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Kochnische und verhalte Dich bitte, bitte mucksmäuschenstill! Zwar habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache, aber ich tue das alles für Dich ... aus Liebe, und gehe davon aus, dass Du Dein Versprechen ebenfalls einhältst.
Dein Ferdinand
Ich weiß nicht mehr genau, ob ich aus Freude über Ferdinands Einsicht, oder aus Abenteuerlust einen Luftsprung gemacht hatte. Jedenfalls verspürte ich ein sehr gutes Gefühl, bei der Vorstellung, Ferdinand bald ganz in echt bei seinen Verführungskünsten erleben zu dürfen. Ein schlechtes Gewissen hatte ich keinesfalls, im Gegenteil, ich konnte es kaum erwarten, in die Rolle der frivolen Spannerin zu schlüpfen.
Es war 18.30 Uhr, als ich auf meinem Moped hinter einer wuchtigen Trauerweide versteckt, aufgeregt eine Zigarette nach der anderen qualmte und wie gebannt auf die Holzhütte starrte, als handelte es sich dabei um die Filiale einer Sparkasse. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen, nur aus der Ferne war das Kreischen einer Kreissäge zu hören.
„ Himmel, auf was hatte ich mich da nur eingelassen?“, dachte ich und drehte den Schlüssel der Hütte nervös in meiner Hand. Ich war viel zu früh, aber wer zu spät kommt, den betraft bekanntlich das Leben. In diesem Sinne übte ich mich in Geduld und rauchte noch eine Schachtel.
18.45 Uhr! Ich sollte langsam hineingehen . Vielleicht trifft Ferdinand mit seiner Beute schon früher ein. Vorsichtig streifte ich mir eine schwarze Tarnkappe übers Gesicht, die mit ihren zwei Sehschlitzen genau der Kopfbedeckung entsprach, auf die Bankräuber gern bei ihren Raubüberfällen zurückgriffen.
Der Schlüssel passte , und die Lokalität in der die Vorführung stattfinden sollte, erwies sich nicht nur als gemütlich, sondern auch als sehr spannerfreundlich. Der Vorhang hinter dem sich die Kochnische befand, war ungefähr zwei Meter vom Lotterbett entfernt. Noch zierte die Schlafstätte ein rustikaler Bettüberwurf, auf dem mehrere Kissen ausgebreitet waren, und noch waren die beiden Nachtischlampen ausgeschaltet, die bald für eine erotische Atmosphäre sorgen würden.
Sowohl das einladende Lotterbett als auch der robuste Holztisch, auf dem bereits mehrere Flaschen Sekt standen, befanden sich in einer idealen Perspektive. Es blieb mir erspart, müheselig meinen Kopf verrenken zu müssen, denn ich brauchte nur gerade aus zu schauen, als würde ich in einem Theater sitzen. Das Einzige, was mir gefährlich werden konnte, war der Kühlschrank. Um an den heranzukommen, ging kein Weg an mir vorbei. Der stand nämlich genau hinter mir. Aber mit viel Phantasie und ebenso viel Promille im Blut, k onnte man mich aufgrund meiner schwarzen Tarnbekleidung durchaus für die Attrappe eines Schornsteinfegers halten, und der brachte ja bekanntlich Glück. Insofern hatte ich vielleicht keine Angriffe zu befürchten.
18.55 Uhr. Ich hörte ein seltsames Motorengeräusch, das sich der Hütte näherte, aber keinesfalls dem Klangvolumen eines Jaguars entsprach, sondern wie ein Fahrzeug aus der Landwirtschaft klang. Ich stürmte zum Fenster und erblickte einen Geländewagen. Ich hörte das Kichern von weiblichen Stimmen, den Schlüssel , der ins Schloss gesteckt wurde und schlich im Eiltempo hinter meinen schützenden Vorhang. „Oh Himmel, ich will hier weg, mir ist ganz schlecht vor Aufregung!“, dachte ich.
„ Kommt rein, meine süßen Täubchen!“, hörte ich Ferdinands Stimme, als die Tür aufgestoßen wurde. “Fühlt Euch wie zu Hause, bedient Euch, ich mach mal Musik an.“
Wieso bringt der Typ gleich zwei Gespielinnen mit? Hat der ernsthaft vor, es gleich mit beiden gleichzeitig zu treiben? Der Typ hält sich nicht an die Abmachungen. Ich sollte ihn zur Rede stellen, eingreifen, abhauen! Na klar, wie selbstverständlich aus meinem Versteck hervortreten, „Hals und Schwanzbruch“ wünschen und zur Tür hinausmarschieren, in der Hoffnung , für einen Schornsteinfeger gehalten zu werden, der in die falsche Esse gerutscht ist.
Ferdinand hatte die Deckenbeleuchtung mittlerweile ausgeschaltet und sich für das Dämmerlicht der beiden Nachtischleuchten entschieden. Heike und Miriam, zwei gut aussehende Mitschülerinnen aus Ferdinands Klasse, gebärdeten sich wie zwei abgebrühte Lesben. Aufreizend tanzten sie mit der Sektflasche in der Hand, aus der sie sich abwechselnd bedienten, und schmiegten dabei ihre Unterkörper aneinander. Sie wirkten routiniert, als hätten sie das schön öfters gemacht. Ohne Scham streiften sie sich
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