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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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befriedigend schlafen und das irisch-afrikanische Mädchen neben mir war bis am Morgen, über dem staubdürren Botswana, ganz ruhig.  Mir kamen tatsächlich kurz die Tränen, als wir (eine Stunde früher als erwartet… natürlich) über Gauteng abstiegen. Die 22°C hier sind erst einmal, nach viereinhalb Jahren Deutschland, ganz gut zum Akklimatisieren. Ich fand für ZAR 75,- ein Taxi, in das ich gemeinsam mit einem Deutschen siebzig Kilometer nach Pretoria fuhr. Alles ist wunderschön und grün hier, denn es herrscht ja noch der Spätsommer.
     
    Ich cremte mich erst einmal ein und ging dann durch die Innenstadt spazieren, wo ich am Church Street in einem Restaurant einen irre leckeren kleinen Salat mit einem halben Liter Cola verspeiste. Danach zurück zum Busbahnhof (um mir dann doch etwas kürzeren Klamotten anzuziehen) und von dort der Lukas Ridge hinauf, wo die dekadentesten Villen sich aneinander reihen, alle mit Blick auf Downtown oder das Union Building. Recht genial! Auf den Straßen waren zu Fuß selbstverständlich nur Schwarze unterwegs… Man grüßte mich mit einem freundlichen „Hei-ta!“ Ach ja – ich bin wieder in Südafrika. Morgen früh werde ich dann in Durban, nach eineinhalb Jahren, meine Eltern endlich wiedersehen. Die 48 Stunden Reise lohnen sich sicherlich. Schließlich ist die Reise das halbe Ziel – Hauptsache weg aus der Kälte! PS: Einen Rekord: seit drei Tagen hatte ich keinen Sex!
     
     
     
    07. Februar 2001
     
    Nach jahrelangem Exil vom südafrikanischen Sommer komme ich endlich wieder in dessen Genuss. Ich bin schon leicht verbrannt. Aber ich bin es gern, denn es ist ein wahrer Traumurlaub – schon seit dem ersten Tag! Nachdem ich im unbequemen Bus etwas schlecht (!!) geschlafen hatte, und mit Verspätung in Durban Central ankam, fiel ich meinen Eltern freudig in die Arme. Sie waren tatsächlich schon eine dreiviertel Stunde dort am warten. Der Wiedersehen nach neunzehn Monaten war äußerst schön – um jeweils zehn Jahren verjüngt sahen sie nach schon zwei Wochen Strandurlaub bereits aus! Die Sonne schien auch schon und es war warm – um 6 Uhr Morgens!
     
    Wir fuhren direkt nach Umdloti: wie erwartet, ein malerisches Dörfchen nur 20 Kilometer von der Metropole entfernt. Mamma und Pappa taten immer noch etwas geheimnisvoll, was unsere Bleibe betraf. Und dann sah ich, weshalb sie mich überraschen wollten (es war ihnen gut gelungen): 50 Meter hoch auf dem Hügel steht das Haus (!) wo ich nun sitze: 150 Quadratmeter mit Betten für acht Leuten (!!) äußerst geschmackvoll eingerichtet und mit einem atemberaubenden Meeresblick. Und das ganze wohl zum gleichen Preis eines 08.15-Apartments, das ich eigentlich erwartet hatte. Die einzigen Nachbarn, die sich hier sehen lassen, sind die Blouapies. Der zum Haus passende große Garten ist dicht mit Subtropischem bepflanzt und dort halten sich die kleinen Plagegeister am liebsten auf.
     
    Das Meer ist hier wie immer 23°C warm und haushohe Wellen brechen auf den breiten, teils felsigen, von der Sonne gnadenlos erhitzten Strand – zur Mittagsstunde hält sich hier kaum jemand auf: ein Paradies. Am ersten Tag habe ich nicht etwa Schlaf nachgeholt, sondern bin dick eingecremt direkt zweimal in die riesigen Wellen getaucht. Mit meinen Eltern mache ich nun mehrmals täglich lange Spaziergänge am Strand (Muschel gibt es auch einige zu finden). Nur in der Mittagsstunde wird Siesta gehalten, sonst wäre ich jetzt auch schon krebsrot. Wir essen leckere Sachen, wie Steaks, Paella, Olivenbrot und viel subtropischem Obst. Einige nette Jungs surfen hier vor allem früh am Morgen und am Nachmittag, doch mache ich jetzt mal zwangsweise auch von der alltäglichen Vögelei Urlaub. Aktivitäten gibt es hier schließlich genug, wenn ich nicht gerade mit Mamma und Pappa über Gott und der Welt rede. Ich finde es jetzt schon schade, dass wir hier lediglich zwei Wochen bleiben werden. Doch der kurze Aufenthalt ist ein wahr gewordener Traum.
     
     
    13. Februar 2001
     
    Heute hoffte ich, zum ersten Mal Delfine im offenen Meer sehen zu können, doch: a) Der Ozean war heute um 07:30 Uhr viel zu stürmisch; b) unser Kapitän hatte wohl noch einen Kater und schipperte nur ein wenig lustlos herum. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis, auf hoher See im kraftvollen Gummiboot „rubber Duck“ über die Wellen zu schießen. Ich genoss den Ausblick auf dem Strand, der fernen Skyline von Durban und dem salzigen Spray auf meinem Gesicht – und dachte kaum

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