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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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ich als ich den Dolmetscher im Hohlweg neben mir sitzen hatte. Nur mit dem Unterschied, daß die Bremsen des Abschleppwagens nicht so bissig waren wie die am durchlöcherten Chevy.
    »Du bist am Ziel«, sagte der Finstere und deutete mit dem Daumen auf das Haus, vor dem wir standen.
    »Okay«, sagte ich. »Aber erst gehe ich einen Happen essen.«
    »Nein«, widersprach er. »Die süße Kleine bietet dir alles, was du haben willst. Sogar Essen.«
    »Ich möchte aber…«
    Ich wollte endlich Gelegenheit haben, in die Staaten zu telefonieren. Auf dem Weg von Vallecillo nach Monterrey hatte ich keine Gelegenheit dazu. Einmal weil ich keine Pesos, sondern nur Dollars bei mir hatte. Und zum anderen, weil ich Beobachter fürchtete.
    Hier war es jetzt anders.
    Der Finstere, der gar nicht daran dachte, seinen Namen zu nennen, mußte zweifellos zu seiner Tankstelle zurück. Ich war mir sicher, daß er der Boß des Unternehmens in diesem Bereich war und daß ohne seine Anwesenheit nichts geschah.
    Nur ihn mußte ich los sein, bevor mich andere Beteiligte gesehen hatten, dann hatte ich freie Bahn.
    Zuerst einmal mußte ich Geld Umtauschen, um Pesos zu haben.
    Und dann…
    »Nun geh schon!« sagte er. »Oder hast du Angst vor süßen Señoritas?«
    »Ja«, antwortete ich dickköpfig.
    Er grinste. »Dann bist du hier an der richtigen Adresse, Mann. Bestimmt.«
    »Ich will aber…«
    »… Schwierigkeiten machen, Gringo?« fragte er lauernd.
    Sein Ton zeigte mir, daß ich nicht mehr zögern durfte, wenn ich nicht meinen ganzen Plan gefährden wollte.
    Also stieg ich aus und winkte ihm noch einmal zu.
    Er reagierte nicht.
    Das hätte ich noch verschmerzen können.
    Bedenklicher war, daß er keinerlei Anstalten machte, seinen Abschleppwagen weiterhin in wilder Jagd durch die City zu bewegen. Er stand da wie das Denkmal Schleppers des Ersten, des Erfinders der Abschleppdienste.
    »Gute Fahrt!« sagte ich.
    Er grinste und antwortete etwas, was ich wegen seines obszönen Inhaltes nicht wiedergeben will. Aber genau das wünschte er mir.
    Und blieb stehen.
    Na, warte, dachte ich, ich krieg’ dich schon dran.
    So betrat ich den anrüchigen Hausflur in der festen Absicht, einen Moment dort zu verharren, um dann vor dem mir in Aussicht gestellten unzüchtigen Treiben doch noch einen Spaziergang zu machen.
    »Hallo, Gringo!« sprach mich eine samtweiche Mitternachtsstimme aus dem verwerflichen Halbdunkel an.
    Die Stimme war so, daß sie die Zeit, die meine Pupillen benötigten, um sich vom hellen Sonnenlicht auf der Straße an die Verhältnisse im Hausflur zu gewöhnen, erheblich verkürzte.
    Zuerst dachte ich, bei der Untersuchung des Wasserbehälters aus dem Schmugglerwagen könnte ich unbemerkt etwas vom Zeug mit dem man auf Traumreisen gehen kann, zu mir genommen haben. Das Girl war einfach so, daß es wie eine Traumgestalt erschien.
    Groß gewachsen. Schlank. Hübsch. Sehr hübsch sogar. Attraktiv. Hüftlange, schwarze Haare. Große dunkle Augen. Und eine Figur, die einfach atemberaubend war, zumal das Girl nicht viel getan hatte, um die Tatsachen zu verdecken.
    Ich fühlte mich verteufelt schwach werden und hatte nur noch die leise Hoffnung, daß ich vielleicht doch in das verkehrte Haus geraten sein könnte. Oder wenigstens an das falsche Girl.
    Vergebliche Hoffnung!
    »Ich bin Ezel«, sagte das Girl.
    »Ich bin Bonifazius der Atemlose«, wollte ich sagen, um fluchtartig den so gefährlich gewordenen Hausflur verlassen zu können.
    Aber draußen stand immer noch diese elende Abschleppkarre, die insofern den richtigen Namen hatte, weil der Mann am Steuer ganz offensichtlich so lange zu warten gedachte, bis Ezel, das Traumgirl, mich endgültig abgeschleppt hatte.
    »Ich bin Jerry Laredo«, sagte ich anweisungsgemäß.
    Ezel lachte leise. »Schön, die ganze Familie Laredo kennenzulernen.«
    »Warum?« fragte ich.
    »Alle heißen Sie Laredo«, sagte sie, ohne zu verraten, wen sie damit im einzelnen meinte.
    »Und alle Jerry«, sagte ich, um überhaupt etwas zu sagen.
    »Nein. Der letzte hieß Danny. Ist aber so ähnlich wie Jerry.«
    Danny, dachte ich. Gut merken. Das ist etwas für den Computer. Ein Danny, der mit Cimpel zu tun hat.
    Sie hängte sich bei mir ein und kam ganz dicht an mich heran, so daß ich ihren warmen Körper spürte und einen betörenden Duft, den ihre Haare und ihre Haut ausströmten.
    Sie drückte sich an mich. Nun konnte ich endgültig keinen Zweifel mehr daran haben, daß die Kurven im weit offenen Schaufenster

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