Azraels Auftrag (German Edition)
auffallen würde.“
Mika musste still in sich hineinlachen. Ja, sie konnte wirklich schnell lernen.
„Also, Carlos, zurück zu dir. Auch du wirst lernen müssen.“
„Soll ich auch fliegen?“
„Vergiss es!“ war zu hören.
„Nein, Carlos, du bist für die Waffen zuständig. Obwohl es auf den ersten Blick ähnlich erscheint, wird deine Technik eine ganz andere sein.“
Langsam nickte sie Carlos zu.
„Genau genommen ist es gar keine Technik“, erklärte sie. Die Steuerung der Waffen erfolgt zwar auch ausschließlich mit Hilfe deines Geistes“, begann sie in verschwörerischem Ton, „doch werden es nicht deine Gedanken sein, welche die Waffe betätigen.“
„Wessen Gedanken dann?“ fragte Carlos verwirrt.
„Gute Frage“, antwortete Eleeya langsam. „Dein Unterricht hat gerade soeben begonnen.“
„So ein Blödsinn“, knurrte Mika.
„Was war das?“
„Weißt du, ich kann deinen esoterischen Stuss nicht mehr aushalten. Wenn du etwas erklärst, dann erklär es ganz normal oder lass es.“
„So? Esoterischer Mist? Aber funktionieren tut es schon, oder wie?“
„Ich sage ja gar nichts gegen die Ergebnisse, mir geht manchmal einfach dein Gequatsche auf den Wecker!“
„Und mir deines erst!!“
„Ich kann mir einiges verkneifen, aber deinen Stuss höre ich ja fast ununterbrochen, den ganzen Tag lang!“
„DU MUSST JA NICHT ZUHÖREN“, konterte Eleeya.
„Soll ich mir etwa die Ohren zuhalten?“
Eleeya rollte die Augen. „Mir scheint, dass es mit deinem Gedächtnis nicht besonders gut steht. Du selbst hast mir doch den Interlink-Schalter erklärt“, antwortete Eleeya in leierndem Ton. „Schon wieder vergessen, he? Aber wem erzähle ich das eigentlich! Pass auf, ich werde es dir nochmals zeigen“, sprach ihr Abbild vom Display, „vielleicht versucht der Herr wenigstens diesmal, sich ein klein wenig zu konzentrieren? Mir ist klar, dass dich dies nahezu überfordern wird, aber...“
Mitten im Satz nickte sie Mika zu und sprach weiter, aber kein einziger Laut war mehr zu hören. Mika bekam lediglich mit, wie sich ihre Lippen bewegten.
Dann war plötzlich im mittleren Display ihr erhobener Zeigefinger zu sehen. Im rechten DISPLAY wurde der Interlinkschalter abgebildet, der sich nun wie von Geisterhand in die Stellung Aktiv bewegte.
„... und auch wieder einschalten“, war Eleeyas Stimme zu hören. „Ich schlage vor, wir testen das doch mal gleich etwas intensiver.“
Mika hasste es, wenn ihn jemand belehren wollte.
„JA, GUT. GERNE! Ich denke, das ist sowieso die beste Einrichtung, die du hier eingebaut hast.“
„Also, Carlos dann wollen wir...“
Der Rest des Satzes wurde abgeschnitten. Nur Eleeyas Lippen auf dem Display bewegten sich weiter. Schlagartig änderte sich aber der Inhalt des Satzes.
„... ärgere ich mich ja selbst über mich. Ich denke, es ist falsch, wenn ich mich zu sehr mit ihm streite. Ich möchte nicht, dass unser Auftrag darunter leidet. Und..., ich fühle mich auch nicht wohl dabei.“
Carlos zuckte kurz mit der Augenbraue, da er nicht sofort folgen konnte. Doch dann bemerkte er, dass es um Mika ging.
Nun gut, er hatte ja schon öfters den Eindruck, als würde Eleeya sich von ihm angezogen fühlen. Mika sah gut aus, hatte keine Scheu, sich locker mit ihr zu unterhalten und vieles mehr. Im Vergleich zu ihm hatte er nichts vorzuweisen und sollte sich besser gleich damit abfinden.
„Hm, und wie kann ich da helfen?“
„Ich denke, es wäre gut, wenn ich ihm eine kleine Freude bereiten könnte. So eine Art Entschuldigung! Vielleicht wäre er dann nicht mehr so zornig auf mich. Wir würden uns dann bestimmt auch viel besser verstehen!“
Ja, bestimmt, dachte Carlos.
„Ja, ich glaube, da gibt es tatsächlich etwas. Erst gestern hatte er darüber gesprochen. Es ist dein Essen...“
„WAS ist mit meinem Essen? Ist es etwa nicht gut?“ zischte sie.
„Nein, nein...“, begann Carlos beschwichtigend. „... also, wie soll ich es sagen? Na gut - JA! Ja, es ist das Essen! Es ist nur so, dass wir diese Art Essen nicht gewohnt sind. Es ist alles zu..., zu weich!“
„Hm! Und was ist mit den Rüben? Und den Nüssen?“
„Das ist etwas anderes. Ich denke da eher an..., wie soll ich es beschreiben?“ Carlos grübelte nach den richtigen Worten.
„Faseriger, das ist es! Und eiweißhaltiger! Und das Ganze mit etwas mehr... Geschmack.“
Eleeyas Ohren legten sich nach hinten als sich ihre Augenbrauen zusammenzogen.
„... nein, ich meine,
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