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Ave Maria - Roman

Ave Maria - Roman

Titel: Ave Maria - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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live aus Beverly Hills.«
    Todesliste? Was zum Teufel sollte das? Hatte das LAPD etwas herausgefunden und nicht an uns weitergegeben? Das wäre nicht das erste Mal.
    Die erste Person, die ich in der FBI-Außenstelle erreichte, war David Fujishiro, auch ein Spezialagent, der diesem Mordfall zugeteilt worden war.
    »Das ist total weit hergeholt«, berichtete er mir. »Angeblich soll es eine Liste mit einundzwanzig Namen geben, angefangen mit Patrice Bennett, Antonia Schifman und Marti Lowenstein-Bell. Es soll sich um Mary Smiths Terminplan handeln.«
    »Und jetzt will jeder in L.A. wissen, ob er auf der Liste steht?«, fragte ich. »Einer der einundzwanzig ist?«
    »Genau. Und es kommt noch besser. Laut Gerüchten kann man sich von der Liste freikaufen, wenn man hunderttausend Dollar an ein Postschließfach in Orange County schickt, das aber nicht zu existieren scheint. Wir haben alles überprüft, aber keiner glaubt uns. Die Leute drohen tatsächlich, gegen das LAPD gesetzlich vorzugehen.«
    »Dieses Gerücht ist nur ein Gerücht, oder, David? Sind Sie sicher?«
    »Soweit wir wissen - ja. Aber was zum Teufel wissen wir schon. Wir sind doch nur das FBI.«
    »Dieser Fall entwickelt sein eigenes gesellschaftliches
Leben«, sagte ich. »Hat jemand mit Detective Galletta über diese Liste gesprochen?«
    »Das weiß ich nicht, aber - was?« Eine Pause. »Bleiben Sie dran, Alex.«
    »David? Was ist los?«
    Ich hörte im Hintergrund Stimmen, aber zu undeutlich, um etwas zu verstehen. Agent Fujishiro meldete sich wieder und bat mich, noch eine Sekunde zu warten. »Irgendwas geht hier vor.«
    »Warten Sie!«, rief ich, aber es nützte nichts. Er war wieder weg.
    Wieder Stimmen, diesmal erregter und lauter. Was zum Teufel spielte sich dort ab?
    Dann hörte ich Fujishiro. »Ja, ich habe ihn hier am Telefon.«
    »Alex? Fred van Allsburg muss Sie unbedingt sofort sprechen. Bleiben Sie dran.«
    Ich freute mich nie, von van Allsburg zu hören, aber jetzt klang er besonders ernst und angespannt.
    »Was ist denn bloß los?«, fragte ich.
    »Das versuchen wir gerade herauszufinden. Im Moment wissen wir nur, dass Arnold Griner bei der Times wieder eine E-Mail bekommen hat. Können Sie sofort zur Times kommen?«
    »Nicht, wenn es einen neuen Tatort gibt. Dann kann ich nicht, weil ich mir den zuvor ansehen muss.«
    »Das ist keine Verhandlungssache, Alex. Wir werden Sie sofort verständigen, wenn wir mehr wissen. Bis dahin -«
    Ich konnte nicht anders - ich würgte ihn ab. »Sir? Hallo? Können Sie mich hören?«
    Dann beendete ich das Gespräch, als van Allsburg brüllte, er könne mich hervorragend hören.

    Ich rief Agent Page an und bat ihn, mich in der Warteschleife zu halten, bis wir wüssten, ob Mary Smith ein neues Opfer ermordet hatte.

59
    Suzie Cartoulis widmete der realen Welt wenig Aufmerksamkeit, als sie an diesem Morgen rücklings aus ihrer
    Einfahrt fuhr. Ihre Gedanken waren bei einer noch im Bau befindlichen Badehütte hinter dem Haus in Pacific Palisades und dem bescheuerten Bauunternehmer, der keinen ihrer Anrufe erwiderte, nur die ihres Mannes. Noch zwei Tage so ein Benehmen und sie würde dem Kerl einen Tritt in den Arsch geben und ihn feuern. Gleich nachdem sie ihn in Brand gesteckt hatte.
    In der letzten Sekunde sah sie ein anderes Auto, das gerade langsam an der Zedernhecke des Nachbarn vorbeifuhr. Suzie trat auf die Bremse, um nicht mit dem Idioten zusammenzustoßen. Ihr Herz raste. Was für ein prächtiger Anfang dieses Tages, wenn sie ihn mit einem verbeulten Kotflügel hätte beginnen müssen.
    Sie winkte kurz in den Rückspiegel.
    »Entschuldigung!« Meine Schuld.
    Dann schaltete sie in ihrem silbernen Mercedes auf Drive und fuhr aus der Sackgasse zum Sunset. Der andere Wagen folgte ihr, aber Suzie Cartoulis bemerkte es nicht.
    Sie war jetzt auf den neunjährigen Jungen auf dem Rücksitz konzentriert. »Alles in Ordnung, Zach? Ich wollte nicht so plötzlich bremsen.«
    »Mir geht’s gut, gut, gut.«
    »Fein. Wollte ja nur fragen, Schätzchen. Wie wär’s mit ein bisschen Musik? Was möchtest du hören?«
    Sie bemühte sich, nicht überbesorgt zu sein, aber das war manchmal schwierig. Zachary war ein sehr sensibler Junge
und konnte es nur schwer ertragen, ignoriert zu werden. Vielleicht sollte er einen kleinen Bruder oder eine Schwester haben, aber das würde nicht so bald geschehen. Nicht jetzt, wo Suzie die Ankerfrau für zehn Uhr geworden war. Endlich hatte sie es in den inner Circle geschafft, dessen

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