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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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er in meinem Haus wohnen
würde, dann hätte er längst Karla in den Schacht gestoßen.«
    »Das wäre auch
noch eine Möglichkeit«, warf Macho ein.
    Roscoe
richtete sich auf und gähnte demonstrativ.
    »Übrigens
hoffe ich«, sagte Lorinda zu Macho, der den Kater kraulte, »dass du darauf
gefasst bist, eine weitere Flasche Tequila vorzufinden, wenn du nach Hause
kommst.«
    »Ja, daran habe
ich schon gedacht. Roscoe konnte nicht allein das Haus verlassen. Jemand muss
hineingegangen sein, und da ist er rausgelaufen. Wenn du bloß reden könntest,
alter Junge.«
    Hätt-ich's
hatte beschlossen zu reden. Sie sprang von Lorindas Schoß und begann zu
plappern. Vermutlich erzählte sie die Geschichte von den heldenhaften Katzen,
die sich furchtlos gegen hündische Invasoren zur Wehr gesetzt hatten und die
dafür eine dicke Belohnung beanspruchen konnten. Und zwar bitte auf der Stelle.
    Bloß-gewusst
gesellte sich zu ihr und stimmte ihr in allen Punkten zu, während Roscoe nur
hoffnungsvoll den Blick schweifen ließ. Immerhin hatte er seinen Teil zum Sieg
beigetragen.
    »Ja, ja.«
Lorinda ging vor ihnen her in die Küche. »Ihr habt das sehr gut gemacht.
Überaus tapfer und geschickt.«
    Roscoe
schnurrte gut gelaunt vor sich hin und unterbrach sich nur, um zu gähnen.
Macho, der ihn nach wie vor festhielt, musste ebenfalls gähnen.
    »Tut mir leid,
aber das war ein langer Tag«, entschuldigte er sich. »Ein sehr langer sogar.
Ich glaube, wir sollten nach Hause gehen.«
    »Wir sollten
über das Ganze schlafen«, schlug Freddie vor. »Und dann treffen wir uns morgen
so gegen elf, um weiter zu überlegen.«
    »Diesmal
treffen wir uns bei mir«, erklärte Macho, der ein weiteres Gähnen unterdrücken
konnte, während Roscoe diesbezüglich keinerlei Hemmungen hatte.
    »Nimm das für
Roscoe mit.« Lorinda gab ihm eine Dose Lachs mit Forelle von dem allmählich
dahinschwindenden Stapel Gourmet-Katzenfutter. »Ich glaube, das ist seine
Lieblingssorte.« Für Hätt-ich´s und Bloß-gewusst öffnete sie eine Dose Hühnchen
mit Wild.
    »Dann sehen
wir uns morgen«, bestätigte Freddie und öffnete die Hintertür.
    Einer
plötzlichen Laune folgend kam Hätt-ich´s zu dem Schluss, dass die Freiheit noch
verlockender war als Gourmetfutter. Sie schoss zwischen Freddies Füßen
hindurch, sodass die fast den Halt verlor, und verschwand in der Nacht.
    »O nein!«
Lorinda warf die Tür zu, bevor Bloß-gewusst ihr folgen konnte.
    »Nein, das
wirst du nicht tun!« Freddie bekam Bloß-gewusst zu fassen und hielt sie zurück.
»Du willst doch eigentlich gar nicht raus. Bleib hier und iss was.«
    »Jetzt muss
ich die Katzenklappe aufmachen, damit Hätt-ich's ins Haus gelangen kann«,
stöhnte Lorinda. »Und Bloß-gewusst kann dann auch noch rauslaufen. Ich wollte
die Klappe geschlossen lassen, damit ich heute Nacht weiß, wo die beiden sind.«
    »Man hat
einfach immer die schlechteren Karten, wenn man mit Katzen zu tun hat«,
versuchte Freddie sie aufzumuntern.
    13
    Macho nahm
seine Verantwortung als Gastgeber sehr ernst. Früh am Morgen war er zur
Bäckerei gegangen und hatte Donuts, Kirschmuffins und Hefeteilchen gekauft, die
jetzt auf dem Tisch auf einem Tablett ausgebreitet lagen. Er füllte das
Milchkännchen auf und stellte es daneben, dann sah er sich um. »Roscoe ist noch
nicht zurück«, murmelte er. »Meine beiden sind schon den ganzen Morgen über
unterwegs«, sagte Lorinda.
    »Ich weiß.
Roscoe lief mit mir aus dem Haus, und dann sah ich, wie er sich mit deinen
Mädchen zusammentat. Die drei sind dann den Hügel hinaufgeklettert.«
    Freddie nahm
ein Hefeteilchen vom Tablett und kaute missmutig darauf herum. Dabei fiel
Lorinda auf, dass sie dunkle Ringe unter den Augen hatte. Allerdings ging sie
davon aus, dass sie selbst keinen viel besseren Anblick bot. Viele Stunden
hatte sie wach gelegen und gegrübelt, was sie getan haben mochte, um sich
Dorians Zorn zuzuziehen, doch ihr wollte einfach nichts einfallen. Und ebenso
wenig kam ihr eine Erklärung in den Sinn, was Freddie und Macho ihm getan haben
sollten. Vermutlich hatten sich die beiden ebenfalls die Köpfe zerbrochen, denn
keiner von ihnen sah aus, als hätte er eine erholsame Nacht verbracht.
    »Hast du heute
Morgen die Fassade des Coffers Court gesehen?«, fragte Macho, während er den
Kaffee einschenkte.
    »Ich habe
gearbeitet«, erwiderte Freddie.
    Lorinda
schüttelte den Kopf und hoffte, dass die beiden
    daraus folgern
würden, sie habe ebenfalls gearbeitet. Tatsächlich war

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