Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
B00G7SVP3K EBOK

B00G7SVP3K EBOK

Titel: B00G7SVP3K EBOK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Dietze
Vom Netzwerk:
hielt still, weil ich Angst davor hatte, dass sie mir die Zähne ausschlug.
    „ Lass das! Du Miststück … Lass sie in Ruhe!“, hörte ich Ferdinands Stimme im Hintergrund schreien, aber seine Stimme klang so weit weg, dass ich mir keinerlei Hoffnungen machen brauchte, und Ulla Meier sich nicht angesprochen fühlte. Dafür konnte ich eine weibliche Stimme, die unmittelbar in meiner Nähe ertönte, sehr gut verstehen.
    „ Was hast du vor Ulla?“, hörte ich sie mit ketzerischem Elan kichern. Während mir der Whisky auf meiner malträtierten Haut wie Feuer brannte.
    „ Ich werde sie anzünden!“, erklärte sie feierlich.
    Ich erschrak zu Tode, aber fühlte mich außer Stande zu reagieren. Ich war zur Handlungsunfähigkeit verdammt . Denn seit der Tragödie von Kunigunde, verband ich Feuer mit dem Tod. Wie betäubt lag ich da und hing meinen Gedanken nach, die mir blitzartig durch den Kopf schossen. Ich dachte an Ferdinand, mit dem ich meine erste Liebesnacht verbringen wollte. An Eukalyptus, dem ich noch das Sprechen beibringen wollte. An meine Mutter und Hugo, die sich bald vermählen wollten. Und ich dachte an meinen Vater und Tante Kunigunde. Und daran, dass ich bald zwischen ihnen liegen werde.
    Plötzlich hörte ich einen dumpfen Schlag, der mich abrupt aus meiner Lethargie herausriss. Thomas Müller, der Freund meiner Schwester, dieser kleine , unscheinbare Kerl, hatte sich offensichtlich von hinten an Ulla Meier herangepirscht und sie mit einem Handkantenschlag niedergestreckt, so dass sie beinahe lautlos zusammenbrach, als hätte man ihr einen Genickschuss verpasst.
    Nun lag die Rädelsführerin am Boden und keiner ihrer Hilfswilligen fühlte sich berufen ihr Amt stellvertretend zu übernehmen. Thomas, meine Schwester und Ferdinand kamen auf mich zugelaufen und halfen mir beim Aufstehen. Obwohl mir alle Gliedmaßen schmerzten, das Blut mir immer noch aus der Nase tropfte, mein linkes Auge meine Sehkraft massiv einschränkte, weil es angeschwollen war, und ich auf die Hilfe der anderen angewiesen war, wehrte ich Ferdinands Hilfe ab.
    „ Wieso hast du mich nicht gerettet, hattest du Angst dir die Finger schmutzig zu machen?“, keifte ich ihn an.
    „ Ich konnte dir nicht helfen, die Weiber haben mich mit einem Messer bedroht!“
    „ Ha, dass ich nicht lache, das war vielleicht eine Nagelfeile!“, höhnte ich, während Ferdinand wieder nach meinem Arm griff, um mich zu stützen.
    „ Lass mich, fass mich nicht an … du Schlappschwanz!“
    „ Luisa beruhige dich, er konnte dir nicht helfen, ich habe es doch selbst gesehen“, verteidigte ihn Thomas und tupfte mit seinem Taschentuch das Blut von meinem Gesicht.
    „ Danke Thomas, du hast mir das Leben gerettet, wenn du nicht gewesen wärst, hätten die mich bestimmt angezündet“, schluchzte ich aufgelöst und bedauerte insgeheim, dass ich mich noch vor nicht all zu langer Zeit über Thomas lustig gemacht hatte, als mir meine Schwester erzählte, dass er Kampfsport betrieb.
    „ Je kleiner die Männer, umso ausgefallener die Sportart. Der wird doch bestimmt mehr auf der Matte liegen, als das der einen Treffer landet!“, habe ich gewitzelt und Rosalie verärgert.
    Ferdinand drängte sich nicht weiter auf, sondern ging voraus zu seinem Auto. Um genau zu sein, war es die Limousine seines Vaters. Ein weinroter Jaguar mit schneeweißen Ledersitzen.
    „Moment mal!“, sagte er zu mir, als ich mich unbedacht hineinsetzen wollte. „Wir müssen irgendetwas über den Sitz legen, damit du mir die Polster nicht einsaust!“
    „ Entschuldige, dass ich Umstände mache! Ihr könnt mich ja zu eurer Entlastung auf den Dachgepäckträger schnallen. Lass mal, ich geh zu Fuß. Vielleicht nimmt mich ein Traktor oder ein Schweinetransporter mit“, zischte ich beleidigt und trabte schon mal los. Natürlich in die falsche Richtung.
    „ Du eingebildete Kuh! Bleib stehen, verdammt!“, schrie Ferdinand, lief mir aber nach und packte mich unsanft am Arm, um mich zurück zum Auto zu ziehen. „Steig ein, los!“, befahl er.
    „ Soll ich jetzt die schöne Lederjacke einsauen?“, fragte ich schnippisch und verwies auf den Sitz auf dem das gute Stück lag.
    Meine ironische Bemerkung wurde von Ferdinand überhört und ich wurde von ihm genervt ins Auto geschubst.
    „Ist die immer so?“, fragte er meine Schwester, als er den Motor startete.
    „ Ja … äh nein, sie ist eben betrunken, da weiß man nicht was man sagt“, versuchte sie mich zu verteidigen, wogegen ich auf dem

Weitere Kostenlose Bücher