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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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werden doch jetzt nicht etwa ohnmächtig, oder?«
    »Nein, nein,
es geht mir gut.« Plötzlich wurde ihr bewusst, dass Plantagenet Sutton sie
beobachtete und dabei gehässig lächelte. Sollte er etwas in ihren Drink
gemischt haben? »Ich fühle mich nur ein wenig schwindlig.« Falls ja, würde sie
ihm nicht den Gefallen tun, es ihn merken zu lassen. »Der ... der Geruch ...«
    Das
Freudenfeuer brannte knisternd und knackend, aber der Geruch nach verbranntem
Fleisch, der ihr von dort entgegenschlug, hatte etwas Widerwärtiges. Sie war
nicht die Einzige auf der Terrasse, die sich frische Luft zufächelte. Die
Flammen fraßen sich hinauf zu der Puppe auf dem Holzstapel.
    »Lorinda!«,
rief Freddie. »Deine Würstchen werden kalt.«
    »Ich sollte
mich vielleicht besser hinsetzen«, sagte sie und zog sich zurück.
    Kaum hatte sie
sich aus Borleys Griff befreit, stürzte sich auch schon Gemma auf ihn.
    »Kommen Sie
und essen Sie etwas. Es schmeckt köstlich.« Mit einer Hand um seinen Ellbogen
dirigierte sie ihn zielstrebig zum Grill.
    Plantagenet
hatte seinen Posten verlassen und bediente sich bei der reichhaltigen
Würstchenauswahl. Währenddessen schaute sich Betty um, ob auch alle etwas zu
essen bekommen hatten. Zufrieden stellte sie fest, dass das der Fall war.
    Dorian war zu
seinen Gästen zurückgekehrt und wanderte von Gruppe zu Gruppe, wobei er einen
Teller mit einer gebackenen Kartoffel und einem kleinen Würstchen mit sich
herumtrug, das er nicht essen würde. Er machte einen leicht nervösen Eindruck,
so als warte er auf etwas.
    »Er hat doch irgendwas vor.« Das war also auch Freddie
aufgefallen, die sich misstrauisch umschaute. »Worauf wetten wir?«
    »Vorsichtshalber auf gar nichts.« Macho kniff nachdenklich
die Augen zusammen. »Er hat sehr beharrlich betont, dass wir unsere Katzen
mitbringen sollten. Als ob ich meinen Roscoe an einem solchen Abend aus dem
Haus lassen würde! Meint ihr, das könnte damit etwas zu tun haben?«
    »Vielleicht
ja. Er kam mir fast verärgert vor«, erinnerte sich Lorinda, »als ich ihm sagte,
dass Hätt-ich's und Bloß-gewusst zu Hause bleiben würden.«
    »Gemma ist
auch nicht darauf eingegangen«, warf Freddie ein. »Und das ist auch ein Glück.
Ein paar überdrehte Möpse hätten uns hier gerade noch gefehlt.«
    »Wahrscheinlich
dachte er, sie fangen an, die Katzen zu jagen, damit Leben in die Party kommt«,
überlegte Macho mit finsterer Miene. »Denn etwas Leben könnte diese Party nun
wirklich gebrauchen.«
    »Ach, so
schlimm ist es auch nicht«, hielt Freddie dagegen. »Das Essen ist gut, es
regnet nicht, und solange wir zusammenbleiben, ist die Gesellschaft
erträglich.«
    »Das wird sich
gleich ändern«, grummelte Macho, als er sah, dass Plantagenet Sutton auf dem
Weg zu ihnen war.
    »Möchte noch
jemand etwas trinken?«, fragte er. »Wir wechseln jetzt zum Wein. Dorian war
sich nicht sicher, was er anbieten sollte, aber für eine solche Party unter
freiem Himmel empfehle ich einen guten Chianti oder einen Rioja. Das sind so
ziemlich die einzigen Weine, die sich gegen so deftige Würstchen behaupten
können.«
    »Eine gute
Idee«, erwiderte Lorinda automatisch, da ihr klar wurde, dass die anderen
nichts sagen, sondern den Mann nur weiter gelangweilt anstarren würden.
    »Ja, ja. Ich
fürchte allerdings, dass er ein wenig enttäuscht sein wird. Das ist schließlich
seine erste große Party hier, und er wollte einen bleibenden Eindruck
hinterlassen. Aber es wäre eine Beleidigung, einen guten Wein einfach so zu
...«
    Ein gellender Schrei schnitt ihm das Wort ab. Alle Blicke
richteten sich auf Jennifer Lane, die mitten auf der Terrasse stand und
kreischend auf das Freudenfeuer zeigte.
    »O mein Gott!«, keuchte Freddie.
    Die Puppe auf
dem Holzstapel bewegte sich. Zunächst war es nur ein leichtes Schwanken, doch
dann zuckte sie hin und her, da die Flammen sie umschlossen. Ein seltsames
Zischen ging von ihr aus, als würde tausendfach ein letzter Atem ausgehaucht.
Der Gestank nach verbranntem Fleisch wurde immer stärker.
    »Tut doch
was!«, brüllte Jackley und rannte vor den anderen von der Terrasse.
    Die Frauen
kreischten, die Männer brüllten, während sie zum Freudenfeuer liefen. Kurz vor
ihrem Ziel mussten sie stehen bleiben, da die Hitze und die Flammen ein
Näherkommen unmöglich machten.
    »Augenblick.«
Freddie bekam Lorindas Arm zu fassen, als die gerade losrennen wollte. Macho
und Plantagenet hatten bereits die Terrasse verlassen.
    »Aber wir
müssen etwas

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