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Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Titel: Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Phillips
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wird. Fosco, der nach einem Blick auf die Uhr fluchend aufgesprungen ist, treibt mich zur Eile. Als wir ins Taxi steigen, fällt mir auf, dass er keine Tasche dabeihat.
    »Hast du gar kein Gepäck?«
    »Nein, wieso?« Offensichtlich irritiert ihn meine Frage. »Ich hab alles, was ich brauche, sowohl hier als auch zu Hause in New York.« Als das Taxi am Kai hält, muss Fosco laufen, um die Fähre nach Neapel zu bekommen. Dann ist er weg. Ich streune etwas verloren durch den Hafen und setze ich mich an den Strand neben der Busstation, wo ich eingequetscht zwischen krebsroten Engländern und übergewichtigen Hausfrauen, deren Kinder in das seichte Meerwasser pinkeln, bis zu meiner Abfahrt nach Amalfi vor mich hin träume.
    Während ich mich der costa amalfitana nähere, versuche ich, das flaue Gefühl in meinem Bauch zu ignorieren, und rufe mir so lange die letzten beiden Nächte ins Gedächtnis, bis endlich die Euphorie zurückkehrt, die ich auf der Hinfahrt beim Gedanken an Fosco verspürt habe.
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    Do Italians better?
Oder ... warum der Italiener immer ans Meer will
    Eine Kolumne von Dana Phillips
    Liebe Komplizinnen! Dass die Italiener das Meer lieben, ist kein Wunder, schließlich ist fast ihr ganzes Land davon umgeben. Und wo könnte man besser bella figura machen und seine Sonnenbrille ausführen als hier? Wenn Sie also un italiano kennenlernen wollen, können Sie sich sicher sein, dass Sie ihn am Strand finden. Denn es geht um die alles entscheidende Frage: Wer wird zuerst braun? Im Wettkampf um die perfekte Bräune ist dem Italiener jedes Mittel recht. Dafür nimmt er auch stundenlanges Synchronsonnen in Kauf. Das wiederum hat für Sie einen entscheidenden Vorteil: Er läuft Ihnen nicht weg. Schließlich muss selbst der Süd-Italiener, um den gewünschten Teint zu bekommen, ein paar Stunden in der Sonne liegen. Der Nachteil: Das tut er niemals alleine. Denn ein Strandtag in bella Italia hat immer etwas von Klassenfahrt. Alles ist bestens organisiert und der halbe Hausstand an den Strand verfrachtet. Dort angekommen, lässt der Italiener sich entgegen seiner das Chaos liebenden Seele vom Liegen- und Schirmverleiher einen Platz zuweisen, an dem er sich brav niederlässt. Wer versucht, sich auf eigene Faust ein freies Fleckchen für sein Handtuch zu erobern, wird unerbittlich verscheucht. An vielen Stränden kann man übrigens nicht nur Liegen und Schirme mieten, sondern ganze Häuschen – die capanne –, sie kosten je nach Lage mitunter weit über tausend Euro pro Saison. Über das Massenbaden wacht derademeister, im Idealfall ähnelt er Michelangelos David. Charmant und flirtbereit liest er den Frauen jeden Wunsch von den Augen ab – natürlich nur für das nötige Kleingeld.
    Zurück in der Stadt, wird die Bräune verglichen. »Come mai, sei abbronzato!« – »Wieso bist du so braun?«, schallt es durch die Gassen, wo die Halbstarken prüfend ihre Unterarme aneinanderhalten. Übrigens: Jemandem zu versichern, wie viel Farbe er bekommen hat, ist in Italien ein echtes Kompliment. Das hat in Moskau vermutlich nur niemand verstanden, als Berlusconi dort 2008 für einen Aufreger sorgte, indem er US-Präsident Obama als jung, hübsch und gebräunt bezeichnete.
    Avanti Amore! Ihre Dana.
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12. C osta Amalfitana

    Getränk:  Acqua gasata
    Freunde des Tages:  Luca 1 und Luca 2, die Motorradfahrer aus Neapel
    Place to be:  Positano
    Erkenntnis:  Auch ein Italiener kann schweigen, bevorzugt dann, wenn er reden sollte
    E motional leicht verwirrt, sitze ich auf der Fähre, die mich von Capri zurück nach Amalfi bringt, und lasse meine Zeit mit Fosco noch einmal Revue passieren. Die zwei Tage waren wirklich großartig, und eins muss ich den Italienern lassen: Sie wissen einfach, wie man mit Frauen umgeht, wie man sie verwöhnt, ihnen Komplimente macht, ihnen das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein. Und nachdem ich mich die vergangenen Tage als Versuchskaninchen für meine Sommerreportage geopfert habe, kann ich nur sagen: Man fühlt sich einfach fantastisch.
    Aus der Ferne sehen die in den Fels gebauten Häuser von Amalfi beeindruckend aus, und ich kann noch erahnen, wie prunkvoll und glamourös es hier früher mal zugegangen ist. Nur aus der Nähe betrachtet sieht man der Stadt an, dass sie in die Jahre gekommen ist. An vielen Häusern bröckelt der Putz ab, weiße Wände wirken von nahem vergilbt. Im Hafen angekommen, fahre ich mit meinem Auto die schmale Serpentinen-Straße hoch in die Berge nach Ravello,

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