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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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sich erst einmal eine Panik breit macht, folgen plötzlich alle Menschen dem Leithammel, ohne über seine unsinnigen Handlungen nachzudenken.
    „Hoffentlich ist es nicht zu spät“, sagte Franklyn und wischte sich mit seinem Handtuch sämtliches Wasser von der Haut. „Wir alle waren fest davon überzeugt, dass das Böse uns verlassen hatte. Jetzt ist es wieder da? Verflucht!“
    „Wir wissen es noch nicht“, antwortete Carla. „Wir werden sehen.“ Ausgiebig beobachtete sie das Wasser und hatte plötzlich den Eindruck, als wäre es leicht bläulich. „Ob ich mich irre?“
    „Nein, du irrst nicht“, sagte Sarah. „Das Wasser ist blau. Das Böse ist in ihm. Hoffentlich geht keiner wieder da rein.“
    Kurz bevor sich die azurblaue Gewalt in den unschuldigen Menschen einnisten konnte, hatten die Freunde ihr eins ausgewischt. Noch rechtzeitig hatten alle Menschen das Wasser verlassen. Wenn sie nur lange genug draußen blieben. Doch jetzt kam den Freunden eine chemische Substanz zur Hilfe. Chlor. Dieses Gas, das im Wasser gelöst war, erledigte spontan und zuverlässig seine Aufgabe. Es vernichtete nicht nur Viren, es konnte auch eine ganze Menge anderer Lebewesen vernichten. Chlor an sich ist ein hochgiftiges Gas. Als chemische Verbindung im Wasser ist es relativ ungefährlich, verliert aber nicht an vernichtender Wirkung. Lediglich die Aggressivität wurde bewusst herabgesetzt.
    Die blaue Gewalt war gegen viel e Feinde gefeit. Gegen chemische Angriffe seitens der Menschen war sie allerdings machtlos. Das Chlor war dermaßen ätzend, dass sie sich in kurzer Zeit auflöste und somit vernichtet wurde.
    „Für heute habe ich genug vom Wasser. Lasst uns auf unsere Hotelzimmer gehen. Hoffentlich fängt das Ganze nicht von vorn an.“ Sally war enttäuscht und wütend zugleich. Waren sie wirklich Opfer eines  dermaßen raffinierten Organismus geworden? Hatte sich der Organismus in ihnen so gut versteckt, dass sie glaubten, er sei tot?
    Sie trockneten sich ab, zogen sich um und verließen das Schwimmbad. Nachdem sie noch eine Weile diskutiert hatten, gingen sie auf ihre Zimmer, um wenigstens ein wenig Schlaf zu finden.
    Das zweite Ziel der blauen Gewalt, den Wirt zu vernichten, hatte diese glücklicherweise nicht erreichen können. Sie musste einen neuen Plan ausarbeiten, um sich zu vermehren. Sie konnte vieles beeinflussen, aber sie war nicht in der Lage, Menschen zu allen möglichen Handlungen zu bringen. Gevatter Zufall war nun gefragt.
    Dass sie nach der Vermehrung getötet werden sollten, war den Freunden nicht bekannt. Möglicherweise hätten sie mit einem derartigen Wissen völlig anders gehandelt. Momentan hatten sie einfach nur mächtiges Glück gehabt, denn Sarah hatte ihnen mit ihrem Gebrüll das Leben gerettet. Ohne sie wären sie jetzt vermutlich alle getötet worden.
    Ob das Böse in der Lage war, Gefühlsregungen wie Hass oder Ärger zu entwickeln war unbekannt. Allen Grund dazu hätte es gehabt. Jetzt musste es in Sachen Vermehrung und Eliminierung bis zur nächsten Gelegenheit warten, die sich ihm hoffentlich nie bot.
    An gemeinsames Schwimmen mit anderen Menschen war an diesem Wochenende nicht mehr zu denken. Die Gefahr, dass es sich plötzlich doch replizieren würde, war einfach zu groß. Auch die Sauna stellte ein gewisses Risiko dar, denn die Freunde wussten nicht, welche alternativen M ethoden der blauen Gewalt zusätzlich zur Verfügung standen, um ihre Ziele zu erreichen. Womöglich konnte es sich in Schweißtropfen verstecken und sich wie eine Krankheit per Tröpfcheninfektion von einem zum anderen Menschen übertragen. Es würde lediglich ein Tropfen reichen, der zufällig auf die Holzbank der Sauna gefallen war. Gar nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sich ein anderer Mensch auf diesen Tropfen setzen würde…
    Das Wochenende war ihnen mal wieder massiv vermiest worden. Aber nun wussten sie, dass sie das Böse noch lange nicht besiegt hatten.

Schafe
     
    Nachdem Opa Clarence gestorben war, legte sich der Nachbar der Freunde ein paar Schafe zu. Opa hatte schon zu Lebzeiten davon geträumt, ein paar Schafe zu besitzen, doch hätte er sie nie bewirtschaften können. Schließlich mussten die Tiere auch gepflegt werden: Futter herrichten, Stall ausmisten, Wolle scheren, Hufe schneiden… Es war eine Menge Arbeit, wenn man sich um die Tiere hinreichen kümmern wollte. Natürlich konnte man sie auch einfach auf die Wiese stellen und warten, bis sie von allein wuchsen. Nicht so der

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