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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Schlüssel im Zündschloss umdrehte, sah sie Babel grinsend von der Seite an. »Das hast du mir nicht erzählt. Es war Karl, und er hatte auch schon drei Bier intus. Das war an dem Abend, als er sich fast mit dem Wirt geprügelt hätte, weil der ihm erzählt hatte, er müsse bei dem Namen Dolly immer an das Klonschaf denken.«
    »Okay, ich nehme alles zurück, wahrscheinlich ist Xotl wirklich der Normalste unter uns.«
    Tamys Antwort auf so viel Selbsterkenntnis bestand in einem lauten Lachen, das bis zur nächsten Ampelkreuzung anhielt.

11
    Tamy setzte Babel vor dem Büro ab, und schon als sie das Gebäude betrat, spürte sie Judiths Anwesenheit in seinen Mauern. Die magische Signatur hing noch in der Luft, vermutlich war ihre Schwester erst kurz vor ihr eingetroffen. Auguste konnte sie jedoch nicht fühlen.
    Als Babel nur noch wenige Stufen vom Büro entfernt war, ging plötzlich die Tür auf, und Yolanda stürmte hinaus. Ohne ein Wort sprintete sie mit rotem Kopf wutschnaubend an Babel vorbei und knallte im Erdgeschoss die Wohnungstür hinter sich zu.
    Irritiert schaute Babel ihr einen Moment lang nach, bevor sie sich wieder umdrehte. Breitbeinig stand Karl wie der germanische Rächer, mit dem er so viel Ähnlichkeit besaß, im Türrahmen und zog an einem Zigarillo. Man konnte glauben, er hätte in der Tat eine ganze römische Legion in die Flucht geschlagen, der Zufriedenheit nach zu urteilen, die sich auf seinem Gesicht zeigte.
    »Mein Gott, was hast du denn zu ihr gesagt?«, fragte Babel amüsiert.
    »Dass sie mal den Stock aus ihrem Hintern nehmen soll. Möglicherweise hätte sie dann mehr Spaß im Leben.«
    Anerkennend pfiff sie durch die Zähne. »Du machst keine halben Sachen, was?«
    Er pustete einen dicken Rauchkringel in die Luft. »Es war ihre Schuld. Sie ist hochgekommen und hat verlangt, dass ich Dolly leiser drehe.«
    »Verstehe, das grenzt natürlich an Majestätsbeleidigung.«
    Er nickte und klopfte mit dem Zeigefinger auf den Anhänger, der an einer Kette um seinen Hals hing und Dollys Bild enthielt. Die Ironie ihrer Aussage schien ihm vollkommen entgangen zu sein.
    Kopfschüttelnd ging Babel an ihm vorbei ins Büro, in dem es nach Judiths Parfüm roch, das sogar schwer genug war, um Karls Zigarillorauch zu überdecken.
    Judith selbst saß auf dem Schreibtisch, die langen Beine übereinandergeschlagen, ein Leopardenmini verdeckte dabei gerade das Nötigste. An den Füßen baumelten schwarze Lackpumps, deren Absätze auch als Mordinstrumente gelten konnten.
    Manchmal hätte man wirklich bezweifeln können, dass sie verwandt waren.
    Mo stand vor ihr und war offenbar hingerissen, während Judith ihm den Arm tätschelte und über etwas lachte, das er gesagt haben musste.
    »Du weißt schon, dass sie auch eine Hexe ist, ja?«, sagte Babel und hing ihre Jacke an die Garderobe. Ihre Springerstiefel klangen laut auf den Holzdielen.
    Mo steckte nur die Hände in die Hosentaschen und sah sie an, als wisse er nicht, was sie meine. Sein T-Shirt trug den Schriftzug You NUCK!, und es dauerte ein paar Sekunden, bis Babel den Witz verstand und den falschen Buchstaben ersetzt hatte. Mos giftgrüne Hose mit den blauen Hosenträgern bildeten gemeinsam mit seinem rotgefärbten Haar ein stechendes Farbensemble, das jeden Betrachter aufweckte.
    »Bist du vielleicht farbenblind, ist das das Problem?«, fragte sie ihn mit ernster Miene, aber wie immer war er über jede Kritik an seiner Person oder Kleidung erhaben.
    »Kann nicht jeder so langweilig rumlaufen wie du. Die Farben sind Ausdruck meiner Persönlichkeit.«
    »Und was für eine feine Persönlichkeit das ist.«
    »Hexenbruuut … tuuut nicht guuut …«, schallte es aus dem Käfig.
    Mo grinste sie an, und Babel wandte sich an Judith, die gerade ihre Fingernägel betrachtete. »Du hast dich schon mit unserem Maskottchen bekannt gemacht?«
    Judith blickte auf. »Ja, er hat mich wissen lassen, was er von meinem Parfüm hält.«
    »Gestaaank … krik …«
    Als sie näher an den Schreibtisch trat, sah sie Judiths Augenringe und spürte wieder die Verschiebung in ihrem magischen Netz. Obwohl ihre Schwester reichlich Make-up trug, konnte sie die Spuren einer schlaflosen Nacht nicht ganz verdecken.
    »Wie geht s dir?«, fragte Babel schon milder gestimmt, während sie sich setzte und nach dem Poststapel griff, den Karl auf ihre Seite des Schreibtischs schob.
    »Ganz gut.«
    »Mhm.«
    »Gibt’s ein Problem?«, mischte sich Mo ein, der es sich auf seinem bevorzugten

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