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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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Gefühl, wir sollten unsere angeblich positiven Fähigkeiten mit Bedacht einsetzen“, sagte plötzlich John, der sich die Diskussion eine Weile angehört hatte. „Wir sollten weder anderen Menschen helfen noch sonstige Dinge veranstalten, zu denen wir in der Lage sind, da uns eine besondere Gabe verliehen wurde.“
    „Wie kommst du darauf? Wieso sollten wir niemandem mehr helfen?“, fragte Carla entsetzt. „Mir bereitet es große Freude, Menschen zu helfen.“
    „Ich sehe eine große Gefahr auf uns zukommen. Wir merken vermutlich gar nicht, wenn wir etwas Schlechtes tun. Erinnert Euch an unsere Aussetzer. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir tief in den Schandtaten stecken, ohne etwas davon zu wissen.“
    „John, hör dir doch bitte mal selbst zu. Wir haben nichts Böses getan. Wir haben bloß geholfen. Denk mal beispielsweise an den Brand, als du die Frau gerettet hattest, die ohne dich verbrannt wäre. Ohne deine Hilfe wäre sie jetzt tot. Oder erinnere dich an den Bahnsteig. Ohne meine Hilfe wäre die alte Frau sicher beraubt und schwer verletzt worden.“
    „Das mag sein. Das will ich auch gar nicht abstreiten“, sagte John. „Aber ich sehe die Gefahr, dass wir uns zur Marionette machen, ohne es zu merken. Ich will keine Gedanken mehr manipulieren. Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich will meine besondere Fähigkeit wieder verlieren. Wenn es möglich ist, möchte ich sie so schnell wie möglich ablegen.“
    Franklyn war anfangs von Johns Argumenten entsetzt, doch als er sich durch den Kopf gehen ließ, was John soeben gesagt hatte, fand er es gar nicht so abwegig. „Wie willst du etwas loswerden, das dir eingeimpft worden ist? Es ist, als wollte ein Computer ein Programm loswerden, das man auf ihm laufen lässt. Das ist gar nicht so einfach möglich. Wir können es nicht aus uns herausholen oder wegoperieren. Es ist vermutlich nur eine Programmierung unseres Kopfes. Wir können es nicht lokalisieren. Es sitzt irgendwo in unserem Gehirn. Wenn wir es loswerden wollen, müssen wir uns vermutlich selbst eliminieren.“
     
    Die manipulative Kraft in ihren Köpfen entwickelte sich in den nächsten Tagen und Wochen stets weiter. Es ließ sich mittlerweile gar nicht mehr verhindern, dass sie andere Menschen beeinflussten. Was ihnen allerdings nicht gefiel war die Tatsache, dass sie nicht nur halfen, sondern neuerdings auch negative Taten auf ihrem Tagesprogramm standen.

Schwerwiegender Fehler
     
    Nicht alle Tage sind schön. Der heutige Tag zählte zu den Tagen, die ma n durchaus als unschön bezeichnen konnte. Aber warum?
    Johns Arbeitstag im Büro war heute alles andere als angenehm gewesen. Er hatte sich massiv über einen Kollegen beschwert. Dieser besagte Kollege wollte John einen Fehler anhängen, den er seiner Meinung nach gar nicht begangen hatte. Johns Chef hatte erfahren, dass dieser besagte Fehler große finanzielle Folgen für die Firma haben könnte. Angeblich sollte John nicht ganz bei der Sache gewesen sein. Er soll sich angeblich nicht konzentriert haben, als er seine Arbeit verrichtet hatte. Sein Kollege war der Meinung, dass der Fehler einzig und allein dadurch entstanden war, dass John geträumt hatte. Er soll angeblich falsche Werte in den Computer eingetragen haben. Warum tat dieser Kollege so etwas Böses? Warum setzte er derartige Gerüchte in die Welt? John hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet dieser Kollege so einen üblen Charakter an den Tag legen würde. Manche Menschen lernt man tatsächlich erst nach vielen Jahren richtig kennen. John war sich sicher, dass nicht er, sondern sein Kollege selbst die falschen Daten in den Computer eingetragen hatte und auf diese heimtückische Art und Weise eben diesen Fehler auf John abwälzen wollte. Wie konnte er bloß so dermaßen hinterhältig sein? Vor allem stellte sich für John nun die Frage, wie er seinem Kollegen nachweisen sollte, dass er selbst den Fehler begangen hatte, und nicht John. Es würde jetzt vermutlich bei einer Gegenüberstellung Aussage gegen Aussage stehen. John verfügte über keinerlei Beweise für seine Unschuld, und das war sein größtes Problem. Da er seinen Büroärger nicht vor Ort klären konnte, nahm er ihn gezwungenermaßen mit nach Hause. Dort hatte er eigentlich gar nichts zu suchen.
     
    Um sich ein wenig zu beruhigen holte er sein Fahrrad aus der Garage, rief Don Camillo, legte ihn an die Leine und beschloss, ein paar Meilen mit ihm spazieren zu fahren.  Er fuhr mit ihm zum Park, und gemeinsam setzten

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