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Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Titel: Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Phillips
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Ich denke an Raffaeles Worte zurück und muss schlucken. Versprich mir, dass du niemals alleine ach Neapel fährst. Dort ist es gefährlich . Gilt das auch für meine freundlichen Helfer? Was, wenn sie auch gefährlich sind und gleich Vollgas geben und mit mir davonrasen?
    »Wir haben gerade zwei Wochen frei und touren durch die Gegend«, plaudert Luca munter weiter. Eigentlich wirkt er ganz harmlos.
    »Ihr kommt aus Neapel, und dann verbringt ihr eure Freizeit auf dem Vesuv? Den müsstet ihr doch kennen, wenn ihr hier aus der Gegend stammt?«
    »Irgendwie haben wir es bislang noch nie geschafft, hierherzukommen. Deshalb holen wir das nach, bevor wir weiter Richtung Sizilien fahren.«
    »Da will ich auch noch hin«, antworte ich und muss seit Langem mal wieder an Mario denken. Ich sollte unbedingt weiter recherchieren, wo seine Familie wohnt. Ganz besonders jetzt, wo Fosco sich nicht meldet. Wie würde meine Oma sagen? Leg niemals alle Eier in einen Korb. Eigentlich könnte ich vorher noch einen Abstecher nach Neapel machen und von dort die Fähre nach Sicilia nehmen.
    »Ist Neapel wirklich so gefährlich?«, brülle ich gegen den Motorenlärm an, als die Maschine sich in die nächste Kurve legt und ich zu meiner Beruhigung feststelle, dass die Schilder immer noch in Richtung Vesuvspitze weisen.
    »Ach was. Natürlich gibt es Ecken, in denen man sich besser nicht aufhalten sollte. Aber die gibt es doch in jeder Stadt. Ich habe mein ganzes Leben in Neapel verbracht, und mir ist noch nie etwas passiert.«
    Am Rande des Kraters angelangt, lassen die beiden ihre Maschinen auf einem großen Parkplatz ausrollen, der bereits gut besetzt ist. Ganz offensichtlich werde ich auf der Spitze des Vesuvs nicht alleine sein. Ich schwinge mich von der Harley.
    »Vielen Dank fürs Mitnehmen. Das war richtig nett von euch!«
    »Nessun problema, bella.« Luca eins grinst mich an. »Wenn du inen Krater gucken willst, musst du ab hier zu Fuß weitergehen.« Mit einem Lächeln verabschiede ich mich von den beiden. Einmal mehr bin ich ganz begeistert von den Italienern. Wie zuvorkommend und hilfsbereit sie doch sind!
    Währen ich in einer Menschenmenge aufwärtsstapfe, fällt mir Fosco wieder ein. Vielleicht hat er inzwischen geantwortet. Obwohl ich eigentlich weiß, dass der Blick auf mein Telefon mit Sicherheit vergeblich ist, kontrolliere ich meinen Posteingang. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Ich finde es ziemlich unhöflich, mir einfach nicht zu antworten. Zu gern würde ich ihm noch eine SMS hinterherschicken, kann mich aber gerade noch beherrschen. Der Aufstieg zum Krater ist schwieriger als gedacht. Der Weg ist schmal und mit Schotter bedeckt, so dass ich beim Gehen ab und an wegrutsche. Während ich in der flimmernden Hitze vor mich hin laufe, läuft mir der Schweiß den Rücken hinunter.
    Auf halber Strecke erreiche ich einen Souvenirstand. Unglaublich, wie hässlich das Zeug ist, das dort angeboten wird. Hunderte aus Vulkangestein gefertigte Figuren stehen dort in Reih und Glied: menschliche Gestalten, die Jungfrau Maria, Pferde, Schildkröten, Totenköpfe und natürlich eine Miniaturausgabe des Vesuvs warten hier auf einen Käufer. Mein Blick fällt auf die Figur eines nackten Mannes, der sich an seine Weichteile fasst. Abgeschreckt von so viel Ramsch, kämpfe ich mich weiter hinauf, bis ich nach einer halben Stunde endlich die Spitze des Vesuvs erreiche. Völlig erschöpft lasse ich mich auf einem Felsen neben dem abgesperrten Krater nieder. Erneut zücke ich mein Handy. Immer noch keine Nachricht.
    »Au!« Um mich herum schwirren Fliegen, die mich, begeistert von dem getrockneten Schweiß auf meiner Haut, stechen. Ich versuche, sie zu verscheuen, aber die Insekten sind hartnäckig. Irgendwann wird es mir zu dumm; ich gebe auf und überlasse ihnen meinen Köper als Landeplatz. Erschöpft betrachtech zwei der Tiere, die sich gerade auf meinem rechten Fußknöchel zu einem Stelldichein getroffen haben. Vielleicht muss man manchmal auch nur hartnäckig sein, so lange, bis das Gegenüber kapituliert. Ich beschließe, Fosco noch eine SMS zu schreiben. Sitze auf der Spitze des Vesuvs und denke an dich. Was machst du? Eine kleine Erinnerung hat noch niemandem geschadet. Vor mir liegt der Krater, staubig und verschlossen. Auf dem steinigen Geröll wachsen Büsche. Kaum vorstellbar, dass sich darunter in der Tiefe des Vulkans flüssige Lava befindet, die sich früher oder später ihren Weg ins Freie bahnen wird.
    Ich stehe

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