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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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wollte, dass ich das wusste.
River, ich brauche dich. River, ich liebe dich …
    In diesem Moment wurde meine Tür geöffnet.
    Es war nicht Alastair, sondern ein anderer Wasserflüsterer. Ich hatte ihn bereits im Thronsaal gesehen – es war Lykos. Er blickte auf mich herunter, spöttisch und verächtlich. Ich wusste, was er sah: ein zusammengekauertes Mädchen mit zerrissener Kleidung, kurz davor, wahnsinnig vor Angst zu werden.
    Lykos’ Lächeln verbreiterte sich noch ein wenig und ließ seine Eiswaffe sich auflösen. Ich blickte ihn an. Er schien die Arroganz von Alastair imitieren zu wollen, indem er mir zeigte, dass er für mich noch nicht einmal eine Waffe benötigte.
    »Alastair wünscht, mit Euch zu speisen«, ließ er vernehmen.
    Ich hatte das letzte Mal bei Ribbon etwas gegessen, an Hunger hatte ich mich gewöhnt. Und lieber wäre ich verhungert, als mit Alastair an einem Tisch zu sitzen.
    »Ich will ihn nicht sehen«, erwiderte ich.
    »Euch bleibt keine Wahl«, antwortete Lykos. Seine Wolfsaugen funkelten bedrohlich.
    Als ich nicht reagierte, machte er einen Schritt nach vorne und griff nach meinem Nacken, doch ich war zu schnell gewesen.
    Die Müdigkeit wich in dem Moment aus meinem Körper, als ich auch nur eine winzige Chance auf Flucht sah.
    Blitzschnell ließ ich eine Klinge aus Eis materialisieren, um Lykos in Schach zu halten – doch so kam es nicht. Lykos war zu schnell nach vorne getreten – und die Klinge drang tief in die rechte Hälfte seines Oberkörpers ein.
    Seine Augen weiteten sich, er schien tief einzuatmen und eine Spur von rötlichem Blut wurde auf seinen Lippen erkennbar. Ein verblüffter Ausdruck trat auf sein Gesicht, als er den Kopf nach unten neigte und auf die Wunde unterhalb seiner Schulter blickte. Kein Laut entkam seiner Kehle.
    Wir starrten einander an.
    Dann zog ich mit einem Ruck die Klinge zurück, schob mich hastig an ihm vorbei. Lykos sank auf die Knie.
    Eilig öffnete ich die angelehnte Tür, sah mich zu beiden Seiten um und wählte dann einen der Gänge. Ich musste hier raus.
    Und ich durfte nicht darüber nachdenken, dass Lykos im Zimmer hinter mir starb. Hatte ich … getötet?
    Nein. Für diese Frage war nun keine Zeit.
    Rasch glitt ich durch den Korridor, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich durfte mir jetzt keine Fehler leisten …
    Vorsichtig suchte ich mir den Weg aus dem Justizpalast heraus. Hoffnung, pure, klare Hoffnung durchströmte mich. Wenn ich nur schnell genug war, konnte ich sicherlich aus Azulamar entkommen und würde bald bei River sein.
    River … Die Sehnsucht nach ihm verstärkte meine Hoffnung und den dazugehörigen, leichtsinnigen Mut nur noch.
    Endlich! Der Ausgang! Mich trennten nur noch ein paar Meter von der Tür des Justizpalastes, wenn ich sie erst durchquert hätte, würde der Rest einfacher sein. Ich musste nur noch schwimmen, so schnell ich konnte, der Oberfläche entgegen.
    Ich löste mich von der Wand, an der ich mich entlanggetastet hatte, und …
    Alastair war mit einem Mal neben mir, packte meine Handgelenke und drehte sie mir schmerzhaft fest auf den Rücken.
    »Du hast nicht ernsthaft geglaubt, du könntest fliehen, nur weil du einen meiner Wächter erstichst, oder?«, fragte er. Seine Stimme war von einem süffisanten, bissigen Unterton durchwoben.
    Ich wand mich aus seinem Griff, drehte mich um und wich zugleich zurück.
    »Ich bitte Euch, Alastair – lasst mich gehen. Ihr habt alles, was Ihr wolltet … Nur, lasst mich gehen … Ich verspreche Euch, dass River und ich niemals zurückkehren werden.«
    Dieses Versprechen gab ich, ohne darüber nachzudenken, ob River es ebenso tun würde. Aber ich konnte doch nicht mein Leben hier unten verbringen – getrennt von River!
    Alastair legte den Kopf auf die Seite.
    »Du bist außergewöhnlich«, stellte er fest. »Erst bringst du Lykos um, und jetzt bittest du mich, dich gehen zu lassen. Selbst wenn ich wollte …«, er lächelte tief, »… du hast einen Mord begangen. Also muss ich dich wohl oder übel im Justizpalast festhalten.«
    »Ihr wisst ebenso gut wie ich, dass diese Begründung nicht zählt«, flüsterte ich hasserfüllt. »Ihr seid ebenso ein Mörder wie ich. Und ich habe für meine Freiheit gekämpft.« Alastairs Lachen erklang, einschmeichelnd wie früher, als ich ihn für einen Verbündeten gehalten hatte.
    »Genauso wie ich. Weißt du, Ashlyn, ein Mörder ist nur derjenige, der nicht an der Quelle der Macht sitzt. Und das bist nun einmal du.« Er streckte seine

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