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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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Eleeyas Hand zu sehen. Sie formte das Zeichen, das sie des Öfteren schon bei Mika und Carlos gesehen hatte, wenn sie etwas bestätigen wollten.
    „Ja, aber...“, begann Mika. Erste Überlegungen setzten ein. Sehr schnell kam er auf die wesentlichen Probleme.
    „Aber was passiert, wenn ich rein zufällig an den Befehl denke? Was ist, wenn mir eine bestimmte Situation in den Sinn kommt, in der dieser Befehl enthalten ist? Weißt du, was ich meine?“
    Wieder erschien dasselbe Zeichen.
    „Ich denke aus Versehen den Begriff EJECT und katapultiere uns in Null Komma Nichts raus.“
    „Mhm, ja, genau das ist es. Deine Gedanken sind schnell, und sie plappern in jeder Sekunde. Du musst als Erstes lernen, den unnötigen Gedankenfluss zu reduzieren...“
    „Den unnötigen Gedankenfluss. Ja, klar, na dann...“
    „Und zweitens wirst du lernen, dass es für die Steuerung nur ganz bestimmte Gedanken geben wird. Es werden keine Befehle im üblichen Sinn sein. Also keine Worte. Oft werden einfachere Gefühle oder Töne verwendet. Es ist ein neues Vokabular für dich. Du wirst quasi eine neue Sprache lernen. Und als eine Art Sicherung kommt noch hinzu, dass eine Aktion immer mit zwei Gedankenimpulsen verknüpft ist.“
    „Und das soll schneller sein, als irgendetwas zu rufen?“
    „Oh ja, du wirst es sehen! Gewaltig schneller!“
    „Wann geht’s los?“
    „Von mir aus sofort. Aber vielleicht bringst du den Typhoon erst mal wieder in die Luft. Immerhin hast du ihn ja hier versenkt.“
    Der Typhoon beschleunigte unmittelbar und stieg steil zur Wasseroberfläche hoch. Mika spürte augenblicklich eine Woge in sich aufsteigen, die ihren Ursprung in seinem Magen zu haben schien.
    Wieder war ein freundliches Lächeln im DISPLAY zu sehen, als Eleeya leicht den Kopf zur Seite neigte.
    Mika beschloss, den Mund zu halten und lächelte schief zurück.
    Dann drehten sich Eleeyas Ohren nach Außen.
    „Und..., pass beim nächsten Mal besser auf, ob nicht doch wieder etwas einfach so mal rausrutscht!“
     
    Es war absolut friedlich und still. Kleine Wellen bewegten die Oberfläche des Meeres. Am Himmel zog ein Fischgreifer seine Runden und hielt Ausschau nach der ersten Malzeit des Tages. Geschickt nutzte er die Thermik und ließ sich in Spiralen nach oben gleiten.
    Ohne erkennbaren Grund begann er, sich mit heftigen Flügelschlägen zu entfernen. Kurze Zeit später war er nur noch als kleiner Punkt am Horizont zu erkennen.
    Für wenige Sekunden begann das Meer zu vibrieren und größere Wellen bildeten sich auf der Wasseroberfläche. Dann schien das Wasser sich an dieser Stelle in einen kochenden Tümpel zu verwandeln.
    Mit einem gewaltigen Tosen brach der Typhoon durch die Wasseroberfläche und schraubte sich in den Himmel. Die Wassersäule, die er dabei mit sich riss, verfolgte ihn bis in eine Höhe von mehreren hundert Metern und brach dann in sich zusammen.
    Gedankenverloren genoss Carlos das seltene Schauspiel.
    Ein sehr kurzes Blitzen ließ seine Aufmerksamkeit wieder zurückkehren. Hätte er gerade geblinzelt, wäre es ihm noch nicht einmal aufgefallen.
    „War, das eben der Schutzschild, der sich deaktiviert hat?“
    „Ja, ich habe ihn eben ausgeschaltet“, antwortete Eleeya.
    Carlos betrachtete die rechte Tragfläche. „Coole Sache, wir sind nicht einmal nass geworden!“
    Dann kam ihm eine Idee. „Sag mal, Eleeya, wäre es nicht möglich, so etwas auch in die Anzüge zu integrieren?“
    „Kumpel, las es. Ich glaube, dir hätte in deiner Jugend ein bisschen mehr Regen nichts geschadet“, schaltete sich Mika ein. „Du weißt ja, Regen hilft beim Wachstum.“
    „Vamos a Pletta dio lethos!“
    „Ja, du mich auch“, grinste Mika.
    „Nein, im Ernst, ich denke, so ein eigener Schutzschild könnte mal sehr hilfreich sein. Oder was meint ihr?“
    Eleeya grübelte: „Ich finde den Vorschlag gar nicht schlecht. Ja, das könnte ich noch hinzufügen.“
    Nach einer kurzen Pause ergänzte sie: „Mhhm, doch, das sollte funktionieren. Ich muss aber noch ein paar Kleinigkeiten testen. Aber ich mach’ das schon!“
    „Was denn für Kleinigkeiten?“ fragte Carlos.
    „Ich muss nach einer sicheren Methode suchen, wie der Anzug immer euere Körperhaltung erkennt, um darum herum das Feld zu erzeugen. Stell dir vor, das Feld von Mikas Anzug wäre nicht groß genug und würde einfach Mikas Gehirn durchtrennen. Furchtbarer Gedanke...“
    Nach einer halben Sekunde ergänzte sie: „Obwohl ich sicher bin, dass es keinem wirklich

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