Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
aus.“
„Was ist los mit dem Maulwurf?“, fragte Franklyn neugierig. Er zog ebenfalls die Zweige auseinander und staunte. „Wer hat ihn so verdreht? Er sieht aus, als hätte man ihn verknotet. Vermutlich ist das der Grund seines Todes. Er hat sicherlich eine gebrochene Wirbelsäule.“
Nun steckte auch Carla ihren Kopf zwischen die Zwe ige und betrachtete den toten Maulwurf. Dabei machte sie eine weitere, unangenehme Entdeckung. Eine tote Maus lag blutverschmiert auf der Erde. Carla erschrak bei ihrem Anblick.
„Das ist ja ekelig. Vermutlich hat eine Katze ihre Be ute bei uns abgelegt. Gut, dass sie sie unter dem Busch versteckt hat.“
„Was ist denn da?“, fragte Sarah. Sie wollte ebenfalls wissen, was Carla soeben entdeckt hatte.
„Sieh nicht hinein, es ist nicht schön anzusehen. Du hast dich gerade eben schon erschreckt.“
Sarah gehorchte ihr, war aber dennoch neugierig.
„Es ist nur eine tote Maus“, antwortete sie. „…der man die Beine ausgerissen hat“ , beendete sie ihren Gedanken.
Don Camillo hatte die tote Maus ebenfalls entdeckt und zog Sarah von der Fundstelle weg. Er wollte vermutlich verhindern, dass sie die Maus doch noch erblickte. War er wirklich so schlau, oder hatte sein Handeln andere Gründe?
An einer anderen Stelle entdeckte John einen weiteren, verknoteten Maulwurf. „Hier liegt noch einer, der sieht genau so aus, wie der erste, den wir gefunden haben.“
„Lass ihn bitte dort liegen, ich will ihn nicht sehen“, antwortete Sally. „Am besten entsorgst du gleich die Tiere, damit sie nicht anfangen zu stinken.“
„Gute Idee. Bei der Wärme geschieht das ziemlich schnell“, antwortete John.
Er wartete allerdings mit dieser Aktion, bis sich alle von der unangenehmen Fundstelle entfernt hatten. Er wollte auf jeden Fall verhindern, dass Sarah die Tierkadaver zu Gesicht bekam. Sie musste nicht noch einen Schrecken erleiden. Bei kleinen Kindern brennen sich derartige Eindrücke sehr schnell ins Langzeitgedächtnis ein.
Räuber
Das Wetter war auch heute herrlich, somit beschlossen die Freunde, das Mittagessen im Garten auf dem Rasen einzunehmen. Carla hatte den Sonnenschirm bereits in der Hand, John trug den schweren Betonständer, Franklyn trug den Campingtisch. Und so suchten alle drei eine schöne Stelle aus, an der sie bequem alles unterbringen konnten. Die Auswahl fiel ihnen nicht leicht, da sie über einen sehr großen Garten verfügten. Als sie sich endlich geeinigt hatten, baute Franklyn den Tisch auf. John stellte den Schirmständer auf den verdorrten Boden, und Carla steckte den Schirm in die Hülse des Ständers. Dabei fiel ihr Blick auf ein Beet, das sie heute Morgen noch gegossen hatte.
„Warum fallen denn meine ganzen Blumen um? Die können doch nicht schon vertrocknet sein.“
„Seltsame Dinge geschehen in diesem Garten“, stellte Franklyn fest. Er ging zu den Blumen und betrachtete sie. Als er eine anfasste, stellte er fest, dass sie sofort umfiel. „Kein Wunder, dass sie vertrocknen. Sie haben keine Wurzeln mehr. Seht mal, ich konnte sie ohne zu ziehen aus dem Boden herausnehmen. Vielleicht waren es Mä use, die die Wurzeln abgefressen haben.“
„Parasiten, Schmarotzer!“, fluchte Carla. Ich habe mir so viel Mühe gegeben, ein schönes Beet zu erstellen.“ Plötzlich ging ihr die tote Maus mit den ausgerissenen Beinen durch den Kopf. Es war ihr eine Wohltat, daran zu denken. Für sie war es die Rache für die abgefressenen Wurzeln. „Ihr habt es nicht anders verdient, als dass man Euch die Beine ausreißt.“
„Es tut mir leid um deine Blumen, aber sie scheinen alle abgefressen zu sein“, sagte Franklyn mit einem traurigen Blick. Er liebte Blumen. Das hatte Carla nun wirklich nicht verdient. Sie gab sich so viel Mühe mit ihrer Pflege.
„Franklyn, tust du mir einen Gefallen?“
„Wenn es nichts Schlimmes ist, mache ich es gern.“
„Gehst du bitte bei den Nachbarn fragen, ob dort auch seltsame Dinge vorgefallen sind, die sie sich nicht erkl ären können? Wir müssen es ja nicht als seltsame Dinge deklarieren. Du könntest doch sagen, dass wir tote Tiere im Garten liegen haben und uns wundern, warum sie gestorben sind. Und wenn du dabei ganz zufällig auf das Thema Pflanzen wechselst, könntest du fragen, ob auch bei den Nachbarn die Wurzeln abgefressen sind. Mich würde es ganz brennend interessieren, und du würdest mir damit wirklich einen ganz großen Gefallen tun.“
„Wenn es dich glücklich macht… gut, ich werde
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