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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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Doch obwohl wir uns beide süß fanden, kam es nie zum Sex. Es ging auch platonisch!
    Durch diesem guten Draht stand ich überdurchschnittlich oft auf der Karaokebühne und dies sollte etwas sehr Gutes hervorbringen: Ich verbesserte tatsächlich meinen Gesang und wurde so von einem eher schüchternen, schlanken und hübschen, durch seinen dichten dunklen Augenbrauen etwas finster drein blickenden, achtzehnjährigen Jungen entdeckt. Er kam oft meinetwegen zu den Karaoke-Abenden doch ich nahm ihn zunächst nicht annähernd wahr. Er versuchte mich einmal anzusprechen doch ich liess ihn recht kalt abblitzen. Dann trafen wir uns zufällig im Internetcafé, unterhielten uns dort und nachher bei mir zuhause und das eine führte zum Anderen: ohne es zu wollen oder gesucht zu haben, beschritt ich meine nächste lange und bislang allerbeste Beziehung. In mehrerlei Hinsicht sollte Patrick meine Rettung sein.
     
    E amanha a chuva levara
    O sangue que a luta deixou derramar
    Na pele a dor do aco tao cruel
    Jamais a nossa voz vai calar
     
    Um ato assim pode acabar
    Com uma vida e nada mais
    Porque nem nessmo a violencia
    Destroi ideais
    Tem gente que nao sente que a mundo assim
    Ficara fragil demais
     
    Choro eu e voce
    E o mundo tambem, e o mundo tambem
    Choro eu e voce
    Que fragilidade, que fragilidade
     
     
    -Inhassoro-
    Nach einer relativ ruhigen Nacht inmitten Mozambiques Buschlandschaft, die bis vor einigen Jahren noch mit Landminen gespickt sein soll, wollte ich meine Spuren bis an der Hauptstraße zurückverfolgen und weiter an einem touristisch interessanteren Ort. Doch ich musste die bereits befürchtete Ernüchterung erleben, dass mein Wagen wegen der schwachen Batterie wieder nicht starten wollte. Ein schlimmes Szenario: Allein mitten in Nichts, mit nur noch ein wenig Wasser, kaum Essen, kaum Geld, keine Zigaretten. Ich versuchte zunächst über einer Stunde lang, auf dem flachen, nirgends abschüssigen Boden mein Auto durch Schieben in Gang zu bringen. Zuvor hatte ich die elektrischen Kontakte noch mit Schmiermittel besprüht, da ich der Feuchtigkeit für den Übeltäter hielt. Immer wieder schob ich den Wagen auf knappe fünfzig Meter hin und her und versuchte immer wieder, schnell hinein zu springen, den zweiten Gang einzulegen und ein Lebenszeichen aus dem Motor heraus zu holen. Doch ich war weder stark noch schnell genug und es half alles nichts.
    Schweißgebadet holte ich schließlich mein Fahrrad von der Ladefläche und radelte, das Auto mit Allem zurück lassend und nur auf meinem Richtungssinn vertrauend, in Richtung Zivilisation (wenn man so will). Nach etwa sieben Kilometer traf ich einen wohlhabenden einheimischen Rinderzüchter, der mit 4x4 sowie drei Kindern dort im Hinterland unterwegs war, um nach seinen Herden zu schauen. Natürlich sprach er nur Portugiesisch – ich nicht- und die Verständigung war mehr als lückenhaft. Ich durfte mein Rad hinten drauf laden und in der Kabine mit fahren, während er rasch in der vermuteten Richtung meines Camps fuhr. Das Tempo, obwohl ich angestrengt nach meinen Spuren Ausschau hielt, war jedoch zu schnell und bald verloren wir den Faden. Er meckerte, dass wir nun doch recht weit gefahren seien und es ihn viel Diesel kosten würde. Noch dazu übergab sich eines seiner Kinder durch das holprige Fahren, was seine Laune nicht besserte. Ich gab ihn, notgedrungen, meinem einzigen 500- Meticais -Geldschein und die Suche ging weiter.
    Doch aus der Kabine konnte ich bald nichts mehr erkennen, mir war langsam sehr mulmig zumute  und auf meinem Vorschlag, vom Treffpunkt aus per Fahrrad meine Spuren zurück zu verfolgen während er mich folgte, ging der Familienvater nicht an. Vielmehr spürte er einem seiner Rinderhirten auf und fragte ihn, ob er gesehen hätte wo ich am Vorabend hin gefahren war. Man versuchte mir dann weis zu machen, ich wäre in einer ganz anderen Richtung gefahren. Das Geld hatte der Mann (die Reichen wissen sich immer, weiter zu bereichern) und er verlor Interesse als ich in die andere Richtung deutete. Ich radelte davon doch er folgte nicht. Hoffentlich plagte ihn sein Gewissen, doch wie blöd war ich auch nur gewesen? Nun war es bereits Mittag und wenn ich an dem Tag noch dort weg kommen wollte, sollte ich schleunigst etwas Anderes unternehmen. Durch meine markante Fahrradspur fand ich, entgegen meiner schlimmsten Befürchtungen, das Auto direkt wieder doch nun stand ich dort wieder einmal allein.
    Ich versuchte es noch einmal damit, dem entleert

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