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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Universitätsklinikum angeschlossen. Es war der letzte alte Bau in einer Gruppe neuer Häuser, der wirkte, als hätte man einfach vergessen, ihn abzureißen. Den Eingang zierten zwei hüfthohe Löwenstatuen, deren unbewegliche Gesichter allen Besuchern entgegensahen. Welchen Zusammenhang es zwischen den Großkatzen und dem Geschehen hinter diesen Mauern gab, wollte Babel aber nicht einfallen. Ein unauffälliges weißes Emailleschild gab Auskunft über die Öffnungszeiten und Notfalltelefonnummern.
    Nachdem Babel das Gebäude betreten hatte, blieb sie im Flur stehen. Die Kühle des Gebäudes rührte nicht nur von der fehlenden Sonne her, sondern auch von den Toten, die hier in hoher Dichte auf der anderen Ebene vorüberzogen. Wie ein sanfter, aber kalter Windhauch streiften sie Babel, die auch noch den letzten Knopf ihrer Jacke schloss. Doch wärmer wurde ihr dadurch nicht.
    Hier ist der Tod zu Hause, dachte sie.
    Dann müsstest du dich doch heimisch fühlen.
    Nein, ich hab dein Tod nie nahegestanden. Ich bin ihm nur zu nah gekommen. Das ist ein Unterschied.
    Während sie die Treppe hinaufstieg, musste sie an Hilmar denken und daran, wie er gestorben war, weil sie Sam nicht davon abgehalten hatte, auf ihn einzuschlagen. Das Splittern seiner Knochen konnte sie immer noch hören.
    Was hast du erwartet von einem Kerl, dessen Vater ein Dämon ist? Du kannst froh sein, wenn er dir nicht dein Herz rausreißt.
    Aber genau das hatte Sam ja getan. Dass er ihr dafür seines gegeben hatte, machte es so schwierig, sich von ihm zu lösen.
    Langsam ging sie weiter und folgte der Beschilderung zu einem Sekretariat, hinter dessen Tür eine aufgeregte und verärgerte Stimme zu hören war. Einen Augenblick zögerte Babel, aber als die Wörter verstummten, klopfte sie an und trat ein.
    Eine Frau in Babels Alter und einem ähnlichen Kostüm sah ihr mit gerunzelter Stirn entgegen. »Ja?«, fragte sie scharf.
    »Ich komme von der Versicherung, ich hatte angerufen.«
    Die Frau schaute nicht freundlicher drein, schien sich aber ein wenig zu entspannen. »Oh, ich dachte schon, Sie wären von der Presse.«
    »Nein, keine Presse.«
    Die Frau nickte und brachte endlich ein kleines Lächeln zustande. »Seit heute Morgen klingelt das Telefon fast ununterbrochen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Wenn in der Stadt eine Leiche verschwand, war das natürlich ein gefundenes Fressen für die Presse. Irgendeiner von Madames Freunden hatte offenbar den Mund nicht halten können.
    »Professor Mahlerwartet bereits auf Sie.« Die Frau erhob sich von ihrem Platz und winkte Babel, ihr zu folgen. Gemeinsam schritten sie den Gang hinunter, tiefer hinein in den Bauch der Gerichtsmedizin und vorbei an einer Reihe undurchsichtiger Türen, an denen lediglich kleine Schilder anzeigten, was dahinter geschah. Vor einer Milchglastür blieben sie schließlich stehen. Die Sekretärin klopfte energisch und drückte im selben Augenblick die Klinke nach unten.
    »Ihr Termin ist da«, sagte sie, während sie den Kopf wie eine Schildkröte nach vorn streckte. Sie hielt Babel die Tür auf, trat aber nicht selbst ins Zimmer. Stattdessen ließ sie Babel mit dem Institutsleiter allein.
    Professor Mahler war ein kleiner Mann. Schmal, mit einer nervösen Aura, der nie die Finger stillhalten konnte. Ein stetes Zwinkern verhinderte längeren Augenkontakt, und als er Babel die Hand reichte, konnte sie die Finger kaum schließen, bevor er ihr die Hand auch schon wieder entzog. Geschäftigkeit war sicher die eine Hälfte seines Erfolgs, der ihn an die Spitze seines Instituts gebracht hatte.
    »Wollen Sie einen Kaffee?«, fragte er und sprach dabei genauso schnell, wie er sich bewegte.
    »Nein, danke.«
    In der Unterwelt soll man nichts essen, wenn man nicht für immer dort bleiben will.
    Die Gerichtsmedizin kam Babel ein wenig vor wie die moderne Version dieser alten Sage. Eine Unterwelt aus Stahl und Chrom, die nach Chlor und Desinfektionsmittel roch. Widerwillig nahm sie Mahler gegenüber am Schreibtisch Platz.
    Der Anfang des Gesprächs gestaltete sich schwierig, denn obwohl Mahler es gewohnt war, über Tote zu reden, spürte sie das Zögern in seinen Antworten. Das überraschte sie allerdings nicht, immerhin ging es hier auch um seinen Kopf. Als angebliche Angestellte der Versicherung, die das Bestattungsunternehmen vertrat, stand sie nicht gerade auf seiner Seite, wenn es darum ging, einen Schuldigen für das Verschwinden der Leiche zu finden.
    Immerhin musste Madame Vendome

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