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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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gelacht.
    Erschöpft trat sie den Rückzug an. »Ich glaube, ich habe alles gesehen, was ich sehen sollte. Lass uns wieder nach unten gehen.« Langsam ging sie aus dem Zimmer, als hätte sie Gewichte an den Beinen, die ihr jeden Schritt von ihm fort erschwerten.
    An der Wohnungstür griff er nach ihrem Arm und drehte sie zu sich um. An der Stelle, wo seine Finger ihre Haut berührten, übertrug sich Wärme auf Babel. Sein Gesicht war ihr so nah, dass sie den Kopf zur Seite drehte, aus Angst, sie könnte ihre Stirn an seine legen.
    »Wolltest du nicht etwas über den Club wissen?«, fragte er, als würde ihn ihre Begegnung nicht aufwühlen. Sanft strichen seine Finger über ihre Wange, dort, wo noch die letzte Schwellung von ihrem Zusammenstoß mit dem Dämon zu sehen war. »In was lässt du dich nun schon wieder verwickeln?«
    Sie seufzte und fragte sich, ob er ihren rasenden Herzschlag hören konnte. »Erinnerst du dich an die Hexe, die Mikhail getötet hat? Ihre Leiche ist verschwunden. Da ihr Geist nicht auf der Totenebene ist, müssen wir davon ausgehen, dass ein Nekromant sie benutzt.«
    Er runzelte die Stirn. »Wüsstest du nicht, wenn eine neue Hexe in der Stadt ist?«
    »In letzter Zeit war ich zu beschäftigt, meine Rippen zu heilen und Clarissa im Auge zu behalten. Ist ja nicht so, dass jedes Mal Alarmglocken losgehen, wenn ein magisch Aktiver hierherkommt. Kann schon sein, dass ich da was übersehen habe.« Sie lehnte den Kopf an die Tür und schloss für einen Moment die Augen. Die Erschöpfung machte sich körperlich bemerkbar, ihre Glieder kamen ihr bleischwer vor. »Außerdem ist Judith mit einem Ombre bei mir aufgetaucht, kannst du dir das vorstellen? Angeblich hat ihr neuer Freund rein gar nichts mit der Vendome-Sache zu tun. Dafür hat irgendein anderer Nekromant ein paar Tote auf Judith angesetzt. Man könnte fast den Eindruck kriegen, es wimmelt geradezu von Nekromanten. Natürlich erwartet sie, dass ich ihr helfe, dieses Problem zu lösen.«
    »So ein Blödsinn. Wenn etwas geht wie eine Ente …« Er machte eine abwinkende Handbewegung.
    »Ja, ich glaube auch nicht an Zufall, aber … Der Club ist eine Spur. Mehr habe ich im Moment nicht.«
    Skeptisch betrachtete Sam sie, aber dann ließ er sie los und nickte. »Na schön, komm heute Abend dorthin, gegen neun.«
    Ein paar Herzschläge lang stand sie noch unentschlossen da, bevor sie sich abrupt umdrehte und flüchtete. Er unternahm keinen Versuch, ihr zu folgen. Je weiter sie sich von ihm entfernte, desto dünner wurde die magische Verbindung zwischen ihnen.
    Als sie die Halle betrat, stand Tamy am Ring und sah den beiden Männern zu, die ihren Trainingskampf begonnen hatten. Sie sprach mit dem Trainer, der hin und wieder mürrisch nickte. Nachdem sie Babel gesehen hatte, klopfte sie ihm auf die Schulter und verabschiedete sich mit einem Nicken.
    »Alles klar?«, fragte sie, als Babel bei ihr angekommen war. »Du bist blass wie ein Laken.«
    »Es geht mir gut.«
    »Hat sich der Aufwand wenigstens gelohnt?«
    »Wie man’s nimmt. Er hat versprochen, mich in den Club reinzubringen, damit ich sehen kann, ob ich eine Spur finde. Wäre ich nicht hergekommen, hätte er das nicht getan, so viel steht fest. Er liebt seine kleinen Machtspiele.«
    Während sie gemeinsam die Halle durchquerten und auf den Ausgang zusteuerten, warf Tamy ihr einen irritierten Blick zu. »Ehrlich, vielleicht solltet ihr alle mal ’ne Therapie machen.«
    »Wer nicht?«, erwiderte Babel und ließ die Feuerschutztür hinter sich ins Schloss fallen.
    Kopfschüttelnd kramte Tamy den Autoschlüssel aus der Jackentasche. »Langsam glaube ich wirklich, dass Xotl der Vernünftigste von euch allen ist.«
    Empört folgte Babel ihr zum Auto. »Der ist ein Papagei!«
    »Kein Wunder, dass er sich keine menschlichen Beklopptheiten aneignet.«
    »Danke, seine dämonischen reichen mir vollkommen. Gestern zum Beispiel hat er einen vegetarischen Döner und eine Flasche Kleiner Feigling verlangt!« Sie hob die Hände und sah Tamy über das Autodach hinweg finster an. »Glaub mir, mittlerweile habe ich den Verdacht, dass ihn die Dämonenebene damals höchstselbst ausgespuckt hat, weil er ihr zu anstrengend geworden ist.«
    »Sagt ausgerechnet die Frau, die ihrem verantwortlichen Finanzamtsmitarbeiter eine Gürtelrose beschert hat, nur weil sie die Einkommenssteuer nicht rechtzeitig fertig hatte!«
    »Das hätte ich dir nie erzählen dürfen«, stellte Babel fest und stieg ein.
    Als Tamy den

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