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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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und
ich möchte nicht, dass die beiden in Panik geraten.« Und dass sie dann
womöglich wegliefen, obwohl sie mit der Umgebung noch gar nicht richtig
vertraut waren. Dorian musste sich darüber keine Gedanken machen, seine
tropischen Fische würden nicht ausbüxen, aber wer vierbeinige Haustiere besaß,
der dachte automatisch in ganz anderen Dimensionen.
    »Na, das wirst
du sicher am besten wissen«, sagte Dorian, obwohl sie heraushören konnte, dass
er ihr kein Wort glaubte. »Schade, ich dachte, das wäre was für sie.«
    »Vielleicht
nächstes Mal, wenn es nicht so laut werden kann.«
    Hätt-ich's und
Bloß-gewusst kamen zu ihr und setzten sich vor ihre Füße, um sie aufmerksam zu
beobachten, als sei ihnen klar, dass über sie gesprochen wurde. Lorinda
zwinkerte ihnen zu, woraufhin die beiden sich hinlegten und die Augen
schlossen.
    »Ja, Freddie
ist auch hier«, beantwortete sie Dorians nächste Frage. »Willst du sie
sprechen, oder soll ich deine Einladung weiterleiten?«
    »Ich hab's
schon mitbekommen«, rief Freddie. »Und vielen Dank für die Einladung, ich werde
auch kommen. An dem Abend wird ja sonst ohnehin nichts Wichtiges stattfinden.«
    Karla
schnappte erschrocken nach Luft, während Lorinda nickte und die Zusage
weiterleitete, wenn auch in einer deutlich abgemilderten Formulierung, und sich
dann anschickte, das Telefonat zu beenden.
    »Hoppla!«
Freddie sah Karla ernst an. »Das war natürlich nur inoffiziell, damit wir uns
da richtig verstehen.«
    »Hören Sie«,
sagte sie. »Mir wird langsam klar, was Sie von mir denken müssen, und darüber
bin ich gar nicht glücklich. Jack und ich sind grundverschiedene Menschen. Ich
bin nicht mit allem einverstanden, was er tut, und er ...« Sie unterbrach sich
und stand auf. »Es tut mir wirklich sehr leid. Ich sagte ja bereits, meine
Nerven ...« Dann legte sie eine Hand an die Schläfe. »Und jetzt bekomme ich
auch noch schreckliche Kopfschmerzen. Diese Kopfschmerzen kommen und gehen, und
ich werde sie einfach nicht los.«
    »Mir tut es
auch leid«, entgegnete Freddie. »Was mir nicht gefallt, ist der Gedanke, dass
Sie ein Buch über Ihren Winter mit uns schreiben. Dazu haben wir auch noch
Professor Borley im Dorf, der genau das Gleiche vorhat. Ich bin nicht sehr
taktvoll, das weiß ich. Aber es behagt mir nicht, dass ich nun jedes Wort auf
die Goldwaage legen muss.«
    »Sie könnten
mir ruhig mehr Vertrauen entgegenbringen«, sagte Karla ein wenig vorwurfsvoll.
»Ich würde Ihnen so was nicht antun, keinem von Ihnen. Ich bin keine
Sensationsreporterin. Es wird eine zwanglose Geschichte über ein Jahr in
England werden. Und ich werde Jack wissen lassen, dass er sich von Ihnen allen
erst eine Erlaubnis einholen muss, bevor er seine Fotos abdruckt.«
    »Das ist ja
schon mal was.« Lorinda und Freddie sahen sich an und verschwiegen beide, dass
Macho den Abdruck jeglicher Fotos, die ihn zeigten, rigoros untersagen würde.
    »Vielleicht
wäre es ganz gut, wenn wir das den anderen sagen«, schlug Freddie vor. »Das
wird uns allen das Leben etwas erleichtern.«
    »Oh, würden
Sie das machen?« Karla war sichtlich begeistert. »Ich würde es ja gern selbst
erledigen, aber es ergibt sich kaum eine Gelegenheit, dass ich mal ohne Jack
unterwegs bin. Und wenn er wüsste, dass ich mich für ihn entschuldige und
Zusagen mache, die seine Fotos betreffen, dann würde er mich wahrscheinlich
erwürgen.«
    »Wir kümmern
uns darum«, versicherte Freddie ihr. »Alle im Dorf werden froh sein, dass wir
nicht den ganzen Winter über gleich von zwei Seiten wie unter einem
    Mikroskop
beobachtet werden. Professor Borley mit seinen Interviews ist schon schlimm
genug.«
    Lorinda
verspürte ein plötzliches Unbehagen. Etwas an dieser Situation war ...
    »Danke, vielen
Dank«, sagte Karla. »Ich bin ja so froh. Schließlich habe ich hier überhaupt
keine Freunde, und ich möchte wirklich, dass die Leute mich mögen.«
    »Ja,
natürlich.« Freddies Lächeln hatte etwas Spöttisches an sich, doch das konnte
nur jemand erkennen, der mit ihrem Mienenspiel vertraut war.
    »Tja ...»
Karla schaute sich rastlos um. »Es tut mir leid, aber meine Kopfschmerzen
werden nur noch schlimmer. Da hilft nur, nach Hause zu gehen und sich in einem
abgedunkelten Zimmer hinzulegen. Aber ich bin froh, dass ich mit Ihnen beiden
sprechen konnte.«
    »Ja.« Lorinda
und die Katzen begleiteten sie zur Tür. Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte,
seufzte sie: »Die Ärmste. Sie hat keine Ahnung von Dorians

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