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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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Wesen, sie erneut ins Wasser zu ziehen. Vermutlich fanden sie Gefallen an der Qual der Menschen.
     
    Der nächste Morgen rückte näher, und die Sonne drängte sich durch die wenigen Wolken, die ihr den Weg versperren wollten. Vermutlich hatte sie keine große Mühe, die Dampfschwaden aufzulösen, denn bereits nach kurzer Zeit strahlte alles in einem leuchtenden Orangeton, der sich von Minute zu Minute über gelb in Richtung weiß bewegte. Die Sonne versprach, heute einen wunderschönen Tag zu zaubern.
    Carla, Sally, Sarah und Franklyn e rwachten schweißgebadet, John hingegen wachte erholt auf. Er schwitzte nicht im Geringsten.
    „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“, fragte John seine Freundin, die ziemlich zerwühlt aussah. „Du bist ja ganz nass geschwitzt!“
    Carla stöhnte, rieb sich die Augen und stellte anschließend fest, dass tatsächlich ihr gesamter Körper von einem Schweißfilm überzogen war. „Oh je, ich habe vielleicht einen Unsinn geträumt. Ich bin froh, dass ich wieder wach bin. Ich war im Schwimmbad, und ich saß in kochendem Wasser. Schon wieder so ein Albtraum. Es war schrecklich.“
    John versuchte, sie zu streicheln, um sie zu trösten, fand es aber äußerst unangenehm, ihre klebrige, verschwitzte Haut zu berühren. „Ich glaube, Du solltest erst einmal duschen. Danach geht es Dir bestimmt wesentlich besser.“
    „Das glaube ich auch. Ich klebe überall. Ich stinke bestimmt ziemlich, so nass, wie ich bin.“
    „Nein, Carla, du stinkst nicht. Du bist bloß nass geschwitzt. Ich habe heute nichts geträumt, an das ich mich erinnern könnte. Ich muss sagen, ich habe wunderbar geschlafen“, antwortete John. „Vielleicht hast du gestern zu viel getrunken.“
    „Nein, ich habe nicht mehr getrunken, als du. Ich befürchte, es war wieder einer dieser fürchterlichen Albträume.“
    Carla verabschiedete sich und ging zielstrebig ins Badezimmer, um sich zu duschen. Dieses feucht-klebrige Gefühl behagte ihr überhaupt nicht. John hingegen schlenderte gut gelaunt und ausgeschlafen ins Zimmer seiner Freunde Franklyn, Sally und Sarah.
    „Guten Morgen! Aufwachen. Habt Ihr wenigstens gut geschlafen?“
    „Guten Morgen“, schallte es ihm wenig motiviert zurück. „Sieh uns doch an. Wir sind alle tropfnass. Wir haben wieder diese Albträume gehabt. Und stell Dir vor, wir haben alle das gleiche geträumt. Wir waren im Schwimmbad und saßen im kochenden Wasser. Was ist mit Carla, hat sie wenigstens gut geschlafen?“, fragte Franklyn. Er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Seine Haare waren verklebt und standen in alle Richtungen.
    „Nein, sie hat das Gleiche geträumt. Wurdet Ihr auch immer wieder ins heiße Wasser ge zogen? Sie erzählte, dass sie von seltsamen Wesen immer wieder hineingezogen wurde.“
    „ Ja, es war fürchterlich. Ich konnte mich nicht wehren. Es war, als wäre ich gelähmt gewesen. Diese seltsamen Wesen hatten kein Erbarmen. Sobald wir vor Schmerzen geschrien hatten, zogen sie uns wieder hinein. Ich glaube, es hatte ihnen regelrecht Spaß bereitet“, antwortete Franklyn.
    „Es ist seltsam, für Euch sicherlich ungerecht, aber ich habe außerordentlich gut geschlafen“, sagte John. Er setzte ich auf Sallys Bett und streckte sich genüsslich. „Ich war auch heute Morgen nicht verschwitzt, so wie Ihr es seid. Ich wachte auf, hatte gute Laune und konnte mich an keinen Traum erinnern.“
    „Jetzt wo du es sagst: Du warst in unseren Träumen überhaupt nicht vorgekommen. Wie hast du das gemacht? Normalerweise waren wir immer alle in unseren Träumen vereinigt und quälten uns gemeinsam.“
    „Vielleicht hat mich das blaue Wesen in meinem Kopf heute verschont. Vielleicht schläft es, oder besser noch, vielleicht ist es ja tot.“
     
    Während die nächsten Tage vergingen , stellte John immer wieder fest, dass er keine Albträume mehr ertragen musste. Er träumte, wie er es aus Zeiten gewohnt war, als er noch nicht über seine besonderen Fähigkeiten verfügt hatte. Natürlich waren seine Träume wirr, durcheinander und unsinnig. Aber sie waren nicht gewalttätig, quälend und grausam. Er verarbeitete in der Nacht, was er am Tage erlebt hatte. Es waren Träume, wie sie bei jedem Menschen vorkommen. Diese Träume waren nicht von körperlosen, azurblauen Wesen gesteuert.
     
    Eines Morgens, als Johns Freunde einmal mehr nass geschwitzt aufwachten, er selbst aber trocken geblieben war und keine Albträume gehabt hatte, offenbarte er seine Vermutung.
    „Wisst Ihr,

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