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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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glühten.
    Langsam stand Tom auf.
    »Geh bitte nach Auguste sehen. Ich glaube, seine Nase ist gebrochen«, sagte Babel und sah Tom bittend an.
    Zweifelnd blickte er zwischen Sam und ihr hin und her.
    »Ich hab das im Griff«, sagte sie, und zögerlich nickte er.
    Sam schaute ihm finster hinterher, als er das Zimmer verließ und die Tür offen ließ.
    »Erklärst du mir jetzt, was das Ganze soll?« Sie trat auf Sam zu.
    Störrisch verschränkte er die Arme, seine Schultern zitterten vor Wut, und seine Zähne schlugen aufeinander. Er war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren, das konnte sie sehen. Es fehlte nicht viel, und er würde vor Wut explodieren.
    »Rede mit mir, Sam.«
    Doch das Sprechen schien ihm schwerzufallen. »Erinnerst du dich an das Foto, das du in meiner Wohnung gesehen hast?«, begann er schließlich.
    Wie könnte sie diese Frau vergessen?
    Diese andere Hexe, die es geschafft hatte, sein Herz zu fesseln.
    »Als dieser Kerl noch ein Ombre war, war er nicht nur ein kleines Licht, Babel. Er steckte bis über beide Ohren in der Totenbeschwörung.« Seiner Stimme war der Abscheu anzuhören.
    »Heißt das … du kennst ihn?«
    Ein kurzes Nicken.
    Es war nicht vollkommen verwunderlich. Sowohl Sam als auch Auguste waren viel herumgekommen, und Typen wie sie zog es immer in die großen Städte. Die magisch Aktiven und auch die, die über sie Bescheid wussten, liefen sich nun mal früher oder später über den Weg.
    »Aber wie …«
    Ein Grauen erfasste sie, das ihr das Atmen schwer machte. Sie hatte das Gefühl, eine Schlinge würde sich um ihren Hals legen, denn mit einem Mal schienen die Zufälle der letzten Zeit eine erschreckende Ordnung zu ergeben – sie konnte nur noch nicht erkennen, welche.
    »Er hat sie gefunden … nach ihrem Unfall …«, murmelte Sam, und sein Blick wurde abwesend. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein Schmerz, der nichts mit seinen Verletzungen zu tun hatte. Er reichte viel tiefer.
    Als sie begriff, was er da sagte, schnappte sie entsetzt nach Luft.
    »Er hat sie zum Zombie gemacht … Ich hab s nicht sofort gemerkt … Bei ihrer Beerdigung haben sie eine Urne in der Erde versenkt. Ich hatte ja keinen Grund, mit so was zu rechnen. Es hat Wochen gedauert, bis die ersten Gerüchte auftauchten.« Er ballte die Fäuste, und Babel hockte sich neben ihn.
    Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihr Gesicht an seinen Hals, versuchte zu begreifen, was hier gerade geschah. Wo hatte sich all das ereignet? Wann? Wieso hatte sie nie davon erfahren?
    Was hättest du dann getan? Ihm beigestanden? Zugesehen, wie er wegen einer anderen Frau leidet?
    Ich hätte ihn nicht allein gelassen.
    »Am Anfang habe ich nicht darauf gehört. In solchen Kreisen wird viel Unsinn erzählt, wenn sich jemand wichtigmachen will. Aber irgendwann konnte ich die Geschichten nicht mehr ignorieren.«
    »Was hast du getan?« Sie hatte Angst vor der Antwort.
    »Ich bin der Sache nachgegangen.«
    »Hast du … Hast du sie gesehen?« Ihre Worte waren nur noch ein Flüstern.
    Er nickte, und sein Griff um sie wurde fester. »Sie war nicht mehr dieselbe. Fast hätte ich sie gar nicht erkannt …« Er löste sich von ihr, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Babel, ich weiß, dass ich kein besonders guter Mensch bin, aber das …« Er schüttelte den Kopf. »Das könnte ich nicht.«
    Wie betäubt saß sie neben ihm. Nie hätte sie vermutet, dass Auguste und Sam eine gemeinsame Vergangenheit besaßen. Obwohl sie wusste, dass Auguste ein Mitglied der Ombres gewesen war, hatte sie nie richtig begriffen, was das bedeutete. Dieses Foto an Sams Wand verknüpfte ihre Vorstellung mit der Wirklichkeit.
    »Was hat er mit ihr gemacht?«
    »Glaub mir, das willst du nicht wissen. Du hast keine Ahnung, wie viele Diener die Ombres haben, die ihnen ihre alltäglichen Lasten abnehmen oder auch bei größeren Dingen behilflich sind. Für die Nekromanten sind die gezwungenen Toten nichts weiter als Vieh.« Er spie das Wort aus.
    »Was ist passiert? Nachdem du sie gefunden hast?«
    »Ich habe eine Hexe gefunden, die sie zurück auf die Totenebene gebracht hat. Das war der einfache Teil.«
    Ja, die Befreiung selbst war nicht das Problem. Man musste dem Zombie nur Salz zuführen, und schon brach die Verbindung des Toten zu seinem Fleisch. Danach konnte man ihn in die andere Ebene verschieben. Der schwierige Teil war, sich dem wandelnden Toten zu nähern, ohne dass sein Meister es merkte.
    »Babel … ich hab sie da gesehen. Diesen Körper, der

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