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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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von diesem Anblick ab. Hilfe suchend sah sie die Polizeibeamten an, die an ihr vorbeiliefen, sie aber nicht beachteten.
    Als diese die Leiche begutachtet hatten – es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sie feststellten, dass ihm nicht mehr zu helfen war – drehten sie sich um und waren kre ideweiß im Gesicht. So etwas bekamen sie nun wirklich nicht jeden Tag zu sehen. Zittrig zog einer der Beamten einen Kugelschreiber, einen Block und das Funkgerät aus der Hose seiner Uniform. Da er seine Hände nicht mehr unter Kontrolle hatte, fielen alle Dinge auf den Fußboden. Das Funkgerät konnte er gerade noch mit dem Fuß abfangen. Fluchend hob er die verlorenen Gegenstände wieder auf. Anschließend meldete er die Tat der Leitstelle. Er forderte Verstärkung an und gab durch, dass es Männer mit starken Nerven sein sollten, die der Anblick eines zerplatzten Schädels nicht schockieren konnte. Der andere Polizist schien ebenfalls mit seinem Gemütszustand zu kämpfen. Carla ergriff diese Gelegenheit und schob ihr Fahrrad zu ihm.
    „ Entschuldigung“, begrüßte sie ihn zittrig. „Mein Name ist Carla Tacoma.“
    „ Hallo“, erwiderte der Polizist ihren Gruß. „Was kann ich für Sie tun? Ich hoffe, es ist extrem wichtig, denn Sie stören gerade die Ermittlungen.“
    „Ich glaube schon, dass es wichtig ist. Ich habe den Täter gesehen und kann beschreiben, wie er aussieht. A ußerdem habe ich mir das Fluchtfahrzeug gut eingeprägt.“
    Sofort rief der Polizist seinen Kollegen, der sich mit tlerweile in das Einsatzfahrzeug gesetzt hatte, um seinen Nerven eine Chance zu geben, sich zu beruhigen. „Tom, komm her. Die Dame, die hier neben mir steht, kann uns sagen, wie das Fluchtfahrzeug aussieht.“
    Sofort sprang sein Kollege aus dem Polizeifahrzeug und begutachtete Carla, die sich auf ihr Fahrrad stützte. „So, so, Sie können uns also sagen, nach wem wir suchen müssen. Und wer sagt mir, dass das stimmt? Vielleicht erzählen Sie ja nur Unsinn und wollen uns in die Irre führen.“ Gereizt durch den Anblick der Leiche schien der Polizist nicht mehr so ganz Herr seines Sprachzentrums zu sein, andernfalls wäre er sicher wesentlich freundlicher gewesen.
    „Warum sollte ich das tun?“, fragte Carla enttäuscht. Sie hatte sich eigentlich ein wenig mehr Interesse seitens der Polizei versprochen. „Ich sehe mir doch nicht freiwillig eine Leiche ohne Hinterkopf an, um Ihnen anschließend etwas vorzulügen. Sehen Sie sich meine Hände an. Sehen so die Hände einer Frau aus, die Böses im Schilde führt?“ Carla zeigte den Polizisten ihre heftig zitternden, kreideweißen Hände, die mittlerweile nassgeschwitzt waren.
    Der etwas freundlicher aussehende Polizist musterte sie ebenfalls von oben bis unten, anschließend wanderte sein Blick wieder nach oben in ihr Gesicht. Er sah, dass sie immer blasser im Gesicht wurde. Er bemerkte auch, dass sie den Tränen nahe war, denn ihre Augen waren rot und sehr feucht. „Stellen Sie bitte das Fahrrad neben unser Fahrzeug und setzen sich hin“, sagte er mit ruhiger Stimme. Dann öffnete er das Auto, nahm ihr das Fahrrad ab und klappte den Fahrradständer herunter. Sein Kollege half ihr, sich ins Polizeifahrzeug zu setzen, denn sie drohte, umzukippen. Er hielt seine Hand um ihre Schultern, während sie sich bemühte, in das Fahrzeug zu steigen.
    Carla blickte immer wieder zu dem Toten und entdec kte, dass sich unter ihm eine immer größer werdende Blutlache befand. Diese war ihr beim ersten Blick gar nicht aufgefallen. Vermutlich war es der Schock, der dafür sorgte, dass sie das Blut nicht bemerkt hatte. Es war entsetzlich. Es sah aus, als wäre sämtliches Blut aus dem armen Mann herausgeflossen, so groß war die Pfütze mittlerweile angewachsen.
    Auch John war jetzt zu Fuß am Polizeiwagen eingetroffen und erblickte schockiert den Toten. Er bemerkte weitere Einsatzkräfte, die soeben eingetroffen und damit beschäftigt waren, den Toten abzudecken. Sie legten ein großes Tuch über ihn, damit nicht weitere Passanten durch seinen Anblick schockiert wurden. Er war völlig entsetzt, dass es Menschen gibt, die anderen etwas derartig Böses antun. Erst jetzt entdeckte er seine Freundin im Polizeifahrzeug und erschreckte abermals. Sie war blass, wie eine Leiche und hatte den kalten Schweiß auf der Stirn stehen.
    „ Oh Gott, was ist passiert?“, fragte er aufgeregt.
    „Sind Sie der Freund oder Ehemann?“, fragte ihn einer der Polizisten.
    „Ja, ich bin ihr Freund. Was ist ihr

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