AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK
tranken schätzungsweise 20 Liter Sekt, bevor wir uns eine mittelmäßige „Kulturschock“-Vorstellung im SchuLZ ansahen. Freitagnachmittag dann waren wir bei der Neueröffnung des Wallraf-Richarz-Museums mit von der Partie. Der Eintritt war frei (mehr hätten wir uns beide nicht leisten können) und wir mussten 45 Minuten in der Halle warten. Es lohnte sich aber. Die Kollektion ist fabelhaft – alle Meister vom Mittelalter bis TwenCen sind vertreten. Von der Architektur des sündhaft teuren Neubauten ganz zu schweigen.
Kevin war aber leicht unerträglich, da er auf einen Anruf seines Franzosen wartete. Er steckt es äußerlich nicht so gut weg wie ich. Am Wochenende dann wusch ich meine Unterhosen und Socken. Aufregend.
28. Januar 2001
Die letzte Woche zeichnete sich vor Allem durch harte Arbeit aus. Ich betreute eine Menge Tagungsveranstaltungen und legte am Wochenende noch zwei Schichten in der Küche ein. Mich tröstet dabei nur, dass ich nächste Woche zehntausend Kilometer von hier, am Strand des Indischen Ozeans, sein werde. Den Abenden verbrachte ich meist zuhause; einmal nur war ich bei Kevin. Wir schauten uns „Scream 3“ an. Naja. Lukas meldete sich nicht. Ist wohl besser so, obwohl ich ihn längst nicht aufgegeben habe.
Gestern Nachmittag dann, als es in Strömen regnete und ein kalter Wind wehte, beschloss ich, dass ich unbedingt in die Sauna gehen musste! Von meinem Konto waren gerade noch DM 20,- zu holen. Woher also die restlichen 2,- ? Es ist das Ende vom Monatsende, also war in keiner Hosentasche mehr eine Münze zu finden. Nachdem ich eine Weile durch die Stadt streifte (vielleicht liegt ja nen Zehner auf der Straße, haha), ging ich zu einen Kiosk und verkaufte eine 6,- Telefonkarte für 3,-. Jetzt war ich also flüssig und floss in die Sauna hinein.
Es war wieder einmal herrlich, in die Hitze einzutauchen. Ich war wieder einmal verdammt rattig, entspannte mich jedoch zunächst nur und hielt Ausschau nach jemandem, mit dem es sich lohnen würde. Und dann kam Sven (25, 1,75m, 65kg), schlank, unbehaart und lächelnd daher. Ich hinterher und nach kurzer Zeit hatte ich ihn in einer Kabine. Nach einem langen Vorspiel zeigte er mir ordentlich, wo es langging. Note eins. Wir tranken danach etwas und unterhielten (!) uns. In der Trockensauna fing danach das Geknutsche wieder an und artete danach im Schwimmbad zu einem Geringen aus. Bald zogen wir uns wieder zurück und der Rest ist ekstatische Geschichte.
Sonntag, 04. Februar 2001
Freitag Köln, Samstag Lissabon, Heute Pretoria, morgen (hoffentlich) Durban! Diese Woche bin ich Globetrotter. Mein Urlaub begann endlich (!!) nach einen stressvollen Tag (und eine stressvolle Woche / eine stressvollen Monat) am Freitag. Gleichzeitig fing es an zu schneien. Samstagmorgen war dann alles unter eine 10-Zentimeter-Schicht bedeckt. Toll. Natürlich konnte ich es Tantchen nicht zumuten, in dem Wetter zum Flughafen hinaus zu fahren (Ich hatte in Worringen übernachtet), also fuhren wir gemeinsam mit der S-Bahn.
Der Flug vom tollen neuen Flughafenterminal war sogar pünktlich. Das Flugzeug war so klein, dass einen Propeller statt der zwei Turbinen eigentlich gereicht hätte. Drei Stunden dauerte es, bevor wir mit einem riesen-Bogen in Lissabon landeten. Es war aber eigentlich erst zwei Stunden später, denn dort (wie ich erst am Abend herausfand) gilt die Greenwich-Zeitzone. Relativ schnell fand ich einen Bus und düste für schlappe 460,- Escudos in die nahe gelegene City.
Ein bisschen Kapstadt, ein bisschen Amsterdam, en wenig Madrid, aber vor Allem viel Flair am Atlantik: so kam mir diese Stadt vor. Steile Hügel voller urigen kleinen Wohnhäuschen thronen über die imposanten, alten Gebäuden der Innenstadt. Der sehr breite Fluss Tejo liegt, von riesigen Brücken überspannt, ruhig zu Fuße der Metropole. Ich hatte nur einige Stunden und mühte mich durch engen, kunstvoll mit Pflasterstein ausgelegten Gässchen zum Castelo de San Jorg (oder so ähnlich) hinauf. Der Ausblick von dort über dem völlig roten Meer aus Dächern ist einmalig? Gigantisch!! Was hatte ich für einen Eindruck? Einerseits: Ich bin hier größer als die meisten dunkelhaarigen Menschen, die mir begegnen – schon witzig. Und: Hier könnte man es auch länger aushalten.
Eine ganze Stunde später als erwartet also, ging es dann endlich im Airbus 340 in Richtung Johannesburg. Dank Rotwein konnte ich ausnahmsweise im Flugzeug mal
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