AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK
unterwegs Brombeeren essen! Die Hauptroute ins Dorf führte über den Bergrivier , voller weiße Kieseln, und die uralte Brücke hatte nur eine Spur. An Wochenenden gingen wir öfter in die Kieferplantagen, die meine Eltern wohl etwas an Europa erinnerten, um uns Pilze und Wildblumen anzuschauen. An der Hauptstraße ist heute noch ein kleiner Brunnen, wo ich hin und wieder auch meine Münzen hineinwerfen durfte und einen Wunsch frei hatte. Ich hätte mir wohl gewünscht, nie von dort wegzuziehen.
Beinahe wäre ich dort aber auch beerdigt: ich entwickelte mit knapp 3 Jahren eine seltene, zumal dort nicht identifizierbare Tropenkrankheit (wohl ein Mitbringsel aus den Seychellen), und nachdem ich völlig dehydriert ins weit entfernte Krankenhaus gebracht wurde, wo ich wochenlang unter strengste Beobachtung stand, kam ich knapp mit dem Leben davon. Vermutlich habe ich daher auch heute noch ein Magen, der sich von nichts beeindrucken lässt!
In Franschhoek kamen auch meine beiden Geschwister zur Welt: wir sind jeweils 3 Jahre auseinander und damals war es für meine Eltern noch eine Qual, mit einem alten „Datsun“ Pickup, der nicht immer starten wollte, ins nächstgelegene Krankenhaus zu fahren. Im Winter kann es am Kap, vor allem in den bergigen Regionen, nämlich bitter kalt und regnerisch werden (die Bergspitzen sind dann auch ganz un-afrikanisch schneebedeckt). So schaut es auch derzeit schon wieder aus, daher wählte ich gerade diese zeit um Richtung Norden aufzubrechen – sozusagen der Sonne hinterher.
Ruiter van die windjie wil ek bly
E wig op jou ruggie will ek ry
En ooral waar jy mag swerwe
Voer jy my ook altyd mee
-Garies-
Das Grüne, das winterlich kalte, das verschachtelt bergige Land vom Westkap ändert sich in nördlicher Richtung bereits Nähe Saldanha: es öffnet sich, die Berge werden niedriger, die Felder größer und auch weiter auseinander und man sieht deutlich, dass es hier nicht soviel regnet. Namibia ist noch 600 Kilometer entfernt doch rollen hier bereits die ersten rolbosse durch die Gegend. Hier sieht man Arbeiter, die diese Wüstenpflanzen, zeugen eines dürren Sommers, inmitten grüner Wiesen verbrennen, so als ob sie nicht zum derzeitigen Erscheinungsbild passen würden.
In Saldanha war es gestern ganz schön eisig und ich musste um 5:30 Uhr schon aufstehen um mich mit ein wenig Joggen warm zu kriegen. Eine lange, warme Dusche im kargen „ Ablusieblok“ : ein Gebäude mit zig WCs, Duschen und Badewannen sowie Waschtruhen und Wäscheleinen draußen, half mir dann auch, die Zeit bis es um 9:30 Uhr endlich hell wurde, zu überstehen.
Auf typisch afrikanischer Art konnte ich schnell die Hilfe zweier Arbeiter zum Anschieben meines Autos in Anspruch nehmen und sie lachten noch dabei. Ich war abends beim Schreiben auf dem Laptop, der leider einen schwachen Akku hat, dämlich genug um dabei meine etwas betagte Autobatterie komplett leer zu kriegen.
An der Lagune Saldanhas und Langebaans sowie etwas landeinwärts bei Velddrif, kann man aus der sicheren Entfernung übrigens zahlreiche Zwergflamingos, Wildgänse und, mit etwas Glück, auch Pelikane im seichten Wasser und auf Salzwiesen beobachten. Die Lagune erstreckt sich über ca. 15 Kilometer: trotz weitläufiger Bebauung, davon die schönsten Häuser im Urlaubsort Langebaan mit seinem riesigen weißen Strand, ist ein Großteil der Landschaft geschützt und damit ein wahres Paradies für Vögel aller Art und deren menschlichen Freunden.
Bei Piketberg, ein höher gelegenes, schmuckes Dorf, trifft man auf der Cape Namibia route: die N7. Nicht, wie man sich in Europa eine Autobahn vorstellt – tatsächlich sind die wenigsten Hauptstraßen hier derart ausgebaut, außer in der Nähe der Ballungszentren. Der Verkehr ist hier angenehmerweise erheblich ruhiger als in Europa! Die N7 ist hier lediglich eine zweispurige Straße, die noch einige niedrige Pässe überwindet um dann oft zehnfache Kilometer weit gerade aus zu verlaufen. Die nette afrikanische Angewohnheit, schnellere Verkehrsteilnehmer vorbeizulassen bzw. von langsameren vorbeigelassen zu werden durch, wie erwähnt, Fahren am „gelben“ Straßenrand
kann man hier vergessen, denn dieser ist nicht mehr befestigt und es besteht große Gefahr durch Steinschlag, sollte man es doch versuchen. Nicht desto trotz kann man auf den langen, geraden Strecken problemlos überholen und Stress beim Fahren komm gar nicht erst auf.
Ungefähr alle 50 Kilometer kann
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