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Ayesha - Sie kehrt zurück

Ayesha - Sie kehrt zurück

Titel: Ayesha - Sie kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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Nachfolgern mehr schlecht als recht instand gehalten, und wir erhielten die Erlaubnis, sie nach Belieben zu benutzen. Es war in der Tat eine eigenartige Sammlung, und von ungeheurem Wert, könnte ich mir vorstellen, denn ich entdeckte buddhistische, schivaistische und schamanistische Schriften, die ich nie zuvor gesehen, von denen ich nicht einmal gehört hatte, neben zahlreichen Lebensbeschreibungen von Bodhisatvas, hervorragenden Heiligen. Die Schriften waren in verschiedenen Sprachen abgefaßt, von denen einige uns unbekannt waren.
    Am interessantesten fanden wir jedoch ein Journal, das über mehrere Generationen von den Khubilghans oder Äbten des alten Lamaklosters geführt worden war, und in dem alle wichtigen Vorkommnisse akribisch und detailliert registriert worden waren. Als ich die letzten Seiten des jüngsten Bandes durchblätterte, der vor etwa zweihundertfünfzig Jahren geschrieben worden war, kurz vor der Zerstörung des Klosters, entdeckte ich die folgende Eintragung, die ich aus der Erinnerung nur in ihren wesentlichen Punkten zitieren kann:
     
    Im Sommer dieses Jahres fand ein Bruder (sein Name wurde genannt, doch ich habe ihn vergessen) nach einem verheerenden Sandsturm einen Mann in der Wüste, der zu dem Volk gehört, das jenseits der Fernen Berge lebt, und von dem wir hin und wieder gerüchteweise hören. Der Mann lebte noch, doch neben ihm lagen die Leichen zweier seiner Landsleute, die verdurstet waren. Der Mann wirkte wild und unzivilisiert und weigerte sich, uns zu sagen, wie er in die Wüste gekommen sei. Er teilte uns nur mit, daß er einer uralten Straße gefolgt sei, die nicht mehr benutzt würde, seit die Verbindung zwischen seinem Volk und der Außenwelt abgebrochen worden sei. Wir schlossen aus seinen spärlichen Erklärungen, daß seine beiden Brüder, mit denen er geflohen war, ein Verbrechen begangen hatten und zum Tode verurteilt worden waren, und daß er sie auf ihrer Flucht begleitet hatte. Er berichtete uns, daß jenseits der Fernen Berge ein reiches, fruchtbares Land läge, das jedoch häufig von Erdbeben erschüttert würde – die wir selbst hier zeitweise spüren.
    Das Volk, das in jenem Land lebt, erklärte er uns, sei kriegerisch und zahlreich und ernähre sich hauptsächlich durch Ackerbau. Es hätte seit Urzeiten dort gelebt, zeitweilig unter der Herrschaft von Khans, die Abkömmlinge eines Griechenkönigs namens Alexander waren, der das Land südwestlich des Klosters erobert habe. Dies könnte der Wahrheit entsprechen, da unsere Schriften von einer Armee berichten, die vor etwa zweitausend Jahren in dieses Land eindrang, obwohl ein Alexander in diesem Zusammenhang nicht erwähnt wird.
    Dieser Fremde berichtete uns außerdem, daß sein Volk eine Priesterin verehre, die Hes oder Hesea hieße und seit vielen Generationen herrsche. Sie lebt völlig allein in einem großen Berg und würde von allen Menschen gefürchtet und angebetet, sei jedoch nicht die Königin des Landes, in dessen Affären sie sich nur selten einmische. Es würden ihr Opfer dargebracht, und jeder, der ihren Zorn heraufbeschwöre, müsse sterben, so daß selbst die Häuptlinge jenes Volkes sie fürchteten. Trotzdem komme es immer wieder zu Kämpfen zwischen den einzelnen Stämmen dieses Volkes, die einander haßten.
    Wir bezichtigten ihn der Lüge, als er behauptete, daß diese Frau unsterblich wäre – denn das schien er uns weismachen zu wollen –, da nichts und niemand unsterblich sei. Wir lachten auch über seine Schilderung ihrer Macht, was ihn in große Wut versetzte. Er erklärte sogar, daß unser Herr, Buddha, nicht soviel Macht besäße wie seine Priesterin, und daß er uns das beweisen wurde, indem er uns ihren Zorn über unsere Zweifel spüren ließe.
    Wir versorgten ihn mit Nahrung und schickten ihn aus dem Kloster. Als er ging, erklärte er uns, daß wir sehr bald erfahren würden, wer die Wahrheit sage. Wir wissen nicht, was aus ihm geworden ist, und er weigerte sich, uns den Verlauf der alten Straße zu verraten, die jenseits der Wüste und der Fernen Berge liegt. Vielleicht war er von einem bösen Geist zu uns gesandt worden, um uns zu ängstigen, was ihm jedoch nicht gelang.
     
    Soweit die seltsame Eintragung, die uns mit Erregung und Hoffnung erfüllte. Sonst fanden wir nichts über diesen Mann und sein Land, doch ein gutes Jahr nach diesem Bericht brach das Journal abrupt ab, ohne jede Andeutung darauf, daß ungewöhnliche Ereignisse stattgefunden hätten oder erwartet würden.
    Die

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