Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
Vom Netzwerk:
gleich gehen. Gern mache ich das allerdings nicht. Ich komme mir dabei ziemlich blöd vor, wenn ich frage: Haben Sie auch tote Tiere im Garten herumliegen? “
    „Du musst doch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Geh doch mit dem Hund spazieren. Wenn du sie zufällig im Garten triffst, kannst du über den Zaun fragen, wie es ihr geht. Beginne einen Small talk. Ich denke, das ist der einfachste Weg.“
    „Warum gehst du nicht selbst mit dem Hund spazi eren?“, wollte Franklyn wissen.
    „Franklyn, bitte…!“
    „Ist ja gut, ich gehe schon.“
     
    Nach einer halben Stunde kam Franklyn mit Don Camillo vom Spaziergang zurück. Carla erwartete ihn bereits geduldig. Auch John und Sally warteten auf ihn.
    „Hast du sie angetroffen?“, fragte Carla, als sie ihn e rblickte.
    „Ja, ich habe mit ihr gesprochen. Nein, sie hat nichts Ungewöhnliches festgestellt. Bei ihr liegen keine toten Tiere herum. Auch ihre Blumen wachsen prächtig. Als ich sie nach dem Felsen in ihrem Garten fragte, sah sie mich seltsam an. Ich vermute, sie hielt mich für verrückt. Ich erklärte es ihr dann damit, dass vermutlich Jugendliche bei uns im Garten waren, die randaliert und dabei die Steine verschoben hatten. Sie glaubte es mir. Bei der Gelegenheit wanderte ich gleich weiter fragte ebenfalls die nächsten Nachbarn. Auch sie erzählten mir das gleiche. Wir scheinen tatsächlich die Einzigen zu sein, bei denen Tierkadaver im Garten verstreut liegen und Steine wandern. Den Pflanzen würde ich nun nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Mäuse oder sonstige Nager fressen gern die Wurzeln von Pflanzen und Blumen ab. Das ist nichts Ungewöhnliches. Zerrupfte Maulwürfe und Mäuse hingegen sind sehr selten anzutreffen.“
    „Danke, Franklyn. Ich werde mich für deine Hilfsb ereitschaft bei Gelegenheit erkenntlich zeigen.“
    „Das habe ich gern getan. Du musst dich nicht reva nchieren.“
     
    Am Abend des gleichen Tages kam es, wie es kommen musste: Die Nachbarn, die bedingt durch Franklyns ungewöhnliche Fragen ziemlich neugierig waren, kamen natürlich völlig zufällig am Grundstück der Freunde vorbei und grüßten ungewöhnlich freundlich. Dabei blieben sie vor dem Zaun stehen und schienen förmlich darauf zu warten, dass jemand zu ihnen kam. John tat ihnen den erwarteten Gefallen.
    „Hallo! Das ist ja ein Zufall, wir haben gerade über Sie geredet. Natürlich nur im positiven Sinn“, sagte er zu ihnen.
    „Ja, das ist wirklich ein witziger Zufall. Wir wurden neugierig, weil Franklyn uns ziemlich seltsame Dinge erzählte, als er vorhin bei uns am Zaun stand. Da wir uns Sorgen machten, wollten wir einmal nach dem Rechten sehen.“
    „Kommen Sie herein. Sehen Sie sich an, was uns widerf uhr. Aber halten Sie uns bitte nicht für verrückt.“
    Die Nachbarn folgten John und zogen hinter seinem Rücken seltsame Fratzen. Niemand w usste genau, was ihnen gerade durch den Kopf ging. Vermutlich hielten sie John für durchgedreht. Eventuell glaubten sie sogar, dass er Drogen genommen hatte.
    „Wir sind ziemlich gespannt. Was mag in Ihrem Ga rten bloß geschehen sein?“, antworteten sie.
     
    Als sie am Ort des Geschehens ankamen, staunten sie nicht schlecht über die Schleifspuren im Rasen. „Der Garten sieht in der Tat ziemlich seltsam aus. Es scheint mir, als wäre es von Menschenhand gemacht. Da an den Felsen keinerlei Schleif- oder Kratzspuren sind, können nur Menschen die Steine verschoben haben.“
    „Glauben Sie, dass es so war?“, fragte John hilflos in der Erwartung, eine Erklärung zu erhalten.
    „Ja, wir glauben, dass das die Spätfolgen Ihrer Feier sind, die Sie kurz vor Ihrem Urlaub abgehalten hatten.“ Der Nachbar musste lachen und schlug dabei auf den Felsen. Nur ein paar ziemlich betrunkene Menschen können dermaßen schwere Felsen verschieben und sich anschließend nicht mehr daran erinnern. Vielleicht hätten Sie ein wenig mit dem Alkohol aufpassen sollen. Dann gibt es auch keine wandernden Felsen und zerrupfte Mäuse. Alkohol ist in der Lage, Erinnerungen zu löschen. Aber da erzähle ich Ihnen bestimmt nichts Neues.“
    „Hören Sie, wir haben nicht zu viel Alkohol getru nken“, rechtfertigte sich Sally. „Wir sind ziemlich verzweifelt, weil wir das Gefühl haben, dass es in unserem Garten spukt. Bitte helfen Sie uns.“
    Doch die Nachbarn gingen nicht auf Ihre Bitte ein. Stattdessen verließen sie lachen das Grundstück der Freunde und verabschiedeten sich spottend.
    „ Es wäre besser gewesen, wir

Weitere Kostenlose Bücher