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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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Einrichtung schien dort das Resort mit schönem Restaurant zu sein, wo ich ber eits zeltete. Es gab nichts zu kaufen außer auf einem freien Markt, dem aufzusuchen ich keine Lust hatte, sowie frische Brötchen in einer sehr einfachen Bäckerei, wo man offenbar noch mit Holz backte. Ich ergatterte mir welche und hatte immerhin schon mal etwas zu frühstücken. Der Strand war zwar breit, weiß und von Palmen gesäumt, doch windig war es und ich fand dort keine besondere Inspiration die mich zum Verweilen bewog. Das Auto hatte dringend eine Wäsche nötig und so machte ich mich mit der moralischen Hilfe eines netten jungen Mitarbeiters vom Resort ans Werk, bevor ich schon recht früh in Richtung schönere Gefilde aufbrach.
    Entlang der oft zerrütteten Hauptstraße dauerte es dennoch nicht allzu lange, bis ich ins nur knapp neunzig Kilometer entfernte V ilankulo ankam. Hier versprach der Reiseführer, den ich zuletzt doch zur Hand genommen hatte, touristische Aufgeschlossenheit, tropischem Flair und keine Langeweile. Ich staunte zunächst darüber, dass der doch recht kleine Ort ein richtiges Straßennetz hatte, obwohl einige davon Sandpisten sind die man besser nur mit einem 4x4 befahren sollte. Auf einer Seite befand sich eine traumhafte Bucht, bestreut mit einer Vielzahl Dhows – kleine Bote meist aus Holz, mit einem einzigen großen Segel. Es ließ ahnen, dass ich nun endlich das viel gerühmte und doch wenig wieder erschlossene Mozambique am subtropischen Meer erreicht hatte.
    Ein Tankstellengeschäft hatte an diesem Sonntag noch auf sowie einigen Ständen eines kommunalen Marktes und ich konnte meine am Vortag verschenkten Vorräte wieder ein wenig auffüllen. Sogar breitem Tesafilm fand ich und musste einer letzten Rolle dem Verkäufer gehörig abschwatzen, doch ich brauchte es dringend für mein kaputtes Scheinwerferglas, dem ich am Nachmittag behelfsmäßig reparieren wollte. Die Qualität der Produkte war gut aber ich würde später alles gut waschen, denn die Hygiene der Marktverkäufer war eher mangelhaft. Einer hatte sogar eine ziemlich behelfsmäßig verbundene, klaffende Wunde am Gesicht, seines Zeichens von einer Messerschlägerei mit Dieben. Nachdem ich an einem eher nicht einladendem Backpacker-Hostel vorbeischaute wo man 700 Meticais verlangte dafür, dass man in einem Raum nur mit Bett möbliert schlafen sollte, suchte ich wohlweislich die Touristeninfo auf. Dort gab es sogar eine gedruckte Karte des Ortes! Ein sehr freundlicher Mann, der nichts für seine Dienste verlangte, zeigte mir den Weg zu einem kleinen und wie er meinte, schönem Backpacker- und Campingresort in der Nähe, direkt am Wasser.
    Nach einem Sandweg wo ich besser einfach hindurch fuhr als irgendwie anzuhalten und dabei festzustecken, fand ich endlich das Paradies der kleinen Leute. Zwischen einem phantastisch riesigen Baobab, namensgebend für die Anlage und dem Meer befand sich unter Kokospalmen eine Idylle der subtropischen Gelassenheit. An einer reetgedeckten Bar/Reze ption, mit Billardtisch und offenem Gastraum mit Meeresblick, zahlte ich einen kleinen Preis für die kommenden zwei Übernachtungen und durfte mir den Platz aussuchen. “Just choose a tree” – “I’ll take the BIG one, then!”. Einige der Zeltplätze waren indes auch nur per 4x4 erreichbar. Ich fand mich bald neben der Baobab, unter einem Dach aus lilaner Bougainvillea und Palmen wieder, zwar von Mücken geplagt aber sehr in meinem Element!
     

     
    Nachmittags ging ich dann zum ersten Mal während dieser Reise herrlich im Meer schwimmen – das Wasser war glasklar und über 25°C warm, sogar nun im Winter, den es hier eigentlich, vom gelegentlichen Nebel und Wind abgesehen, kaum gibt. Der endlose Weiße Strand war komplett von Kokospalmen flankiert, Fischerboote und Dhows trieben in der Nähe auf dem Wasser und Fischersleute reparierten Netze oder brachten den späten Fang nach Hause. Große, schöne Fische, wie Red Snapper oder Barrakuda, sah ich den Leuten an einem kräftigen Stock übers Sand tragen. Der Sand war am Wasser perlweiß und fein, fest genug zum Radfahren und mit kleinen zerbrechlichen Musche ln bestreut. Einigen Felsen, dunkel und durchlöchert wie Lavastein, schauten heraus und ragten ins seichte Wasser. Kleine Krebse schauten allerorts aus ihren Löchern, während Kinder ihnen für Aas aus dem Sand heraus stocherten.
    Am Abend, der wie immer schnell hereinbrach unter den Klängen lateinischer Tanzrhytmen aus benachbarten Behausungen ,

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