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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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sie sich auf der Wiese in die Sonne. Hier grübelte John an einer Lösung, wie er seinem Chef beweisen konnte, dass nicht er, sondern sein Kollege den Fehler begangen hatte. Während er so überlegte, tollte Don Camillo auf der Wiese herum und spielte mit seinem eigenen Schwanz Fangen. Sitzen und seinem Herrchen Gesellschaft zu leisten war nicht die Lieblingsbeschäftigung eines aktiven Hundes. Dafür musste sein Herrchen nun einmal Verständnis zeigen.
     
    John beobachtete die bunt schillernden Enten, die ruhig ihre Kreise zogen, fraßen und faulenzten, und stellte sich vor, dass der Schwan, der zwischen ihnen dümpelte, sein Chef sei. Er selbst war in seiner Fantasie die Ente, die an der rechten Seite des Chefs schwamm. Die zweite Ente an Chefs Seite war in seinem Gedankenspiel sein bösartiger Kollege. Die linke Ente, also sein Kollege, kam gerade um den Schwan herum geschwommen und zwickte der John-Ente von hinten in die Federn. Die John-Ente wollte sich wehren, doch der Angreifer biss immer wieder gnadenlos zu. Der Grund des ganzen war ein Stückchen Brot, das John ihnen zugeworfen hatte. Der Schwan war satt und interessierte sich nicht für das Brot, doch die hungrigen Enten stritten um die aufgeweichte, leckere Kruste.
    John versetzte sich in die ungerecht behandelte John-Ente. Wie konnte man ihr helfen? Sicher würde ihm etwas einfallen. Und schon hatte er einen Plan: Wenn sie körperlich oder geistig nicht dazu in der Lage war, sich zu wehren, mussten andere Mittel und Wege zum Ziel führen. Er konzentrierte sich auf den Schwan. Um genau zu sein, zielte er auf seinen Kopf. John zwang ihn dazu, heftig auf die Angreifer-Ente einzuhacken.
    Sofort entbrannte ein heftiges , wildes Geflatter, das vom Chef-Schwan ausgelöst wurde. Er breitete seine großen Schwingen aus und schlug damit auf die Angreifer-Ente ein. Anschließend biss er ihr in die Federn. Sie ließ sofort von ihrem Opfer, der John-Ente, ab und flüchtete, so schnell es ihr noch möglich war – mit einem Schwan-Gebissabdruck in den Federn. Sie strampelte verzweifelt, was ihre Füße hergaben, doch sie konnte sich nicht aus dem Schnabel des Chef-Schwans befreien. Der Schwan hielt sie erbarmungslos fest und schlug mit seinen kräftigen Flügeln immer wieder auf sie ein. Erst als die Federn abrissen, konnte die Angreifer-Ente flüchten. Sie flog sofort mit Geschrei davon. Sie war in Johns Augen fristlos gefeuert.
    War das seine Lösung? Musste John seinen Chef manipulieren, um selbst gut da zu stehen? Ja, er musste. Wenn die Firma, für die er arbeitete, einen großen, finanziellen Schaden durch den Fehler erleiden würde, könnte es ihn schlimmstenfalls seinen Job kosten. Er wollte lieber sofort eingreifen, als plötzlich keinen Verdienst mehr zu haben. Sollte doch der Kollege sehen, wo er bleibt. Schließlich trug er die Schuld an der ganzen Misere. Durch ihn lief eine große Produktion von Maschinenteilen völlig falsch.
     
    John entwickelte in Zusammenarbeit mit seinem besagten Kollegen das Programm für eine CNC-Fertigungsmaschine, die gerade komplexe Metallteile auf tausendstel Inches für die Flugzeugindustrie fertigen sollte. Der ganze Prozess musste aufgrund eines Eingabefehlers nach diversen Durchläufen abgebrochen werden. Nun lag der Schrott in der Halle herum. Schrott, mit dem niemand etwas anfangen konnte, weil die Maße nicht stimmten. Schrott, den man nur noch einschmelzen konnte.
    Ja, er würde es tun ! Er würde seine geheime Waffe gegen den Kollegen einsetzen müssen . Eine andere Möglichkeit blieb ihm nicht. Andernfalls wäre John von heute auf morgen arbeitslos und müsste sich auf diesem hart umkämpften Markt einen neuen Job suchen.
     
    Der nächste Arbeitstag begann wie jeder andere. Niemand weiteres außer John, seinem Kollegen und dem Chef hatte bisher bemerkt, dass fehlerhafte Teile aus der Produktion kamen. Vermutlich lag es daran, dass die Teile nicht sofort verbaut wurden. Selbst die Qualitätskontrolle hatte den Fehler nicht entdeckt, denn die Teile entsprachen zu hundert Prozent den Vorgaben des Programms.
    John tat so, als würde er seinen Chef nicht beachten. Er blickte auf ein bedrucktes Blatt Papier, das er in den Händen hielt, konzentrierte sich aber auf das Gehirn seiner Zielperson. Ab und zu blickte er hoch und starrte auf dessen Kopf. Es musste aber so aussehen, als wären die Zahlen auf dem Blatt wesentlich wichtiger. John legte kurz das Blatt Papier beiseite und schaltete den Computer ein, der sich direkt

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