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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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nicht gerade so angezogen und ausgerüstet, wie ich es im Fall von Schwierigkeiten gerne bin.
    Eher im Gegenteil.
    Der Teufel mochte wissen, welche Überraschungen noch in diesem Haus steckten. Vermutlich keine freudigen. Also auf den Busch klopfen.
    »Wenn ich von Interpol wäre, müßte ich mexikanischer Polizeibeamter sein. Die Interpol ist eine internationale Organisation, die in jedem Mitgliedsland von der nationalen Polizei repräsentiert wird.«
    »Und du bist kein Mexikaner. Also…«
    Sie starrte auf einen der roten Leuchtkörper an der Wand, als müsse von dort die Antwort auf ihre Frage oder die Bestätigung ihrer Vermutung kommen.
    »Du bist hinter Cimpel her. Du willst mit ihm zurück in die Staaten und dort…«
    Sie schloß ihre rechte Hand zu einer Faust und tat so, als habe sie Cimpel darin gefangen. Und es sah so aus, als wolle sie den Gefangenen zerquetschen.
    »Habe ich recht?« fragte sie nach einer Weile.
    Um einer Antwort zu entgehen, versuchte ich sie auf eine naheliegende Weise abzulenken.
    Sie wehrte den Versuch nicht ab, aber sie ließ ihn auch nicht so ohne weiteres zu. »Damit du klar siehst«, sagte sie, »ich bin normalerweise nicht in diesem Haus. Ich bin auch kein Girl, das… Nun eben keine Nutte.«
    »Sondern?« fragte ich.
    Sie atmete tief durch, und an jeder Faser ihres Körpers war zu erkennen, daß sie sich zu einem Entschluß durchrang, zur Übernahme eines schweren Risikos.
    Das verschwieg sie nicht einmal: »Wenn ich dich falsch eingeschätzt habe, ist alles verloren. Alles. Mein Leben eingeschlossen.«
    »Du brauchst nichts zu sagen, Ezel.«
    »Ich muß es. Wenn es jetzt nicht der richtige Moment ist, dann kommt dieser Moment nie. Ich werde nur auf die Männer angesetzt, die von Cimpel zu Ortez geschickt werden. Ich habe den festen Auftrag, diese Männer hier festzuhalten, bis sie vom Taxi wieder abgeholt werden. Du weiß, mit welchen Mitteln. Ich tue es nicht freiwillig.«
    »Sondern?«
    »Es gibt einen Mann, für den ich das tue.«
    Ich bin G-man und kein Psychoanalytiker oder Seelsorger. Ihre Begründung machte mich ratlos.
    Sie merkte es. »Dieser Mann, für den ich mich zu diesen Dingen erpressen lasse, hat angeblich einen Menschen getötet. Ermordet, sagt Ortez. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Aber ich will es herausfinden. Ich muß es herausfinden. Und wenn es stimmt, dann…«
    Plötzlich richtete sie ihren herrlichen Körper auf: »Sag mir, wer du bist!« drängte sie.
    Entweder war sie eine unerhört raffinierte Kanaille oder aber eine Frau, deren einzige Aufgabe im Moment es war, die Wahrheit um einen Menschen herauszufinden, den sie bis zur Selbstaufgabe liebte oder aber bedingungslos haßte, je nachdem, wie die Wahrheit aussah.
    Ich mußte es riskieren. »Ich bin Special Agent des FBI. US-amerikanische Bundeskriminalpolizei«, sagte ich.
    Ihre Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen.
    ***
    Tex Bradden, der G-man aus San Antonio, Texas, nahm einen Zirkel.
    »Wie viele Meilen pro Stunde kann in unserer Gegend ein Fahrer riskieren, ohne zum allgemeinen Jagdobjekt sämtlicher Texas-Cops zu werden?« fragte er.
    Der Captain der State Police kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. »Schwer zu sagen. Texas ist groß, die Straßen sind meilenweit schnurgerade, und wir können nicht überall sein. Aber bei 120 Meilen dürfte der Ofen so ziemlich aus sein. Dann spricht es sich mit Windeseile bis zum letzten Hilfssheriff herum, daß ein Wahnsinniger im Lande ist.«
    Bradden nickte, schaute auf die Uhr, rechnete die seit dem Verschwinden des Gangsters vergangene Zeit in die maximale Entfernung bei 120 Meilen pro Stunde um und öffnete mit Hilfe des Kartenmaßstabes die Schenkel seines Zirkels, um auf der Karte einen entsprechenden Kreis zu schlagen.
    »Mist«, knurrte er. »Halb Mexiko ist dabei!«
    Der Captain lächelte: »Wohl ein wenig übertrieben, was?«
    Bradden winkte ab. »Dem Kerl traue ich alles zu. Und bis nach Monterrey oder Matamoros könnte er immerhin gekommen sein.«
    »Ohne Paß und sonstige Papiere?« zweifelte der Captain.
    »Stimmt auch wieder«, gab Bradden zu, der sich seinen Fehler nicht verzeihen konnte. »Aber auf unserer Seite kann er auch schon ganz schön weit gekommen sein. Immerhin bis fast nach Houston, nach Austin oder nach Del Rio, wenn er sich nicht ausgerechnet in San Antonio versteckt hält. Aber ganz gleich – wir müssen es versuchen. Bitte über Ihren Sender Nachricht an alle Telefonämter: Sofort Meldung nach hier, sobald

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