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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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ihre Leiche dann irgendwo findet, werden sie den Fall abschließen. Niemand wird sie mit ihm in Verbindung bringen können, wenn er sie nicht mit in die Öffentlichkeit genommen hat.«
    »Das sind ja tolle Aussichten.« Erschöpft rieb sich Babel über die Augen. »Ist damit zu rechnen, dass er noch weitere Zombies erschafft?«
    Auguste überlegte einen Moment, bevor er antwortete: »Vermutlich nicht. Zumindest nicht hier. Wie gesagt, es ist eher untypisch, sich an einem Ort niederzulassen, an dem bereits Hexen leben, die keine … nun, die nicht auf diese Art Magie spezialisiert sind. Deshalb würde ich vermuten, dass er auf der Durchreise ist.«
    Tom schnaufte und warf Auguste einen düsteren Blick zu.
    Babel konnte es ihm nicht verdenken. »Du glaubst also nicht, dass er die Stadt übernehmen will?«
    »Nein, die nekromantischen Rituale kosten Kraft. Da ist es nicht besonders clever, auch noch eine Auseinandersetzung zu beginnen.«
    »Wahrscheinlich müssen wir also abwarten, bis dieser Nekromant sein Produkt entwickelt hat und auftaucht«, stellte Babel frustriert fest. »Der Kerl von der Gerichtsmedizin ist jedenfalls keine Hilfe. Die Signatur des Nekromanten haben wir nicht, und das magische Netz der Stadt verrät ihn auch nicht. Wie soll ich ihn da finden?«
    »Ich könnte ihn für dich finden«, sagte Judith und stellte die Tasse auf dem Tisch ab. »Mit demselben Trick, mit dem du bei dieser Dämonensache die Totenenergie aufgespürt hast, können wir auch den Nekromanten und seinen Zombie finden. Ich meine, der ist ja eine wandelnde Eissäule.«
    Dem Nekromanten musste Totenenergie anhaften. Hexen benötigten Holzasche, um das Energienetz für sich sichtbar zu machen, aber Vögel konnten aufgrund ihrer besonderen Retina die magischen Linien immer erkennen. Wenn man die Sicht der Hexe mit der des Vogels verband, war es möglich, ebenfalls das magische Netz zu sehen.
    Babel blickte sie skeptisch an. »Du hast deine Krähen aber nicht hier …«
    »Pff, ich bitte dich. Glaubst du etwa, dass ich nur mit Krähen arbeite?« Sie zog eine Augenbraue hoch und schaute fast ein bisschen beleidigt drein. »Ich kann alle möglichen Vögel benutzen. Nicht nur die, die schwarz glänzen.«
    Abwehrend hob Babel die Hände. »Entschuldige bitte, ich wollte dir kein Klischee unterstellen, nur weil deine Katze Merlin heißt. Aber du hast keinen bei dir, oder?« Misstrauisch schielte sie zum Fenster, aber auf den Fensterbänken saß keiner von Judiths Vögeln.
    Als Judith den Blick bemerkte, stand sie mit einem gemurmelten »Also wirklich« auf und trat ans Fenster. Sie öffnete es, stieß einen kurzen Pfiff aus, und sofort brach ihre Magie wie ein Vulkan aus ihr heraus. In kurzen Wellen erreichte sie Babel.
    Judith hob den Arm auf Augenhöhe, und nach nur wenigen Sekunden ließ sich ein Spatz darauf nieder.
    »Du machst wohl Witze.« Babel erhob sich ebenfalls. Mit in die Hüfte gestemmten Händen ging sie ein Stück auf Judith zu.
    »Keineswegs.« Lächelnd schaute Judith auf den kleinen Vogel hinab und strich ihm mit dem Zeigefinger zärtlich übers Gefieder.
    »Du willst mir erzählen, dass du einen trainierten Spatz hast?«
    Tom brach in Gelächter aus, versuchte aber, es zu unterdrücken, als er von Babel einen finsteren Blick auffing. Versöhnlich hob er die Hand. »Das ist doch gar nicht dumm. Sie sind flink, haben keine Angst vor Städten, sind unauffällig und passen überall rein. Die idealen Spione.«
    »Schon mal dran gedacht, sie an den Bundesnachrichtendienst auszuleihen?«
    Das Lächeln, das Judith daraufhin zeigte, machte Babel Angst.
    Sam hatte recht, sie war wirklich viel zu naiv. Wer hätte das angenommen von jemandem, der schon mit sechzehn zu Hause ausgezogen war und eine Weile in besetzten Häusern gewohnt hatte. Aber Judith wusste ihr Talent schon immer zu nutzen -auch wenn Babel nicht glaubte, dass sie Spionagevögel für den BND ausbildete.
    Zumindest nicht ernsthaft.
    »Wir müssen ihn allerdings auf die Totenenergie einschwören«, gab Judith zu bedenken, während sie die Zeigefinger abwechselnd übereinander hielt, damit der Spatz etwas zu klettern hatte.
    »Urd hat neulich einen toten Vogel ins Haus geschleppt«, sagte Babel. »Der müsste noch in der Mülltonne liegen. Hilft das?«
    Ihre Schwester nickte und schaute auffordernd in die Runde, wer sich erbarmen würde, den Vogel zu holen. Ein paar Sekunden verstrichen, in denen sich niemand rührte. Babel hoffte, dass sich Auguste freiwillig meldete

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