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Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Titel: Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Phillips
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wo ich mir noch von Capri aus ein Hotel gebucht habe.
    Von der Hotelterrasse aus kann ich direkt auf das türkisfarbene Meer und die bergige, grün bewachsene Küste schauen. Was für ein schöner Ort! Ich wünschte, Fosco wäre bei mir. You made my day tippe ich in mein Handy und schicke ihm den Text als SMS.ch verspüre einfach den Wunsch, ihm zu sagen, wie toll unsere Zeit auf Capri war. Den Rest des Tages träume ich auf der Terrasse vor mich hin, schwimme im Pool und lasse mich vom Sonnenlicht kitzeln. Natürlich nicht, ohne mein Handy permanent im Blick zu haben. Doch bislang habe ich immer noch keine Antwort von Fosco bekommen. Wahrscheinlich sitzt er noch im Flieger nach New York.
    Ich entscheide mich dafür, zur Ablenkung von Ravello hinunter nach Amalfi zu laufen. Der Abstieg durch die Berge ist etwa sechs Kilometer lang und führt über in den Felsen gebaute Treppen und Serpentinenstraßen bis in den Ort. Ich laufe über schmale Steinstufen und gepflasterte Fußwege, vorbei an verwunschenen Häusern und Abhängen, die mit rosafarbenen Blumen, Weinreben und unzähligen Olivenbäumen bewachsen sind. Auf halber Strecke blockieren drei Schafe meinen Weg. Empört blöken sie mich an, als ich sie beiseiteschiebe. Eines der Tiere hat eine Glocke um den Hals, die leise klingelt, als es den Kopf bewegt. Ich laufe weiter. An der Steinwand an meiner Seite huscht eine kleine olivfarbene Eidechse entlang und verschwindet zwischen den Pflanzen.
    Schließlich erreiche ich den Ort und wandele durch die schmalen Gassen zwischen den Häusern hindurch, bis ich auf der Piazza von Amalfi ankomme, die von einem im sizilianisch-arabischen Stil gebauten duomo dominiert wird. Jedes zweite Geschäft verkauft limoncello, den berühmten Zitronenlikör aus der Amalfi-Region. Dort, wo er nicht erhältlich ist, bietet man bunte, kitschig verzierte Keramikteller feil. Ich kann nicht glauben, dass irgendjemand sowas freiwillig kauft!
    In einem Restaurant, das ein wenig abseits des Touristenstroms liegt, bestelle ich einen Vorspeisenteller und eine Portion Spaghetti vongole . Richtig wohl fühle ich mich nicht an diesem Ort, aus allen Richtungen wehen deutsche, englische oder spanische Wortfetzen zu mir herüber, und ich vermisse den Wortklang dertalienischen Sprache. Nicht nur Amalfi, auch der Vorspeisenteller ist eine Enttäuschung. Ich habe Honigmelone mit Parmaschinken, italienische Salami oder Oliven erwartet. Stattdessen werden mir frittierte Bällchen und Röllchen serviert. Ich kann nicht ansatzweise identifizieren, mit was sie gefüllt sind, eigentlich schmecken sie alle gleich. Zum ersten Mal auf dieser Reise schmeckt auch die Pasta nicht. Und Fosco hat immer noch nicht geantwortet.
    Langsam wird es dunkel. Ich verlasse das Restaurant. Leicht frustriert, trotte ich im Strom der Touristen zurück zur Piazza. Ich bin mir sicher, dass ich den Weg durch die Gassen im Dunkeln nicht finden werde, und entscheide mich dafür, lieber über die Hauptstraße nach Ravello zu laufen. Kein guter Plan, wie ich wenige Minuten später feststelle. Die Strecke ist kaum beleuchtet, hat keinen Fußgängerweg, und ich mache mir Sorgen, dass mich gleich ein Auto oder ein Bus von hinten erwischt, weil der Fahrer mich im Dunkeln übersehen hat. Nach ein paar hundert Metern entdecke ich in einer Ausbuchtung der Straße eine Bushaltestelle, an der sich bereits ein Grüppchen Jugendlicher versammelt hat.
    » Scusate . Entschuldigt, fährt hier der Bus nach Ravello?«
    »Si«, antwortet eines der Mädels. »Er müsste gleich kommen.«
    »Ich hätte gern eine Fahrkarte nach Ravello, bitte«, sage ich zum Fahrer, als ich in den Bus einsteige, der tatsächlich wenig später hupend um die Kurve kam.
    »Ich verkaufe im Bus keine Karten«, antwortet er. »Die gibt es nur unten am Hafen.«
    »Oh nein. Bitte sagen Sie, dass das nicht wahr ist. Ich bin den ganzen Weg hierher gelaufen.«
    »Tut mir leid.«
    »Und was machen wir nun?«, frage ich ihn ängstlich und erwarte, dass er mich bitten wird, den Bus zu verlassen.
    r runzelt die Stirn und schaut mich an. Dann deutet er mit dem Kopf in Richtung der Sitzplätze und lächelt. »Merkt ja keiner.« Erleichtert nehme ich Platz und genieße den Blick aus dem Bus hinunter auf die erleuchtete Küste. Im Hafen spiegeln sich die Lichter der Yachten auf der Wasseroberfläche. Ab und an zucke ich zusammen, weil der Fahrer vor einer Kurve hektisch abbremst und laut hupt, um entgegenkommende Fahrzeuge zu warnen. Ich denke an

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