Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
Vom Netzwerk:
was geschieht, wenn wir Fisch anstatt Rindfleisch essen. Vielleicht ist danach unser Rätsel bereits gelöst. Iss Hormone, und du schläfst traumhaft.“
     
    Die Sonne kitzelte bereits wieder auf der Haut. Es begann wieder, herrlich nach Sommer zu duften. Ätherische Öle, die von den Pflanzen verströmt wurden, trugen zu diesem Dufterlebnis bei. Da sie nicht den ganzen Sonntagvormittag damit verbringen wollten, über ihre Träume nachzudenken, entschieden sie sich dazu, doch lieber auf ihren Badetüchern in der Sonne zu liegen und im Pool herum zu planschen. Die Träume gerieten mehr und mehr in den Hintergrund. Sie vergaßen sehr schnell, welch üblen Unsinn sie in der letzten Nacht geträumt hatten. Träume bleiben in der Regel nicht lange im Gedächtnis haften. Albträume sind wesentlich einprägsamer, aber auch bei diesen verblasst die Erinnerung nach einer kurzen Weile. Träume sind verarbeitete Erlebnisse des Tages. Vielleicht war auch nur ein besonderes Ereignis der Auslöser ihrer schrecklichen, nächtlichen Visionen.
    Sie genossen die ihnen verbleibenden Stunden in der Sonne, denn am nächsten Tag mussten die Erwachsenen wieder arbeiten, und Sarah musste zur Schule gehen.
     
    Sarah lag nicht gern in der Sonne. Sie war kein Faulenzer-Kind. Lieber rannte sie durch den Garten, spielte mit Don Camillo oder schwamm im Pool. Es gab so viel zu entdecken, man musste nur genau hinsehen. Bienen saugten Nektar, Hummeln bogen die Blüten mit ihrem Gewicht nach unten und schaukelten hin und her, während sie fleißig Nektar sammelten. Vögel suchten nach Futter und pickten in der Erde nach Würmern. Käfer brummten umher und glänzten golden oder grünlich in der Sonne. Sie sah sogar eine kleine Maus, die aus ihrem Mauseloch herauskam und misstrauisch über die Wiese huschte. Vermutlich sammelte sie Futter für ihren Nachwuchs, der sich in ihrem Bau befand. Sarah fragte sich, ob sie wohl einen Namen trug? Wenn ja, wie mochte sie heißen?
    Unter den Büschen entdeckte sie einen dicken Stock , der fast genauso lang war, wie ihre Beine. Er war ungefähr so dick, wie das Handgelenk eines Erwachsenen. Mit diesem konnte man herrlich spielen. Sie schoss mit dem Stock einen Ball durch den Garten und dachte gar nicht daran, dass man mit diesem Geschoss auch etwas treffen könnte. Das Glück war auf ihrer Seite, denn der Ball flog immer dorthin, wo er keinen Schaden anrichtete. Mit jedem Schlag wurde sie besser. Mit jedem Mal flog der Ball ein Stückchen weiter. Mittlerweile holte sie aus, wie ein Golfspieler. Die Erwachsenen staunten über die Weite, die sie mit dem Ball erreichte. Der nächste Schlag sollte alles übertreffen. Sie holte aus, und – peng – der Ball zerplatzte. Jetzt war es nur noch ein schlapper Lappen mit einem großen Riss.
    „Wie schade. Jetzt habe ich keinen Ball mehr“, fluchte sie. „Kann man den wieder flicken?“, fragte sie ihre Mu tter.
    „Nein, mein Schatz“, lachte sie. Über die Idee, einen plattgeschlagenen und zerplatzten Ball , der zuvor prall aufgepumpt war, wieder zu flicken mussten alle Erwachsenen schmunzeln.
    „Du hast ganz sicher zu viel Kraft. Vielleicht solltest du Golferin werden“, rief ihr John zu. „Bei deinem Schlag machst du Tiger Woods sofort Konkurrenz.“
    „Meinst du wirklich?“, antwortete sie erstaunt und riss ihre Augen weit auf. Vor Erstaunen vergaß sie, ihren Mund wieder zu schließen.
    „Ja, ganz sicher. Der Kerl hat nicht so einen Schlag drauf, wie du.“
    „Ich habe keine Lust mehr. Mit einem platten Ball kann ich kein Golf spielen“, sagte Sarah und zerbrach mit ihren Händen mühelos den dicken Stock.
    Die Erwachsenen waren schlagartig sprachlos. Sally hielt sich die Hand vor Erstaunen vor den Mund.
    „Gib mir bitte mal den Stock“, bat Franklyn. „Ich glaube nicht so ganz, was ich gerade gesehen habe.“
    Sarah warf ihm geschickt die beiden Bruchstücke zu, sodass Franklyn keine Mühe hatte, sie zu fangen. Er wollte nicht glauben, dass Sarah über derartig große Kräfte verfügte. Er wollte glauben, dass der Stock morsch war und sie ihn deshalb so mühelos zerbrechen konnte.
    Er nahm also ein Stück des Stocks in beide Hände und versuchte, es zu zerbrechen. Es gelang ihm nicht. Nein, es knackte noch nicht einmal. Nun versuchte er, den Stock vor das Knie zu legen und ihn auf diese Weise zu zerbrechen. Aber auch das wollte ihm nicht gelingen.
    „Was ist?“, fragte ihn Sarah.
    „Wie hast du das gemacht?“
    „Gib mal her.“
    „Hier hast du

Weitere Kostenlose Bücher