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eher gewusst, dann wäre selbstverständlich eine Frau aus der Torte gesprungen. Hey, warum hast du das nicht eher gesagt?"
„Ich hatte Angst."
„Wovor denn?"
Katja zuckte mit ihren Schultern. „Angst, anders zu sein als ihr. Angst, dass ich nicht mehr dazu gehöre."
„Ach quatsch. Freundschaften sind doch nicht davon abhängig. Uns irritierte nur, dass du über Jungs die größte Klappe von uns allen hattest, aber in den entscheidenden Momenten gekniffen hast."
Erstmals seit ihrem lauten Schrei konnte sie wieder lächeln.
„Wieder Freunde?" frage ich sie. „Nein, blöd formuliert", verbesserte ich mich. „Immer noch Freundinnen?"
„Ja."
Wir umarmten uns. Sie roch wundervoll.
„Was machen wir nun?" fragte sie besorgt.
„Wir können im Bad noch eine Weile sitzen, nur ich fürchte, die anderen drei dürften sich langweilen. Oder?"
„Meinst du, ich sollte es auch ihnen sagen?"
„Sie werden vermutlich fragen. Natürlich kannst du dir auch eine Ausrede ausdenken, doch die Wahrheit wird dich früher oder später einholen. Nein, sie hat dich so gesehen heute eingeholt. Aber, Katja, wir sind doch Freunde. Da sollte man auch offen gegenüber sein. Was bringt es, dein Geheimnis noch länger für dich zu behalten?"
Sie nickte mit dem Kopf. „Ja, du hast Recht. Ich muss dazu stehen!"
„Genau. Oder willst du dich immer vor uns verstecken, wenn du nach Frauen Ausschau hältst?"
Wir entriegelten die Badezimmertür und gingen in ihr Wohnzimmer. Der Stripper war bereits wieder in Unterhose bekleidet und räumte Partymüll zusammen. Die anderen drei saßen um den Couchtisch herum und drehten sprichwörtlich Däumchen.
„Hey, da seid ihr ja wieder", meinte Caro.
„Ja", meinte ich und gab mit Gestik das Wort an Katja.
Katja atmete tief durch und nahm ersichtlich allen Mut zusammen.
„Ich wollte mich noch einmal für die Party bedanken. Und auch das Geschenk war in der Tat eine Überraschung, nur leider, naja, wie soll ich sagen? Ja, ich bin anders. Anders als Ihr."
Mittlerweile war alles ruhig und folgte gespannt Katjas Ausführungen. Selbst Rick unterbrach das Einsammeln des Einweggeschirrs.
„Ich stehe nicht so auf Männer, eher auf Frauen."
„Du bist lesbisch, Katja?" fragte Anja ebenso überrascht.
„Ja“, antwortete sie leise.
Wir schauten uns an und wussten für einen Moment nicht, ob wir lachen oder weinen sollten. Bedingt durch den Alkoholpegel prusteten wir los und auch Katja musste über sie Situation lachen.
„Du, Katja", meinte Melanie. „Wir finden noch eine Stripperin für dich. Versprochen."
„Ich sollte meinen Freund fragen", sagte Anja. „Er kennt in seinem Bekanntenkreis auch zwei Lesben."
„Ich mag das Wort nicht. Es klingt so abwertend", entgegnete Katja.
„Oh, entschuldige", reagierte Anja. „Zwei Frauen, die auch auf Frauen stehen. Ist das besser?"
„Ja."
Wir nahmen wieder Notiz von Rick, der wie versteinert neben uns stand. Das hatte er mit Sicherheit bei seinen Auftritten noch nicht erlebt. Und uns allen kam wohl gleichzeitig die gleiche Idee.
Katja sprach sie für uns aus.
„Was machen wir nun mit dem Stripper? Will ihn noch jemand?"
Wir blickten darauf hin alle zu Melanie. Der attraktive Mann hörte immer noch gespannt zu, ob seine Dienste noch gebraucht werden.
„Wie? Was? Ich? ... äh ... aber nur wenn kein anderer Anspruch erhebt", meinte Melanie leicht überrumpelt.
„Komm, du warst es doch, die den Stripper ausgesucht hast", war meine Antwort.
Melanie brauchte noch ein paar Sekunden Bedenkzeit, dann stand sie auf, ging zum Stripper und zog ihn förmlich mit in Katjas Schlafzimmer.
Wir waren ruhig und versuchten die beiden zu belauschen.
Ich klappte Melanies Laptop auf.
„Wie war das Kennwort?", fragte ich in die Runde und ehe ich eine Antwort erhalten hatte, gab ich nur zum Spaß ihren Vornamen ein.
Es klappte!
Auf dem Bildschirm war das Schlafzimmer zu sehen.
Man erkannte die Konturen von Melanie und Rick. Katja fiel fast die Kinnlade herunter, als sie das sah, aber nicht wegen des Inhalts.
„Ähm, habt ihr vorhin auch schon...?" fragte Katja leicht empört in die Runde.
„Oh ja, wir konnten sogar erkennen, dass du ein getrimmtes Haardreieck zwischen deinen Schenkeln hast“, sagte Anja kichernd. „Sieht übrigens toll aus.“
„Pssst, jetzt wird´s spannend!", stupste ich Katja an.
Man sah, wie Melanie gerade von ihrem Büstenhalter befreit wurde. Wir alle bewunderten die feste Form ihrer Oberweite. Sie hatte einen sehr
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