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Ayesha - Sie kehrt zurück

Ayesha - Sie kehrt zurück

Titel: Ayesha - Sie kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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Verantwortungsfähigkeit zerstört und alle bösen Kräfte seiner Seele freigesetzt worden wären.
    Das Buch wies auch darauf hin, daß die schwersten seiner Verbrechen von seiner Frau inspiriert worden seien, die darauf aus gewesen sei, seinen Namen beim Volk verhaßt zu machen, indem sie ihn veranlaßte, es zu unterdrücken, und wie nur die durch sie ausgelöste Eifersucht ihn zu seinen grausamen Taten veranlaßt habe, und deren letzte und schlimmste Provokation ihn dazu getrieben habe, das Gesetz der Gastfreundschaft zu brechen, um den Tod seiner Gäste herbeizuführen.
    So las es der Verteidiger aus seinem Pergament-Band, den er nun zuschlug, zu Boden warf, und sagte: »So steht es geschrieben, o Mutter. Urteile du über alles, da dir die Weisheit dazu gegeben wurde.«
    Jetzt trat die Khania, die während der ganzen Zeit schweigend und scheinbar unbeteiligt zugehört hatte, vor, um etwas zu sagen, und mit ihr ihr Onkel, der alte Schamane. Doch bevor ein Wort über ihre Lippen kam, hob die Hesea ihr Zepter und sagte: »Dein Gerichtstag ist noch nicht angebrochen, also haben wir uns auch nicht mit dir zu befassen. Wenn du dort liegst, wo er jetzt liegt, und die Bücher deiner Taten laut verlesen werden, damit jene, die auf diesem Thron sitzt, Recht sprechen kann, mag dein Advokat all diese Dinge vorbringen.«
    »So sei es«, sagte Atene und trat zurück.
    Nun war der Hohepriester Oros an der Reihe. »Mutter«, sagte er, »du hast gehört. Wäge seine Taten gegeneinander ab, finde die Wahrheit und fälle aus deiner Weisheit das Urteil. Sollen wir ihn, der Rassen war, mit den Füßen voran in die ewigen Feuer werfen, auf daß er wieder auf den Pfad des Lebens zurückkehren möge, oder mit dem Kopf zuerst, zum Zeichen, daß er für immer tot sei?«
    Während alle in gespanntem Schweigen lauschten, sprach die Priesterin auf dem Thron ihr Urteil.
    »Ich höre, ich wäge, ich prüfe, doch ich will nicht verdammen. Laßt den Geist, der ihn schuf, und zu dem er jetzt wieder zurückgekehrt ist, seine Seele verurteilen. Der Tote hat schwere Sünden begangen, doch noch schwerere Sünden sind gegen ihn begangen worden. Man kann ihm vieles nicht zur Last legen, um seines Irrsinns willen. Werft ihn also mit den Füßen voran in sein Grab, auf daß sein Name in den Ohren der Ungeborenen rein klinge, und damit er zurückkehren möge, wenn seine Zeit gekommen ist. So habe ich gesprochen.«
    Nun hob der Ankläger sein Buch vom Boden auf, trat in den offenen Teil der Felsenkammer und schleuderte es in den brodelnden Vulkan, zum Zeichen, daß alle Sünden getilgt seien. Der Verteidiger nahm sein Buch ebenfalls vom Boden auf und übergab es dem Priester Oros, damit es für alle Zeiten in den Archiven des Tempels verwahrt würde. Nachdem dies getan war, stimmten die Priester einen Trauergesang an und beschworen den Herrn der Unterwelt, die Seele des Toten in Gnade aufzunehmen und ihm dort seine Sünden zu vergeben, so wie die Hesea es hier getan habe.
    Während dieses Gesanges traten einige der Priester mit langsamen Schritten zur Bahre, hoben sie auf und trugen sie in den offenen Teil der Felsenkammer. Auf ein Zeichen der Mutter hin stießen sie die Bahre mit dem Toten, die Füße voran, in den Feuersee des Kraters. Gespannt starrten wir ihm nach, um zu sehen, wie er in die Flammen falle. Denn das galt als ein Omen; wenn er sich im Fallen drehte, so war das ein Zeichen dafür, daß man den von Sterblichen gefällten Urteilsspruch am Ort der Unsterblichen nicht anerkannte. Doch der Tote drehte sich nicht. Mit den Füßen voran fiel er wie ein abgeschossener Pfeil in den mehrere hundert Fuß tiefer gelegenen Lavasee, in dem er für immer verschwand. Dies war, wie wir später herausfanden, durchaus kein Wunder, sondern war darauf zurückzuführen, daß man das Fußende der Bahre mit Gewichten beschwert hatte.
    Die ganze, so feierlich wirkende Zeremonie war nicht mehr als ein festgelegter Ritus, bei dem jedes einzelne Wort, einschließlich Urteilsspruch und Vergebung, genau festgelegt worden war, ein starres Exerzitium, das seit Urzeiten von den Priestern und Priesterinnen des Berges und früher auch auf der Ebene praktiziert wurde; genau wie im alten Ägypten, woher der Brauch dieses Totengerichts ohne Zweifel stammte, der dann im Land der Hes übernommen worden war, und keine Priesterin hat jemals gewagt, die Seele eines Verstorbenen zu verdammen.
    Das einzige, was ich an diesem Brauch wirklich interessant fand, abgesehen von seiner

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