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Axis

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Titel: Axis Kostenlos Bücher Online Lesen
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spitzen Enden durchbohrt. An drei Stellen waren sie in Brust und Unterleib eingedrungen, kleine Kreise aus getrocknetem Blut hatten sich dort gebildet, Sulean konnte nicht erkennen, ob er tot war oder noch lebte.
    Doch plötzlich schlug er die Augen auf, sah sie an und - unfassbar – lächelte.
    »Sulean«, sagte er. »Ich habe es gefunden.«
    Dann schloss er die Augen wieder, zum letzten Mal.
     
    Die Stille im Gemeinschaftsraum wurde von einem zaghaften Klopfen unterbrochen. Mrs. Rebka eilte zur Tür.
    Es war Isaac, immer noch im Schlafanzug, die Hose an den Knien dreckig, ebenso die Hände, das Gesicht starr.
    »Es kommt jemand«, sagte er.

 
16
     
     
    Die Tür zu Brian Gatelys Büro öffnete sich, als gerade eine Pressemeldung auf seinem Bildschirm erschien. Weil, der stämmige MfGS-Beamte, kam herein, diesmal ohne seinen Kumpel Sigmund. Er grinste, was Brian in der jetzigen Situation als irgendwie obszön empfand.
    »Haben Sie mir das geschickt?« Er deutete auf die Pressemeldung.
    »Lesen Sie. Ich warte so lange.«
    Brian sah den Mann an. Und sah vor seinem geistigen Auge Tomas Ginns Leiche an einem steinigen Strand. Kannte Weil das Foto? Oder hatte er den Mord gar angeordnet… Brian war versucht zu fragen. Wagte es aber nicht. Stattdessen blinzelte er und las den Bericht.
     
PORT MAGELLAN/REUTERS.ÄQ: Wissenschaftler des Observatoriums Mt. Mahdi veröffentlichten heute die verblüffende Mitteilung, dass der Ascheregen, der kürzlich auf die Ostküste und die Wüste im Inneren des Landes niederging, »nicht vollständig inaktiv« gewesen sei.
Es soll sich bei der Asche um Reste von Gebilden der Hypothetischen aus den entlegenen Bereichen des lokalen Sonnensystems handeln, die offensichtlich noch Anzeichen von Leben aufgewiesen haben.
Während einer gemeinsamen Pressekonferenz am Observatorium präsentierten Vertreter der Amerikanischen Universität, des Geophysikalischen Instituts der Vereinten Nationen und der Provisorischen Regierung Fotografien und Proben von »unvollständig selbstreproduzierenden quasiorganischen Objekten« der Öffentlichkeit, gefunden in den westlichen Ausläufern des Binnenbeckens.
Diese Objekte, die von einer erbsengroßen hohlen Kugel bis zu einem aus Röhren und Drähten bestehenden Ensemble von der Größe eines Menschenkopfes reichen, sind nach Auskunft der Wissenschaftler in einer planetarischen Umgebung instabil und stellen daher keine Bedrohung dar.
»Das ganze Gerede von einer Krankheit aus dem Weltraum können Sie vergessen«, erklärte Astronom Dr. Scott Cleland. »Das einfallende Material war alt und litt vermutlich schon unter starker Abnutzung, bevor es in die Atmosphäre eintrat. Der Eintritt hatte einen sterilisierenden Effekt und ließ nur wenige Elemente im Nanogrößenbereich intakt. Offenbar genug, um den Wachstumsprozess von Neuem in Gang zu setzen. Allerdings sind sie darauf angelegt, in extremer Kälte und im Vakuum zu gedeihen. In einer heißen, sauerstoffreichen Umgebung können sie nicht lange überleben.«
Auf die Frage, ob irgendwelche dieser Gebilde immer noch aktiv seien, antwortete Dr. Cleland: »Keines von denen, die wir gesammelt haben. Die weitaus größte Anzahl von aktiven Clustern fanden wir in der Rub al-Khali. Es ist unwahrscheinlich, dass Bewohner der Küstenstädte fremdartige Pflanzen in ihrem Garten finden werden.«
Da Langzeitschäden jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden können, wurde eine lockere Quarantäne über das Gebiet zwischen den Ölfeldern und der westlichen Küstenregion verhängt. »Der Reiseverkehr wird überwacht, und wir sind in ständiger Alarmbereitschaft«, so Paul Nissom von der Territorialbehörde der Provisorischen Regierung. »Wir wollen die Neugierigen fernhalten und die Arbeit der Forscher unterstützen, die dieses wichtige Phänomen untersuchen.«
     
    Es folgten noch einige Absätze mit weiteren Details und Kontaktnummern, doch Brian hatte das Gefühl, das Wesentliche erfasst zu haben. Er sah Weil an. »Und?«
    »Spielt uns sehr schön in die Karten.«
    »Inwiefern?«
    »Für gewöhnlich ist die Provisorische Regierung zu nichts zu gebrauchen. Aber seit dem komischen Scheiß, der da im Westen abgeht, fangen sie endlich an, darauf zu achten, wer wohin unterwegs ist. Zum Beispiel mit dem Flugzeug.«
    Es gab in Äquatoria mehr private Flugzeuge als an irgendeinem Ort auf der Erde und eine entsprechend hohe Anzahl von kleinen Flugplätzen. Jahrelang waren sie völlig unreguliert gewesen, waren zwischen

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