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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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keine brutalen Banditen, die wild um sich schlagen, vor denen man sich womöglich fürchten muss.“ Dabei musste er abfällig lachen.
    Franklyn erheiterte dieser Gedanke ebenfalls. „Geld hoch, Hände her, oder du bist tot!“, frötzelte er und tat so, als würde er eine Waffe aus dem Holster ziehen. Er richtete seinen ausgestreckten Zeigefinger mit einer zur Waffe geformten Hand auf Carla, piekte anschließend seinen Finger in ihren Bauch und verärgerte sie somit, denn sie verstand diesen Spaß nicht.
    „Hör auf mit diesem Unsinn.“ Sie drückte seine imag inäre Waffe beiseite. „Ich finde ja bloß, dass es reichlich seltsame Zufälle sind und dass die Straftaten immer dann verübt wurden, wenn wir Aussetzer hatten.“
    „Ach, Carla…“, sagte Sally abwertend. “Du willst uns doch nicht zu Straftätern machen. Wir hätten längst die Polizei vor der Tür stehen, wenn wir so böse wären. Und schließlich würde uns jeder erkennen, dem wir etwas Böses angetan haben. Glaub doch nicht, dass wir so einfach mir nichts, dir nichts flüchten könnten und uns niemand erkennen würde.“
    „In der Tat, da hast du Recht“, antwortete Carla. „D arüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Beim nächsten Besuch in der Stadt würden sie über uns herfallen und festnehmen. Ich verstehe sowieso nicht, wie diese Täter ständig zu Werke gehen können, ohne dass man sie aufhalten kann. Sie haben bisher noch nie eine Schusswaffe eingesetzt, wie ich gelesen habe. Und dennoch sind sie nicht aufzuhalten. Wie machen sie das bloß?“
    „Vielleicht beherrschen sie eine Kampfsportart, die äußerst effektiv ist“, vermutete Franklyn.
    „Heutzutage besitzt doch fast jeder Amerikaner eine Schusswaffe, um sich genau gegen so etwas zu wehren. Warum wurden sie bisher noch nicht angeschossen oder getötet?“
    „Vielleicht sind sie einfach zu schnell. Die Polizei ha tte doch berichtet, dass sie angeblich so flink sein sollen. Sie weichen den Kugeln einfach aus.“
    „Franklyn, du bist ein Spinner. Wir reden hier nicht von Superman, sondern von Menschen. Ich habe bisher noch keinen Menschen gesehen, der tatsächlich in der Lage ist, einer Kugel auszuweichen. Wenn diese Verrückten tatsächlich nicht mit Kugeln zu bremsen sind, gehe ich davon aus, dass sie kugelsichere Westen tragen. Oder niemand hat es bisher gewagt, auf sie zu schießen.“
    „Hört mal zu, ich lese gerade auf meinem Tablet-Computer, dass die Täter festgenommen wurden. Heute Morgen wollten sie wieder zuschlagen, doch man hatte ihnen eine Falle gestellt. Sie waren angeblich darauf hereingefallen. Als sie ihre nächste Straftat begehen wollten, hatte die Falle zugeschnappt. Jetzt können wir ganz beruhigt sein, denn wir haben mit der Angelegenheit definitiv nichts zu tun.“
    „Danke, John“, antwortete Franklyn. „Eine bessere Nachricht hättest du uns nicht übermitteln können. Ich bin wirklich froh, dass wir mit den Straftaten nichts zu tun haben.“
    „ Stellt Euch bloß mal vor, wir wären es gewesen, ohne es zu wissen. Diese seltsamen Aussetzer kamen ja immer genau dann, wenn mal wieder ein Überfall stattgefunden hatte. Vielleicht haben wir uns das auch nur eingeredet. Ich bin davon überzeugt, dass wir in keinerlei Verbindung zu den Tätern stehen.“ Das Grübeln und Zweifeln wollte aus Johns Kopf aber einfach nicht verschwinden. „Und wenn wir nun doch in irgendeiner Form mit den Tätern in Verbindung stehen? Ich finde es ziemlich seltsam, dass die Straftaten immer genau an der Stelle und zur selben Zeit verübt wurden, an der wir unsere Aussetzer hatten. Ich glaube, ich bin erst dann beruhigt, wenn es keine Vorfälle mehr gibt, wir aber dennoch unsere Aussetzer erleben.“
    „Ich glaube nicht an Zufälle“, sagte Carla. „Es sind mir ein paar zu viele Zufälle. Wir können mittlerweile von zehn Straftaten und auch zehn Erinnerungsausfällen berichten. Ihr könnt mich absolut nicht davon überzeugen, dass wir nicht hinter den Kulissen etwas damit zu tun haben, ohne etwas davon zu wissen.“
     
    So diskutierten sie noch lange über den Sinn oder Unsinn ihrer Vermutungen. Leider kamen sie dabei auf kein sinnvolles Ergebnis. Sobald jemand ein Argument fand, warum sie etwas mit den Taten zu tun haben könnten, fand jemand anderes eine Tatsache, die das Argument widerlegte.

Kopfschuss
     
    Die Vögel zwitscherten auf den Bäumen, ein laues Lüftchen wehte, und die Sonne schien Carla ununterbr ochen in ihr mittlerweile ziemlich gebräuntes

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