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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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hätte.
    Und noch ein anderer Gedanke hatte sich in ihrem Kopf eingenistet, den sie nicht wieder loswurde.
    Hin und wieder warf sie einen Blick auf das Telefon, das in einiger Entfernung im Regal stand.
    Sie hatte lange darüber nachgedacht, wie sie bei ihren Nachforschungen weitermachen sollte, und immer wieder war sie zu derselben Erkenntnis gekommen: Tom konnte sie nicht in diesen Privatclub hineinbringen, aber vielleicht Sam?
    Mit Begehrlichkeiten kannte er sich aus, und möglicherweise hatte er seit seinem Zuzug in diese Stadt auch danach gesucht. Mit seinem Aussehen standen ihm die Türen zu sämtlichen Privatclubs dieser Welt offen, daran hatte sie keinen Zweifel. Wenn er wollte, konnte er sehr charmant sein. Seine größte Fähigkeit hatte schon immer darin bestanden, dass er in der Lage war, den Leuten das Gefühl zu geben, dass er sich allein auf sie konzentrierte.
    Er vermittelte den Eindruck, dass sich die Sonne zur Abwechslung mal um einen Kiesel drehte.
    Und er war die Sonne.
    Bevor man sich versah, konnte man sich ein Leben ohne diese Aufmerksamkeit nicht mehr vorstellen. Jeder Club, in dem er auftauchte, würde weitere Gäste anziehen.
    Sollte sie ihn anrufen? Würde er ihr glauben, dass sie ihn nur anrief, um etwas herauszufinden, oder würde er denken, dass sie seine Stimme hören wollte?
    Glaubte sie sich denn selbst?
    Seit sie ihn vor ein paar Wochen wiedergesehen und die Dämonenebene gekostet hatte, brannte die Erinnerung an ihn in ihrem Blut, als wäre sie von den magischen Energien immer noch high. Sie konnte die Sehnsucht tief in sich spüren.
    Dir ist schon klar, dass du wie die meisten Frauen bist? Du willst immer das, was du gerade nicht hast. Wenn du bei ihm bist, wirst du dich nach Tom sehnen. Das ist wirklich erbärmlich.
    Ist es tatsächlich so einfach?
    Sag du es mir.
    Wie hypnotisiert stand sie auf und ergriff das Telefon. Dreimal wählte sie seine Nummer und unterbrach die Verbindung, und als er beim vierten Mal tatsächlich abnahm, hätte sie vor Schreck beinahe das Telefon fallen lassen.
    »Ich bin s«, sagte sie nach ein paar Herzschlägen und kam sich albern vor.
    »Hallo.« Er schaffte es, weder verärgert, erfreut noch sonst irgendwie zu klingen, und für einen Moment brachte sie allein der Klang seiner Stimme aus dem Gleichgewicht.
    »Ich … arbeite an einem neuen Fall«, sagte sie stockend. »Vielleicht kannst du mir dabei helfen …«
    »Ist das der Grund, warum du anrufst?«
    »Ja.«
    »Die letzten Jahre hast du mich nie um Hilfe gebeten.«
    »Und?«
    »Nichts. Ich stelle es lediglich fest.«
    Sein selbstgefälliges Grinsen konnte sie sogar durchs Telefon hören, und schon wieder stellten sich ihr die Nackenhärchen auf, weil er sie so reizte. »Willst du nun hören, warum ich anrufe oder nicht?«
    »Aber ja doch. Ich brenne geradezu vor Neugier.«
    »Kennst du einen Club namens Venus Cage?«
    Ein dunkles Lachen folgte. »Was hat dein Fall damit zu schaffen?«
    »Ein Hinweis geht in diese Richtung. Ich dachte daran, dem nachzugehen.«
    »Du meinst, hinzugehen?« Er schien sich prächtig zu amüsieren.
    »Kannst du mich reinbringen?«
    »Glaub mir, das ist nicht dein Ding.«
    Bei der Vorstellung, was er in diesem Club getrieben haben könnte, krampften sich ihre Finger um das Telefon.
    »Ich geh ja nicht zum Vergnügen hin«, erwiderte sie gepresst.
    »So solltest du aber aussehen, sonst werden sich dir keine Türen öffnen. Ich kenne dich, Babel, du hältst deine Angelegenheiten lieber privat, und glaub mir, in solchen Läden ist nichts privat.«
    »Es ist wichtig. Kannst du mich nun reinbringen oder nicht?«
    Eine Weile war es still am anderen Ende, dann sagte er gelassen: »Wenn es sein muss. Aber eine Hand wäscht die andere.«
    »Vergiss es.«
    »Ich meinte es nicht wortwörtlich, Schatz. Du musst nicht mit mir schlafen.«
    Seine Stimme weckte gefährliche Bilder in ihrem Kopf. Sie konnte sich so gut an seinen Körper erinnern. An jeden Muskel, jede Bewegung, und auch an die Narben, die er von seinen zahlreichen Streitigkeiten davongetragen hatte.
    »Du kommst einfach bei mir vorbei. Hier, in meiner Boxhalle.«
    »Du willst, dass ich mir deine Boxhalle anschaue?« Jetzt war es an ihr, überrascht zu sein.
    »Ich bin eben stolz darauf. Ich hab dir doch schon beim letzten Treffen gesagt, dass ich mir etwas aufbauen will. Ich bin s leid, immer durch die Gegend zu ziehen. Hier gefällt’s mir.«
    Stolz hatte mit der ganzen Sache wohl weniger zu tun. Er war wie eine

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