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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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einziger Augenblick verstrich, dann stieß ich mich an der unsichtbaren Wassermasse ab und nahm meine eigene Strömung. Das Wasser glitt an meinem Körper ab, strich durch mein Haar und nahm jede Müdigkeit, jede Kraftlosigkeit und jede Angst von meiner Seele. In mir schlug eine Trommel, die nur ich selbst hören konnte, wilder und unbändiger als alle Instrumente der Skalven. Ich stürzte mich von oben herab, jeder Muskel war angespannt, und fühlte nur eine winzige Erschütterung hinter mir, als mir die Marianer wie ein Schwarm brauner Schmetterlinge folgten. Aus den Augenwinkeln erkannte ich geschärfte Waffen und noch geschärfteren Mut. Die Welt über uns an Land hatte keine Ahnung, dass in wenigen Sekunden ein riesiger Krieg losbrechen würde.
    Endlich erreichten wir Azulamar, nahmen dieses Mal aber nicht den langen Weg durch die Alleen, sondern steuerten direkt auf den Palast zu.
    Bevor wir auch nur zwanzig Meter nah herangekommen waren, entdeckte man uns. »Verteilt euch!«, befahl Goliath. »Sie dürfen uns nicht abfangen!«
    Doch genau das hatten die Wasserflüsterer vor. Ihre schwarzen Umhänge flatterten hinter ihren sehnigen, schlanken Körpern her. In ihren Händen erschienen sofort die Eiswaffen. »Waffen bereit machen!«, schrie Alcatraz, obwohl diese Anweisungen vollkommen überflüssig war. Jeder war bereit.
    Ich glitt wieder ein Stückchen höher.
    »Nicht angreifen!«, rief ich herab. »Lasst sie herankommen! Verlagern wir den Kampf nach außen, nicht direkt ins Herz von Azulamar!«
    Tatsächlich schien mein Vorhaben zu funktionieren: Aus allen Winkeln strömten die Schwarzgewandeten, in ihren Augen loderte Hass auf.
    Doch die Skalven machten ihre Sache richtig: Sie bildeten blitzschnell einen nahezu vollen Kreis und zwangen die Wasserflüsterer so, sich ebenfalls nach außen zu verteilen. Sie konnten keine geschlossenen Ketten bilden, um uns aufzuhalten – aber es waren so viele! Viel zu viele!
    Plötzlich trafen praktisch gleichzeitig alle aufeinander. Eben war es noch still gewesen, jetzt gellten Schreie durch den gerade angebrochenen Tag. Sie prallten aneinander, Eis traf auf Metall, und es ging Mann gegen Mann. Das Wasser um mich herum wurde trüb vom Blut, ohne dass ichwusste, von wem es stammte. Endlich kam Leben in mich: Ich schlängelte mich an den kämpfenden Paaren vorbei, schoss in die Tiefe und wehrte jeden ab, der mir zu nahe kam. Hinter mir beeilte sich Elomir, mir zu folgen. Er selbst hatte zwei lange Schwerter aus Eis erscheinen lassen, die er kreuzartig vor seiner Brust hielt, solange er nicht mit ihnen kämpfte, um die Kraft konzentriert zu lassen. Die Sense war schwer, doch ihr Gewicht war nicht mehr so, als ob ich irgendetwas tragen müsste. Das Gefühl, dass sie ein Teil von mir war, hatte nicht nachgelassen.
    »Elomir, hier entlang!«, rief ich ihm zu und erhielt ein knappes Nicken als Antwort. Der Eingang des Palastes, wo wir den Dreizack finden würden, rückte in greifbare Nähe.
    Die meisten Wasserflüsterer waren nun bereits beschäftigt, der Weg lag frei.
    Hoffnung glomm in mir auf.
    Vielleicht würde es nicht so hart werden, wie ich erwartet hatte.
    »Alastair muss im Gebäude sein.« Elomir positionierte sich schräg neben mir, um möglichst alles überschauen zu können. »Lasst uns keine Zeit verlieren und ihn finden, um ihn zu töten.«
    Ich nickte, und gerade wollten wir uns wieder auf den Weg nach unten machen, als sich uns plötzlich einige Gestalten in den Weg stellten.
    Es waren keine Wasserflüsterer, nur Männer aus Azulamar.
    »Macht uns Platz!«, wies ich sie an. »Wir sind hier, um Azulamar zu befreien!« Sie rührten sich nicht.
    Erst jetzt sah ich die Waffen in ihren Händen.
    Noch bevor ich verstand, was vor sich ging, warfen sie sich nach vorne, gegen uns und schlugen mit den Waffen zu.
    Sie hatten den Moment der Überraschung auf ihrer Seite, doch an der Sense und an Elomirs Eisschwertern glitten ihre Klingen ab, ohne auch nur eine winzige Kerbe zu hinterlassen.
    »Wir kommen als Freunde!«, schrie ich verzweifelt. »Was ist mit euch los?«
    »Der neue Herrscher ist König Alastair! Er ist der legitime Nachfolger! Es gibt keinen anderen mehr!«
    »Es gibt River!«, antwortete ich. Sie wollten tatsächlich Alastair weiterhin auf dem Thron sehen? Entweder sie waren bei Hippolytas Geschlecht in Ungnade gefallen und vertrauten so eher auf den Thronräuber, oder sie hatten einfach nur zu viel Angst vor Alastair, um sich gegen ihn zu stellen!
    Während

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