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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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mit
längst ausgestorbenen Schreibgeräten arbeiteten und mit allen Mitteln den Tag
hinauszögerten, an dem sie sich mit neuen Technologien würden beschäftigen
müssen, war das ein Argument, das Gordie tatsächlich unbezahlbar machte.)
Dorian hatte seinen ganzen Einfluss in die Waagschale geworfen, damit Gordie im
Kellergeschoss des Coffers Court als Hausmeister einziehen konnte, wo er für
den Rest der literarisch tätigen Einwohner von Brimful Coffers in einer Art
Rufbereitschaft sein Dasein fristete. Sein einziger Fehler war der, dass er den
Ehrgeiz verspürte, selbst ebenfalls schriftstellerisch aktiv zu werden, und
davon überzeugt war, sein Ziel erreichen zu können, wenn er den ganzen Tag von
Autoren umgeben war. Es war ein Irrglaube, in dem Dorian ihn auch noch bestärkt
hatte, da er fürchtete, die Dienste eines so begnadeten Handwerkers zu
verlieren.
    »Die Puppe
wird halten«, bekräftigte Gordie. »Ich habe dafür gesorgt, dass die Kinder
nicht an sie rankommen konnten.«
    »Kinder!«,
seufzte Rhylla.
    »Deine Enkelin
muss doch bald hier eintreffen, oder?«, fragte Lorinda und sprang auf das
Stichwort an.
    »Heute Morgen
wurden drei Koffer geliefert. Weit kann Clarice da nicht mehr sein.«
    Sie sahen zu,
wie Dorian um den Holzstapel herumging und die Fackel an die Grillanzünder
hielt, die an strategisch entscheidenden Stellen zwischen den Scheiten
versteckt worden waren. Der Kamerablitz tauchte jede dieser Aktionen in ein
gleißendes Licht. Das Knistern der Flammen übertönte allmählich das Lachen und
die Gespräche auf dem Rasen.
    »Gordie! Die
Würstchen brennen an!« Betty Alvins Aufschrei ließ Gordie herumwirbelten, der
auf den Grill zueilte, auf dem eine Lage verkohlter Würstchen schmorte.
    »O nein, das darf Dorian nicht sehen«, jammerte Betty
entsetzt. »Diese Würstchen haben ein Vermögen gekostet.
    Er wird vor
Wut rasen. Hier, verstecken Sie sie. Wir essen sie später selbst.«
    »Ich nehme
eins«, bot sich Macho an. »Ich mag sie, wenn sie gut durch und knusprig sind.«
    »Ich helfe
mit, die belastenden Beweise zu vernichten«, schloss sich Freddie ihm an. »Wir
werden alle mithelfen«, betonte Lorinda. »Oh, vielen, vielen Dank.« Betty sah
hoffnungsvoll in die Runde. »Sie müssen sie aber nicht wirklich essen.
Vielleicht können Sie sie ja auch für Ihre Katzen mitnehmen.«
    »Das glaube
ich eher nicht«, gab Lorinda beim Anblick der angekokelten Würstchen zurück.
Sie hatte schon genug Arger, weil sie ihre Katzen heute Abend allein gelassen
hatte. Wenn sie ihnen dann noch so etwas mitbrachte, würden sie sie vermutlich
eine Woche lang keines Blickes mehr würdigen.
    »Nein, nein,
das ist nicht nötig«, beteuerte Macho, dessen Roscoe auch besseres Futter
gewöhnt war. »Wir essen sie selbst.«
    »Und selbst das wird nicht nötig sein.« Gordie stapelte die Würstchen auf einer
Serviette übereinander. »Ich gehe später runter und werfe sie ins
Freudenfeuer.«
    »Oh, das ist
eine gute Idee.« Betty Alvins Erleichterung ließ erkennen, dass sie sich
keineswegs darauf gefreut hatte, etwas von dem verkohlten Fleisch essen zu müssen.
»Aber lassen Sie sich nicht erwischen. Warten Sie, bis Dorian weggegangen ist.
Er wird ganz sicher mit ein paar Gästen in sein Arbeitszimmer gehen, um mit
seinen exotischen Fischen anzugeben. Dann wird er nichts davon mitbekommen und
keinen Grund haben, sich aufzuregen ...«
    »Er kann den
Verlust verschmerzen.« Mürrisch legte Gordie die in die Serviette gewickelten
Würstchen so zur Seite, dass sie niemandem auffallen konnten, dann ordnete er
eine frische Lage auf dem Grill an. Nur einen Moment später kehrte die Gruppe
auf die Terrasse zurück.
    »Das Feuer
brennt gut«, verkündete Dorian und betrachtete die Flammen mit dem zufriedenen
Ausdruck eines Mannes, der etwas Hervorragendes geleistet hatte. Als Tüpfelchen
auf dem i hatte er die Fackel neben dem Holzstapel in den Rasen gedrückt, damit
sie separat ausbrennen konnte. »Und wie sieht es hier aus?«, fragte er und warf
einen Blick auf den Grill. »Hm, bestens.«
    Gordie nickte,
seine Lippen hatte er fest zusammengepresst. Viel zu früh wendete er die
Würstchen und machte dabei eine konzentrierte Miene, die besagte, dass er zu
sehr in seine Arbeit vertieft war, um etwas entgegnen zu können.
    »Mehr
Drinks!«, rief Dorian. »Barkeeper!« Das war nicht ganz so witzig gemeint, wie
es sich im ersten Moment anhörte. »Sie vernachlässigen Ihre Arbeit. Neue Drinks
für alle.«
    »Bin schon
da!«

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