steigen würde«, sie schüttelte sich, »und er hätte dich angegriffen, wenn ich ihn nicht abgehalten hätte, obwohl er Angst vor dir hat.«
    »Das will ich hoffen!«, knurrte Jermyn, »aber du hast recht, er hat die Stimme der Autorität benutzt, um die Wachen zurückzuhalten, und sich sogar gegen dieses Schwein Duquesne durchgesetzt. Dadurch sind wir quitt. Autsch ...« Er zuckte zusammen, als er die Quetschung unter seinem linken Rippenbogen berührte. In den Spiegelkacheln konnte er das purpurne Mal sehen.
    »Oi, Ninian, schau dir das an!«
    Sie kam, in das Tuch gewickelt, neugierig näher.
    »Hier hat Duquesne mich erwischt, kurz bevor du zurückgekommen bist. Ich hab nur einen heftigen Stoß gespürt und keine Luft gekriegt. Etwas hat das Messer aufgehalten, sonst wär ich jetzt hin. Du wirst nicht glauben, was es war!«
    »Ich hätte ihn umbringen sollen«, flüsterte sie und umarmte ihn heftig.
    »Au, Vorsicht, nicht so

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