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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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lügst, wirst du dich jeden Tag über deinen Computer übergeben, das weißt du. Dein zukünftiges Leben hier im Büro wird nicht einfach werden. Dein schlechtes Gewissen wird dafür sorgen, dass du nie wieder schlafen kannst. Vor Müdigkeit wirst du vor dem Computer einschlafen. Auch das weißt du.“
    John drehte sich wieder seinem Monitor zu und grinste hämisch in seine Hände. Er hatte für alles gesorgt. Die Programmierung der Zielperson war perfekt. Sie arbeitete wie gewünscht. Fast hätte er laut losgelacht, doch gerade dies musste er jetzt unbedingt verhindern.
    Sein Kollege hingegen trottete mit gesenktem Kopf zu ihrem Chef. „Ich muss mit Ihnen reden. Es ist mir sehr wichtig“, begann er seine unangenehme Unterhaltung.
    „Ich weiß, ich habe nur darauf gewartet, dass Sie freiwillig kommen. Alle anderen Maßnahmen habe ich bereits eingeleitet.“
    „Maßnahmen?“, fragte er verwundert und riss die Augen auf. Er ahnte bereits, was nun folgen würde. Obwohl er es ahnte, machte sich Panik in ihm breit. Vermutlich würde gleich ein Redeschwall auf ihn einprasseln, der ihn vernichten wird.
    „Ja, Maßnahmen. Nehmen Sie, hier“, sagte der Chef und reichte ihm einen Pappkarton entgegen.
    „Was soll ich damit tun?“, fragte sein Untergebener, als könnte er damit noch etwas verhindern.
    „Verdammt noch mal, pack deinen Mist da rein!“, brüllte er und lief plötzlich rot an. Aus seinen Augen sprühten Funken. „Ich hätte geglaubt, du hast wenigstens einen Funken Verstand. Scheinbar fehlt es sogar daran.“
    Jetzt war es raus. Er hatte die fristlose Kündigung zwar nicht offiziell a usgesprochen, doch die nette Geste mit dem Pappkarton war eindeutig. Er war gefeuert. Fristlos. Mittlerweile hatte die rote Farbe im Gesicht des Chefs wieder ein wenig des Leuchtens verloren. Der Blutdruck hatte sich gesenkt, das Adrenalin war zum Teil verpufft. „Ich habe die Kündigungsunterlagen fertig gemacht. Dies hier ist Ihre Beurteilung. Ich habe mir Mühe gegeben, sie so zu schreiben, dass Sie damit eine Bewerbungschance bei einer anderen Firma haben. Ich musste dabei ziemlich lügen.“ Anschließend reichte der Chef ihm einen Briefumschlag entgegen. „Ich kann nicht mit unehrlichen Kollegen arbeiten, die der Meinung sind, andere in den Mist reiten zu müssen. Wenn man Mist gebaut hat, muss man dazu stehen. Vermutlich hätte ich noch nicht einmal eine Kündigung ausgesprochen, wenn Sie direkt zu mir gekommen wären. Aber auf eine derartig linke Tour John anzuschwärzen kotzt mich regelrecht an. Es tut mir leid für Sie, aber ich werde meine Meinung nicht mehr ändern. Sie sind gefeuert. Sehen Sie zu, dass Sie Ihren Arbeitsplatz räumen.“
    Wortlos nahm der Kollege seine Kündigung entgegen und legte sie zitternd in den Pappkarton. Tränen der Verzweiflung standen in seinen Augen.
    „…und kommen Sie nicht auf die Idee, etwas mitgehen zu lassen. Sollte ich feststellen, dass Sie etwas gestohlen haben, werde ich ein Strafverfahren gegen Sie einleiten. Ich werde diese Information direkt vorn auf unsere Homepage setzen, damit jeder potentielle Arbeitgeber weiß, was Sie getan haben.“
    Eine fristlose Kündigung war schon hart, ihm aber noch zu unterstellen, etwas stehlen zu wollen war der Gipfel dessen, was der Kollege aushalten konnte. Er hielt es für besser, das Büro sofort zu verlassen und tatsächlich seinen Arbeitsplatz zu räumen. Viel gab es sicher nicht einzupacken.
    Was sollte er jetzt seiner Frau und seinen Kindern erzählen? Sie werden sicher entsetzt sein, wenn sie erfahren, dass er jetzt arbeitslos ist.
     
    Sichtlich geknickt und wortlos packte der bösartige Kollege sein Hab und Gut in den Karton . John beobachtete ihn dabei zufrieden aus den Augenwinkeln und grinste gehässig. Nachdem er all seine Habseligkeiten verstaut hatte, verließ er das Büro. Die anderen Kollegen, die sich gewollt zufällig im Büro befanden und so taten, als müssten sie dort etwas erledigen, nahmen offiziell kaum Notiz von diesem Vorfall. Sie waren entsetzt darüber, wie ein langjähriger Kollege John so etwas Böses antun konnte. Doch jetzt war der Übeltäter eliminiert.
    John platzte innerlich vor Genugtuung. Seine Gedanken und auch seine Gefühle tanzten Tango. Endlich gab es einen Übeltäter weniger an seiner Seite. John hatte zwar Waffen eingesetzt, über die ansonsten vermutlich niemand verfügte, doch schließlich siegte die Gerechtigkeit. In Johns Augen sollte der Kollege sehen, wo er bli eb. Seinetwegen

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