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Axis

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Titel: Axis Kostenlos Bücher Online Lesen
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entlegenen Gemeinden hin- und hergeflogen, hatten Ölgeologen in die Wüste transportiert.
    »Die schlechte Nachricht ist«, fuhr Weil fort, »dass Turk Findley es geschafft hat, zu seiner Maschine zu kommen, zusammen mit Lise Adams und einer nicht identifizierten dritten Person. Sie sind letzte Nacht weggeflogen.«
    Brian spürte, wie sich eine Leere in seiner Brust ausbreitete. Teils war es Eifersucht. Teils war es Angst um Lise, die sich in immer größere Schwierigkeiten brachte.
    »Die gute Nachricht ist« – Weil zeigte sein breitestes Grinsen –, »dass wir wissen, wo sie hin sind. Wir folgen ihnen. Und wir möchten, dass Sie mitkommen.«

 
17
     
     
    Turk hatte damit gerechnet, auf einem ihm vertrauten Flugplatz einige Kilometer außerhalb von Kubelick’s Grave landen zu können. Wenn Mike Arundji den Vorfall gemeldet hatte, würde die Maschine wohl konfisziert werden. Aber das war zu verschmerzen. Doch als das Flugzeug den langen Abstieg über die westlichen Gebirgshänge Richtung Wüste begann, schlug Diane zu seiner Überraschung ein anderes Ziel vor. »Wissen Sie noch, wo Sie Sulean Moi hingebracht haben?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Fliegen Sie dahin.«
    Lise drehte sich zu der alten Frau um. »Sie wissen, wo sich Dvali aufhält?«
    »Ich habe im Laufe der Jahre so einiges gehört. In diesem Gebiet wimmelt es nur so von kleinen religiösen Gemeinschaften. Da bleibt nichts lange geheim.«
    »Aber wenn Sie wussten, wo er war…«
    »Wir wussten es nicht. Nicht, als es entscheidend für ihn war – in der Zeit, bevor das Kind geboren wurde.«
     
    Also blieben sie noch eine halbe Stunde länger in der Luft. Turk nutzte die Gelegenheit. »Es tut mir leid, das mit dem Telefon in der Stadt«, sagte er zu Lise. »Du wolltest gerade deiner Mutter eine Nachricht zukommen lassen, so etwas in der Art?«
    »Ja, etwas in der Art.« Sie freute sich über die Entschuldigung und wollte die Sache nicht schlimmer machen, indem sie zugab, ihren Exmann angerufen zu haben, auch wenn es dabei um den Versuch ging, Tomas Ginn aus der Gefangenschaft zu befreien. »Kann ich dich etwas fragen?«
    »Nur zu.«
    »Wie kommt es, dass du dein eigenes Flugzeug stehlen musst?«
    »Ich schulde dem Mann, dem der Flugplatz gehört, Geld. Das Geschäft ist in letzter Zeit nicht so gut gelaufen.«
    »Das hättest du mir doch sagen können.«
    »Schien mir keine so geschickte Taktik, um eine reiche geschiedene Amerikanerin zu beeindrucken.«
    »Reich wohl kaum.«
    »Für mich sah es so aus.«
    »Und wie wolltest du von den Schulden wegkommen?«
    »Im schlimmsten Fall hätte ich das Flugzeug verkauft, die Schulden bezahlt, den Rest auf die Bank gebracht und mir dann einen Platz auf einem der Forschungsschiffe ergattert, die durch den Zweiten Bogen fahren.«
    »Hinter dem Zweiten Bogen gibt es nichts als Felsen und schlechte Luft.«
    »Dachte, das sollte ich mit eigenen Augen sehen. Entweder das oder…«
    »Oder?«
    »Wenn sich etwas zwischen uns beiden ergeben würde, dachte ich, würde ich in Port Magellan bleiben und mir dort einen Job suchen. Arbeit bei den Pipelines gibt es immer.«
    Für einen Moment war sie verblüfft. Und erfreut.
    »Nicht dass es jetzt noch darauf ankäme. Wenn wir hier fertig sind – egal, ob du etwas über deinen Vater herausfindest oder nicht –, wirst du zurück in die USA müssen. Da bist du gut aufgehoben. Du kommst aus einer angesehenen Familie und deine Beziehungen sind gut genug, dass man dich nicht verhaften wird.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich kann auf eigene Rechnung verschwinden.«
    »Du könntest mit mir kommen.«
    »Das wäre nicht sicher. Weißt du, das ist nicht die erste Klemme, in der ich stecke. Es gibt gute Gründe, warum ich nicht zurück nach Hause kann.«
    Dann erzähl sie mir, dachte sie. Zwing mich nicht zu fragen. Hat er dir erzählt, dass er ein gesuchter Krimineller ist? Deswegen ist er aus den USA geflohen… Sie räusperte sich. »Probleme mit dem Gesetz?«
    »Das möchtest du lieber nicht wissen.«
    »Doch, möchte ich.«
    Er flog flach über die Wüste hinweg, die vom Mond beleuchteten Gebirgsausläufer waren rechts von ihnen. »Ich habe ein Gebäude angesteckt. Das Lagerhaus meines Vaters.«
    »Ich dachte, dein Vater sei im Ölgeschäft tätig gewesen.«
    »War er auch, eine Weile lang. Aber er hielt sich nicht gern in Übersee auf. Als wir die Türkei verließen, ist er ins Importgeschäft meines Onkels eingestiegen. Sie haben diesen Billigkram eingeführt, der im Nahen

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