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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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und zuverlässigsten Leute wurden bereits ermordet: Bodini und Campari.«
    Mein Mißtrauen war immer noch wach. Bisher hatte ich es für sehr wahrscheinlich gehalten, daß die beiden auf de Sicas Geheiß getötet wurden. Vielleicht versuchte de Sica nur, mir ein Märchen zu erzählen. Aber die Angst in seinem Gesicht war echt.
    »Es fällt mir wirklich schwer, Ihnen zu glauben, de Sica. Immerhin ist mir bekannt, daß Bodini gegen Sie aussagen sollte. Daran wurde er nach bewährter Methode gehindert.«
    »Ich habe ihn nicht ermorden lassen. Das waren die anderen, die den Verdacht auf mich lenken wollten. Sie wollten, daß ich Ärger mit der Polizei bekomme. Ich hatte keinen Grund, einen so guten Mann wie Bodini zu töten. Er hätte nichts ausgesagt, was mich belasten könnte.«
    »Und wie steht es mit Campari? Sie hatten doch Ärger mit ihm! Eine ganze Menge Ärger!«
    Das war ein Bluff, aber er wirkte.
    »Ärger gibt es immer, aber dieser Ärger ist längst beigelegt.. Campiari wollte meine Tochter heiraten. Zuerst war ich dagegen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn Mike Fabini mein Schwiegersohn geworden wäre.«
    »Eine gute Idee«, nickte ich. »Sein Vater ist das Oberhaupt einer anderen Mafia-Familie. Wenn Sie und der alte Fabini sich zusammengetan hätten, hätten Sie die ganze Unterwelt von New York beherrscht.«
    »Ja, der Plan war gut. Aber es wurde nichts daraus. Schon allein deshalb, weil meine Tochter sich weigerte, Mike zu heiraten. Ich zwinge sie nicht zu einer Ehe mit einem Mann, den sie nicht liebt. Ich habe mich damit abgefunden, daß Marietta ihren Giulio Campari heiraten würde. Der Mann war tüchtig, intelligent und strebsam. Er hätte es weit bringe.n können.«
    »Wie reagierte Fabini, als Sie ihm sagten, daß aus den Hochzeitsplänen nichts werden würde?«
    »Er ist endgültig übergeschnappt, dieser alte Schwachkopf. Er hat sich aufgeführt wie ein Irrer und gedroht, mich umzubringen. Ich habe ihn nicht ernst genommen. Fabini ist längst nicht mehr der alte. Ich glaube, er war noch nie ganz richtig da oben.«
    »Da haben Sie wohl recht«, sagte ich. »Die Musterungskommission hat ihn damals abgelehnt, weil die Armeeärzte ihn für verrückt hielten.«
    »Inzwischen ist es mit ihm noch schlimmer geworden«, sagte de Sica. »Daß einer verrückt ist, nun ja, auch in der Politik hat es schon Verrückte gegeben, die Karriere machten. Bisher hat es keinen Menschen gestört, daß Fabini ein bißchen sonderbar ist. Einen leichten Hieb hat schließlich jeder. Aber Fabini hat den letzten Rest von Verstand verloren. Die Syphilis hat ihm das Gehirn aufgeweicht. Der Mann ist vollkommen unzurechnungsfähig. Ihm ist jede Dummheit und jede Schweinerei zuzutrauen. Er hat es sich in den Kopf gesetzt, sich an mir zu rächen. Und das wird er tun.«
    »Gibt es noch einen Grund für Fabinis Haß auf Sie außer der geplatzten Heirat seines Sohnes und Ihrer Tochter?«
    »Ja. Vor einem Jahr wurde einer seiner Verwandten von einem Unbekannten erstochen. Fabini hat es sich aus irgendeinem Grund in den Kopf gesetzt, daß ich dahintersteckte. Es kostete mich viel Mühe, ihm diesen Unsinn auszureden. Die Hochzeit unserer Kinder sollte unsere Versöhnung besiegeln. Weil daraus nichts wurde, glaubt er, daß ich damals doch den Mord an seinem Neffen befohlen habe.«
    »Und Sie glauben, daß Fabini einige Ihrer Leute bestochen hat?«
    »Das glaube ich nicht nur, das weiß ich sogar. Ich weiß nur nicht, wer auf seiner Liste steht. Wenn ich es wüßte, würde ich mich nicht an Sie wenden. Ich hätte nie gedacht, daß ich einmal einem FBI-Mann mehr vertrauen würde als meinen eigenen alten Freunden und meinen Leibwächtern.«
    »Ich begreife das immer noch nicht ganz. Wenn Fabini vollständig verrückt geworden ist, wie kann er dann noch eine so große Organisation leiten? Wie gelingt es ihm, seine Autorität zu wahren?«
    »Sie wissen doch selbst, Cotton, daß Sie die führenden Leute der Mafia nicht mit normalen Maßstäben messen können. In den Augen der braven Bürger sind wir doch alle verrückt. Und viele von uns sind es wohl auch tatsächlich. Wir sind im Dreck und Elend aufgewachsen, wir haben uns mit dem Messer und dem Revolver nach oben gearbeitet – all das hinterläßt Spuren. Unsere Autorität hängt nicht davon ab, ob wir eine medizinische Bescheinigung bringen können, daß wir geistig gesund sind. Unsere Autorität hängt davon ab, daß wir unseren Befehlen Nachdruck verleihen können. Solange man uns gehorcht,

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