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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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ihrem ähnlich sah … all die Bewegungen waren falsch, und trotzdem … steckte da noch etwas von ihr drin. Ich musste …« Er brach ab.
    »… sie ein zweites Mal loslassen?«
    Er nickte.
    »Wie hast du das geschafft?«
    Es dauerte lange, bis er antwortete. Als er es endlich tat, sah er ihr in die Augen, und noch nie hatte sie ihn mit dieser Ernsthaftigkeit etwas sagen hören.
    »Ich habe an dich gedacht.«

19
    Babel wusste nicht, wie lange sie dagestanden und ihn angesehen hatte. Jedenfalls begriff sie plötzlich mit absoluter Klarheit, dass sie sich niemals ganz von ihm entfernen konnte. Er war ein Teil von ihr, ganz gleich, ob er in einer anderen Stadt lebte, ob sie miteinander schliefen oder ob Babel in einen anderen Mann verliebt war. Sam würde immer eine Rolle in ihrem Leben spielen.
    Weil sie aus demselben Holz geschnitzt waren.
    Als sie mit den Fingerspitzen seine Schulter berührte, sah er auf. »Ich werde mir den Kerl vornehmen, Babel, das kannst du mir nicht ausreden. Damals ist er verschwunden, bevor ich ihn mir schnappen konnte, noch mal lass ich ihn nicht entwischen.«
    Sie seufzte. »Verrat mir, was ich machen soll. Judith wird nicht zulassen, dass du ihren Freund umbringst, du kennst sie. Soll ich zusehen, wie sie sich zwischen euch schmeißt? Denn das ist genau das, was sie tun wird. Dass du es mit ihm aufnehmen kannst, trau ich dir zu, auch wenn er inzwischen seine Magie aktiviert haben dürfte. Aber zwei Hexen?« Sie schüttelte den Kopf.
    Langsam stand er auf. Sein Blick huschte kurz zur Tür, und sie begriff, dass er abschätzte, ob er es an ihr vorbeischaffen würde, bevor sie ihn mit ihrer Magie aufhalten konnte.
    »Diese Sache hat nichts mit euch zu tun«, erwiderte er.
    »Wenn du Judith angreifst, um an ihn ranzukommen, werde ich ihr helfen, auch gegen dich. Das ist dir doch klar, oder?«
    »Verdammt, Babel!«, rief er und packte sie am Arm. Sein Zorn erzeugte ein Stechen auf ihrer Haut, aber sie wich ihm nicht aus. »Du verstehst nicht, wie …«
    Einem Impuls nachgebend schlang sie die Arme um ihn. Beinahe schmerzhaft erwiderte er die Umarmung. Aber sie beschwerte sich nicht.
    »Um meinetwillen«, flüsterte sie ihm eindringlich ins Ohr. »Lass ihn.« Sie ahnte, was sie davon ihm forderte, aber sie kannte ihre Schwester gut genug, um zu wissen, dass sie Auguste bis aufs Blut verteidigen würde.
    Als Sam tief einatmete, ahnte sie, dass sie gewonnen hatte. Vorsichtig löste er sich von ihr und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. »Ich gebe ihm einen Aufschub, solange deine Schwester mit ihm zusammen ist. Aber sobald sie ihn in die Wüste schickt, gehört sein Arsch mir.«
    »In Ordnung.« Fest küsste sie ihn auf der Mund, seine Hände griffen nach ihrem Haar. In diesem Kuss konnte sie seine Wut spüren, aber auch die Leidenschaft, die zwischen ihnen herrschte.
    Als sie sich wieder voneinander lösten, murmelte er: »Deine Schwester hat einen wirklich schlimmen Geschmack, was Männer betrifft.«
    »Einige Leute sagen das auch über mich.«
    »Kein Wunder, wenn du dich mit Plags einlässt.« Er grinste schief.
    In diesem Moment erklang von unten ein lautes: »Babel!« Es war Judith. »Ich hab ihn.«
    Sie warf Sam einen dankbaren Blick zu, dann drehte sie sich um und verließ das Schlafzimmer. Er folgte ihr, blieb aber auf dem Flur neben dem Wohnzimmer stehen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er würde das Zimmer, in dem der Ombre war, nicht betreten. Ihre Fingerspitzen streiften seinen Arm, als sie an ihm vorüberging.
    Irgendwann würden sie einander all die Geschichten erzählen, die sie in den Jahren fern voneinander erlebt hatten. Er würde ihr den Namen dieser anderen Liebe nennen und sie ihm beichten, dass sie ihn manchmal vermisst hatte, und sie würden einen Weg finden, die Wut aufeinander zu begraben und sich die Verletzungen, die sie durch den anderen erlitten hatten, verzeihen.
    Aber wieder einmal mussten all diese Dinge warten. Mitten in einem Sturm lässt es sich schwer reden.
    Babel betrat das Wohnzimmer und stellte fest, dass Judith noch immer auf dem Sofa saß, die Augen geschlossen, die Stirn vor Konzentration gefurcht. Offenbar hatte sie noch nicht gemerkt, was sich abspielte. Tom hingegen stand mit verschränkten Armen und eiserner Miene am Fenster.
    Dieser Mann hat das Herz eines Riesen, dachte sie, als sie ihn dort stehen sah. Es ist ein Wunder, dass er noch nicht abgehauen ist.
    Ja, man fragt sich, was er nur an dir findet, nicht wahr?
    Auf einem

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